Isselburg. Die Gesamtschule Weitblick in Isselburg startet im August 2022 mit 26 Schülern, drei Räumen und drei Lehrern – die sich 1,6 Lehrerstellen teilen.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Fördervereins Schule für Isselburg führten Rita Nehling und Babett Günther durch den neu gestalteten Klassenraum der Gesamtschule Weitblick. Mit dabei waren die Vertreter der Heinz-Trox-Stiftung, Paul Schwarz und Christine Roßkothen. Die Stiftung ist ein wichtiger Förderer der neuen Gesamtschule.

Das wurde bisher in Isselburg erreicht

Rita Nehling, gemeinsam mit Tobias van Wahsen Geschäftsführer des Schulträgers, eine gemeinnützige UG, zählte die bisherigen Tätigkeiten auf: „Für die Gesamtschule in freier Trägerschaft haben wir die Trägergesellschaft gegründet, der Förderverein hat das Geld besorgt und wir haben das Schulkonzept geschrieben und bei der Bezirksregierung eingereicht. Wir haben einen Tag der offenen Türe durchgeführt, den Klassenraum gestaltet und mit Schülern und Eltern Gespräche geführt. Im August soll es hier mit einer fünften Klasse, 26 Schülern, drei Räumen und drei Lehrern – die sich 1,6 Lehrerstellen teilen – losgehen. Von den 26 Schülern kommen 23 aus Isselburg.“

Rita Nehling berichtete, wie der aktuelle Stand bei der Gesamtschule Weitblick in Isselburg ist.
Rita Nehling berichtete, wie der aktuelle Stand bei der Gesamtschule Weitblick in Isselburg ist. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Nehling machte noch einmal auf die Unterschiede zu klassischen Schulformen aufmerksam: „Im Zentrum steht das Kind mit seinen Fähigkeiten, nicht mit dem was es nicht kann. Unser pädagogisches Konzept sieht vor, das Kinder hier ihre eigene Geschwindigkeit entwickeln dürfen. Sie sollen lernen, sich in einem bestimmten Kontext zu organisieren.“

Besonderes Konzept beginnt schon mit dem Schulstart

Das besondere Konzept beginnt schon morgens beim Schulstart. Zwischen 7.45 und 8.15 Uhr können die Schüler eintreffen. In der noch einzurichtenden Bistroküche haben sie die Möglichkeit, noch etwas zu trinken oder ein Butterbrot zu essen. Die Pädagogen als Lern- und Lebensbegleiter eingesetzt, kommen locker mit den Kindern ins Gespräch. Es wird nach den gültigen Lehrplänen des Landes NRW unterrichtet.

Kein Frontalunterricht in Isselburg

Der sogenannte Frontalunterricht findet hier nur selten statt. Vielmehr sollen die Schüler in einem festgelegten Zeitraum einen bestimmten Unterrichtsstoff lernen. Das machen sie in einem gewissen Rahmen selbstständig, bei Fragen steht der Lernbegleiter zur Verfügung. Die Pausen teilt sich jedes Kinder selbst ein.

Gewisses Zeitfenster für Klassenarbeiten

Prof. Dr. Andreas Pasckert zeigt an einem Luftbild den neuen Standort der einzügigen Gesamtschule in Isselburg.
Prof. Dr. Andreas Pasckert zeigt an einem Luftbild den neuen Standort der einzügigen Gesamtschule in Isselburg. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Sogar für Klassenarbeiten wird ein Zeitfenster von vielleicht ein oder zwei Wochen vorgegeben. Der Schüler entscheidet, wann er so weit ist und die Arbeit schreiben möchte.

Gemeinsames Mittagsessen in der Schule

Gegen Mittag steht ein gemeinsames Essen an, vier Tage in der Woche wird das Essen angeliefert, an einem Tag in der Woche kochen die Schüler selber. Für Arbeitsgemeinschaften ist eine Kooperation mit Tennisverein und Musikschule geplant. Für den Biologieunterricht konnte die Anholter Schweiz gewonnen werden. „Im fünften Schuljahr steht der Wolf auf dem Lehrplan und dort gibt es Wölfe“, so Nehling.

„Wir sind froh, dass es jetzt richtig losgeht“, erklärte Paul Schwarz, „und das die lebendige Schule im Dorf bleibt.“ Neben Wissenschaft und dem karitativen Bereich ist die Bildung eine wichtige Säule für die Stiftung. „Die Bildung war dem Firmen- und Stiftungsgründer Heinz Trox immer eine Herzensangelegenheit. Das hier ist auch für uns keine Eintagsfliege“, so Schwarz.