Emmerich. Seit Wochen gibt es Sachbeschädigungen rund um die Caritas-Einrichtung an der Emmericher Rheinpromenade – jetzt auch noch ein Einbruchsversuch.
Jetzt reicht es. Alexia Meyer, Fachbereichsleiterin Pflege und Gesundheit beim Caritasverband Kleve, sowie Julia Lamers und Jennifer van Holt, die beiden Ansprechpartnerinnen der Caritas Tagespflege St. Vinzenz in Emmerich, machen ihrem Ärger Luft.
Versuchter Einbruch bringt das Fass zum Überlaufen
Seit Wochen werden sie mit Sachbeschädigungen rund um die Einrichtung an der Emmericher Rheinpromenade konfrontiert, in dieser Woche hat ein versuchter Einbruch das Fass zum Überlaufen gebracht.
„Wir verstehen die Welt nicht mehr, hier arbeiten Menschen zum Wohl von anderen, hier möchten Senioren ein paar schöne Stunden verbringen“, sagt Alexia Meyer und ergänzt: „Wir haben Angst, Gegenstände wie Gartenstühle auf unserem Gelände stehen zu lassen oder müssen diese befestigen. Selbst schwere Platten, die nur zu zweit zu tragen sind, werden gestohlen oder kaputt geworfen.“
Polizei wurde informiert
Ihr ursprünglicher Plan, einen netten Brief an die Vandalen zu schreiben und diesen öffentlich auszuhängen, haben die Caritas-Mitarbeiterinnen inzwischen verworfen, jetzt hoffen sie auf die Öffentlichkeit. Ihr Appell lautet: „Bitte hört auf damit. Der Schaden wird immer größer.“
Zeugen gesucht
Auch die Polizei wurde informiert. Im Polizeibericht heißt es, dass zwischen Montag, 16.30 Uhr, und Dienstag, 22. Juni, 7.45 Uhr, unbekannte Täter ein Fenster auf der Rückseite des Gebäudes aufgehebelt haben. Ein ausgelöster Alarm schreckte sie aber offenbar von ihrem weiteren Vorhaben ab, so dass sie ohne Beute flüchteten. Die Kripo Emmerich bittet jetzt Zeugen, sich unter 02822/7830 zu melden.
Das für die Tagespflege vorgesehene Budget sei erschöpft, nun müssen Gelder, die für Anschaffungen vorgesehen waren, in Reparaturen gesteckt werden. „Das ist so frustrierend“, erklärt Meyer.
Wachdienst während des Umbaus beauftragt
Zum Hintergrund: Von Beginn an hat der Caritasverband Kleve mit Vandalismus rund um das ehemalige Pfarrheim in Emmerich am Rhein zu kämpfen. Während der Umbau- und Sanierungsarbeiten wurde sogar ein Wachdienst beauftragt. Mit der Fertigstellung und Eröffnung der Caritas-Tagespflege St. Vinzenz wurden entsprechende Kamera- und Alarmanlagen installiert.
„Es wurde ruhiger. Doch dann kamen die Vandalen zurück“, berichtet Julia Lamers, Mitglied der Pflegedienstleitung in Emmerich. Seit einiger Zeit wurden immer mal wieder Gegenstände demoliert. Vorläufiger Höhepunkt war der Dachstuhlbrand der benachbarten, ehemaligen Gaststätte Alte Rheinfähre am Abend des 22. Mai 2021. Wegen des Funkenflugs wurde auch das Dach der Tagespflege mit Wasser benetzt. Es entstand Sachschaden. Die Polizei vermutet Brandstiftung als Ursache.
Manipulation am Türschloss
„Vor anderthalb Wochen wurde schon einmal unser Türschloss manipuliert“, erzählt Alexia Meyer und ergänzt: „und jetzt dieser Einbruchsversuch.“ Genauer gesagt wurde versucht, ein Fenster aufzubrechen, ein Fliegengitter wurde demoliert, ein anderes ist ganz weg. Auch die Platten des Schirmständers wurden zerstört.
Nicht nur die Caritas beklagt Vandalismusschäden auf Emmerichs Flaniermeile entlang des Rheins. Auch die Wirtschaftsförderung kann ein Lied davon singen. Denn die Strandkörbe auf der Rheinpromenade wurden in der Vergangenheit mehrmals mutwillig beschädigt. Aufgeschlitzte Sitzkissen, aber auch Brandanschläge auf die bei Promenadenbesuchern sehr beliebten Verweilmöglichkeiten gab es schon.
>>>Mängelmelder der Stadt nutzen
Wer im öffentlichen Raum Verschmutzungen oder Zerstörungen feststellt, kann dies über den so genannten Mängelmelder bei der Stadt Emmerich angeben.
„Die Mitarbeiter der Kommunalbetriebe sind zwar häufig in der Innenstadt unterwegs und stellen daher auch Mängel fest, aber es ist uns lieber ein Mängel wird dreimal gemeldet, als dass er übersehen wird“, so Stadtsprecher Tim Terhorst.
Bei Zerstörungen, Schmierereien oder anderen Manipulationen an Privateigentum sollte eine Anzeige bei der Polizei gefertigt werden.