Rees. In der vergangenen Woche hatte das Agnes-Heim in Rees wegen Coronainfektionen einen drohenden Pflegenotstand angekündigt. So ist die Lage.
Wegen zahlreicher Corona-Infektionen drohte eine Notstandsmeldung im Agnes-Heim in Rees. Das hatte die Caritas in der Diözese Münster am vergangenen Freitag in einer Pressemitteilung mitgeteilt. Zu diesem Zeitpunkt waren 14 der 50 Mitarbeiter und 34 Bewohner im Heim mit Corona infiziert. Über das Wochenende hatte sich die Lage noch mal verschärft: Drei weitere Mitarbeiter waren ausgefallen.
„Zur Zeit ist die Lage stabil“, erklärt Wilhelm Rohde, stellvertretender Leiter der Pro-Homine-Senioreneinrichtungen, zu denen auch das Agnes-Heim in Rees gehört auf Anfrage unserer Redaktion. „Wir gehen jetzt davon aus, dass sich die ersten Mitarbeitenden zum Ende dieser und Anfang nächster Woche aus der Quarantäne freitesten können, um das Team in der Einrichtung wieder zu verstärken.“
Etwas Entlastung für das Personal vor Ort
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Zurzeit wird das Team im Agnes-Heim durch vier Kolleginnen und Kollegen aus anderen Senioreneinrichtungen von Pro Homine unterstützt. „Andere arbeiten weit über ihre reguläre Arbeitszeit hinaus“, erklärt Wilhelm Rohde weiter. So hat man es bisher auch geschafft, eine Notstandsmeldung zu vermeiden. „Natürlich ist unser höchstes Ziel, dass es nicht dazu kommt und wir schnellstmöglich wieder zu einer normalen Versorgungssituation zurückkehren können“, so Rohde.
Im Gespräch war auch schon, die Unterstützung von Hilfsorganisationen wie den Maltesern oder sogar von der Bundeswehr anzufordern. Diese Unterstützungsmöglichkeiten müssen zunächst vom Landes-Gesundheitsministerium autorisiert werden, damit man sie anfordern könne. „Das ist bislang noch nicht geschehen“, berichtet Wilhelm Rohde. Weitere Kräfte könnten die Pflegenden bei allen Tätigkeiten entlasten, die nicht die direkte Pflege betreffen.
Entscheidung über Besuchsstopp noch nicht getroffen
Im Raum stand auch ein Besuchsstopp für die Einrichtung. Das Gesundheitsamt hielt ein Besuchsverbot für notwendig und machbar, die Heimaufsicht jedoch nicht. Über die Empfehlung des Gesundheitsamtes zu einem vorübergehenden Besuchsstopp könne die Heimaufsicht nur im Einvernehmen mit dem Gesundheitsministerium entscheiden, so Rohde. „Dieser Prozess läuft zurzeit.“
Sicher stelle ein Besuchsstopp für Bewohner und Angehörige eine Belastung dar. Allerdings helfe so eine Maßnahme auch, die Ausbreitung des Coronavirus innerhalb und außerhalb der Einrichtung zu vermeiden. „Ziel eines Besuchsstopps ist die schnellstmögliche Eindämmung der Infektionen, um die Phase der Einschränkungen für alle – Bewohner, Personal, Angehörige – so kurz wie möglich zu halten“, so Rohde. Es bleibt zu hoffen, dass der Betrieb in der Einrichtung bald wieder normal laufen kann.