Vehlingen. . Vor sechs Wochen wurden sieben Wolfskinder in der Anholter Schweiz in Isselburg geboren. Bis auf eine Ausnahme sind alle bei bester Gesundheit.
- Wolfsnachwuchs wurde untersucht, gechippt und entwurmt
- Geschlechter der Jungtiere des Tierparks sind endlich bekannt
- Noch haben die vier Wolfsjungs und drei Mädchen keine Namen
Ungefähr sechs Wochen alt sind die sieben Wolfswelpen in der Anholter Schweiz. Wann genau sie geboren wurden, kann niemand so genau sagen. Aber Anfang Mai hatte sich Mutter Kira in eine Höhle zurückgezogen und dort ihren Nachwuchs zur Welt gebracht. „Kurz gesehen habe ich die jungen Wölfe schon“, so Tierpflegerin Sandra Kühn, „aber dann haben wir sie erst einmal in Ruhe gelassen.“
Nun sollten die kleinen Fellknäule aber von Tierärztin Dr. Anne Brömmling untersucht und gechippt werden. Auch nicht ganz ohne Eigennutz: Denn das Team des Tierparks war schon neugierig auf das Geschlecht des Wolfnachwuchses. Um dieses zu erfahren, mussten die Welpen erst einmal eingefangen werden. Die wilden Sieben hatten sich ganz tief in ihrem Bau verkrochen, so dass Sandra Kühn erst einmal in die Höhle kriechen musste.
Kur verabreicht, Herz abgehört

Einmal eingefangen ließen die Sieben aber geduldig die Prozedur über sich ergehen. Während Sandra Kühn sie fest im Griff hatte, kontrollierte die Tierärztin die Augen, warf einen Blick ins Maul, der Nabel wurde angeschaut, eine Wurmkur wurde verabreicht, das Herz abgehört und dann wurde ihnen ein Chip eingesetzt. Mittels dieses Chips ist eine sichere Identifizierung und Rückverfolgung der Tiere über Jahre möglich. Sprich: Es kann verfolgt werden, wo sie hingehen und auch die Sicherheit, dass verwandte Tiere nicht miteinander gepaart werden, ist gegeben.
Bei einem Welpen waren die Lungen nicht ganz in Ordnung. Zudem hatte der Wolfsnachwuchs ein wenig Temperatur und musste deshalb mit einem Fiebersenker behandelt werden. Die sechs Geschwister jedoch erfreuten sich bester Gesundheit. Insgesamt also gute Nachrichten für das Tierpark Team.
Zudem steht jetzt auch fest, dass sich Mutter Kira um vier Jungs und drei Mädchen kümmern muss. Ihr zur Seite steht jedoch nicht nur Vater Cäsar, sondern auch Schwester Coco, die sich gemeinsam mit den Eltern rührend um die Welpen kümmert. Namen haben die Kleinen jedoch noch nicht. „Das wird erst entschieden, wenn wir wissen, welches der Tiere bei uns in der Anholt Schweiz bleibt“, sagt Werner Boland, „am liebsten würden wir ja alle behalten, aber dafür ist das Gehege zu klein.“
Und damit die Mutter sich auch weiterhin um ihre Babys kümmert und der Menschengeruch überdeckt wird, wurden diese nach Ende der Aktion ordentlich mit Gras und Dreck abgerieben, bevor sie wieder aus dem Käfig in die Freiheit entlassen wurden.