Isselburg/Anholt. Die Heinz Trox-Stiftung hat zwei Isselburger Seniorenheimen je zwei Rollstuhl-Fahrräder gestiftet. Das erhöht den Lebensradius für die Bewohner.
Raus an die frische Luft einen Spaziergang machen. Oder eine Radtour. Das ist doch herrlich. Auch die ältesten Mitbürger erfreuen sich daran. Sind sie allerdings an den Rollstuhl gebunden, was auf etliche Altenheimbewohner zutrifft, bleibt der Radius doch eingeschränkt.
Für solche Mitbürger eröffnen sich nun in Isselburg und Anholt neue Möglichkeiten. Durch Rollstuhl-Fahrräder. Eine Tour zum Wochenmarkt in Dinxperlo, um dort einen Backfisch zu genießen? Das geht nun wieder. Das St. Elisabeth-Haus in Isselburg (65 Bewohner) sowie das Haus Rothkirch (49 Bewohner) in Anholt haben dank einer großzügigen Spende der Heinz Trox-Stiftung je zwei solcher elektro-unterstützten Gefährte anschaffen können.
Heinz Trox-Stiftung stellte 35.000 Euro bereit
Die Stiftung, berichtet Bürgermeister Michael Carbanje, habe in 2018 schon 83.000 Euro für soziale Projekte in Isselburg investiert. Dann habe der Vorstandsvorsitzende Paul Schwarz gefragt, was man denn für ältere, pflegebedürftige Bürger tun könne.
Eine Mitarbeiterin der Verwaltung kannte die Rollstuhl-Fahrräder – und schon war die Idee geboren. „Das ist eine super Sache“, freut sich Carbanje. Die Organisation des Projektes hatte Ordnungsamtsleiter Frank Schaffeld übernommen.
35.000 Euro hat die Heinz Trox-Stiftung investiert. Auch Andre van der Hoeven von E-Comfort-Mobile aus Heelden ließ sich von dem Projekt begeistern und sorgte für einen ordentlichen Rabatt: „Ich stehe auch für Einweisungen und Wartungen bereit.“
Erste Touren waren ein großer Erfolg
Das Elisabeth-Haus hat die beiden Fahrräder schon etwas länger und hat erste Erfahrungen sammeln können: „Das ist schon toll, wenn zum Teil demente Bewohner, die schon lange nicht mehr in Isselburg unterwegs waren, sowas erleben können“, berichtet Eva Albers, Leiterin Soziale Dienste.
Am Haus Rothkirch sind die E-Bikes der Marke van Raam jüngst ausgeliefert worden. Zunächst haben die Verantwortlichen selbst getestet, bevor es demnächst auf Tour geht. Inhaber Frank Rothkirch ist sich sicher: „Wir gehen von einer hohen Auslastung aus.“
Auf die zu kippende Fläche können die Rollstühle hoch gefahren werden, Bremse festsetzen, drei Haken befestigen, die Fahrt kann starten!
Ehrenamtliche Radfahrer gesucht
Die beiden Altenheime suchen nun Ehrenamtler, die sich bereit erklären Fahrradtouren mit den Senioren durchzuführen. Dafür ist eine kurze Einweisung erforderlich. „Im Idealfall kommen sie dann für eine Tour alle vier bis sechs Wochen. Am Anfang wird auch jemand vom Haus als Begleitung mitkommen“, erklärt Eva Albers.
„Ich hoffe, dass sich viele Menschen engagieren“, sagt Paul Schwarz, denn die Heinz Trox-Stiftung fördere besonders gerne Projekte, die eine Hebelwirkung erzielten: „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, das Ehrenamt zu unterstützen.“
>> Interessierte können sich in den Häusern informieren
Interessierte fürs St. Elisabeth-Haus melden sich bei Eva Albers unter 02874/9132-14 oder bei Lea Westerhoff, Leiterin Soziale Dienste am Haus Rothkirch, unter 02874/90290. Auch Angehörige dürfen die Rollstuhl-Fahrräder nutzen.
Bis zum Frühjahr arbeitet Andre van der Hoeven noch an einem Sonnen- und Regenschutz für die Fahrräder „im Rikscha-Stil“.