Rees. Fassade der Reeser Kirche St. Mariä Himmelfahrt ist marode, sie muss erneuert werden. Das soll jetzt in vier Bauabschnitten geschehen, bis 2026.

Dass die Fassade des Gotteshauses saniert werden muss, ist kein Geheimnis. Die Farbe ist verblichen, außerdem sind schon im vorigen Jahr nicht nur kleine Teile des Putzes heruntergefallen. Deshalb wurde die Kirche St. Mariä Himmelfahrt ja umzäunt, aus Sicherheitsgründen. Nun steht fest: Das Gebäude wird in vier Bauabschnitten in Ordnung gebracht, sprich bis 2026. „Das ist das Ergebnis von Terminen sowohl beim Bistum in Münster als auch hier vor Ort“, sagt Pfarrer Michael Eiden.

Der froh ist, dass nun die Mittel vom Bistum für die Erstellung der Muster-Fassade am hinteren Teil des Gotteshauses genehmigt worden sind. Und auch der Landeskonservator sowie das Amt für Denkmalpflege in NRW, das sich ebenfalls an den Kosten beteiligt, haben jüngst grünes Licht für das Projekt gegeben. Handwerker sind weiter damit beschäftigt, sich vom Zustand des Betons ein Bild zu machen und zu schauen, wie man am besten die Fassade wieder herrichten kann.

Gerüst an der Kirche in Rees steht noch bis Ende des Monats

Schon gut ein halbes Dutzend Mal war der Reeser Pfarrer Eiden selbst oben auf dem Gerüst, das vor der Muster-Fassade aufgestellt wurde, um sich die Schäden anzusehen. „Da ist viel kaputt. Wahrscheinlich nicht nur da“, weiß er. Vor Ort in luftiger Höhe haben die Handwerker mit dem Pressluft-Hammer ein großes Betonstück am Sims abgetragen, um zu schauen, in welchem Zustand sich die Moniereisen, die das Fassaden-Material halten, sind. Denn sind die verrostet, bröckelt eben die Fassade.

Noch bis Ende November, sagt der Geistliche, wird das Gerüst stehen bleiben. „Danach werden die Handwerker den Winter über in einer Halle ausprobieren, wie man den Beton am besten wieder ans Gebäude bekommt. Und auch, in welchem Farbton das Haus gestrichen wird“, sagt der Pfarrer. Ähnlich wie jetzt wird die Ansicht bleiben, aber wie exakt, ob eher heller oder dunkler, sei noch nicht entschieden.

Ein Teilstück der Fassaden-Rückseite der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Rees ist noch eingerüstet. Hier wurde eine Muster-Fassade angelegt, um zu schauen, wie man die Schäden beseitigen kann und in welchem Farbton sie gestrichen wird.
Ein Teilstück der Fassaden-Rückseite der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Rees ist noch eingerüstet. Hier wurde eine Muster-Fassade angelegt, um zu schauen, wie man die Schäden beseitigen kann und in welchem Farbton sie gestrichen wird. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Erster Bauabschnitt soll im Frühjahr 2022 beginnen

Einen neuen Anstrich hatte die mit Beton gebaute Kirche nach dem Wiederaufbau in den 60er und zuletzt in den 1980er Jahren erhalten. „Dass wir streichen müssen, war schon seit Jahren klar“, betont Pfarrer Eiden. Den schlechten Fassaden-Zustand hatte da aber noch niemand im Blick.

Sobald klar ist, dass man auch die geeigneten Handwerker zur Verfügung hat, was ja in diesen Tagen nicht gerade leicht ist, so Eiden, soll im Frühjahr mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden. „Das ist jedenfalls die Planung“, meint er. Die Kosten für das Großprojekt stehen übrigens noch nicht fest. „Aber das werden wir als Kirchengemeinde St. Irmgardis noch stemmen können“, ist er sich sicher.

Kirchengemeinde will sich von Pfarrheimen trennen

Wobei sich die Finanzsituation der Pfarrgemeinde in den kommenden Jahren nicht bessern, sondern klar verschlechtern werde. Eiden: „Deshalb steht fest, dass wird nicht alle unsere Gebäude werden behalten können.“ Noch gehören der Pfarrei fünf Kirchen, sechs Pfarrheime und zwei Kindergärten.

Das Thema sei bereits im Pfarreirat, dem Kirchenvorstand und in den Ortsausschüssen thematisiert worden. Jetzt gehe es in nächster Zeit darum, Ideen zu entwickeln, wie es weiter gehen soll. Das sei besser, als irgendwann vom Münster eine Frist gesetzt zu bekommen, bis wann man sich von den Häusern trennen muss.

Das Kupferdach wird auch bis 2026 erneuert

Zurück zur Kirche St. Mariä Himmelfahrt: Die wird wohl auch ein neues Kupferdach im Zuge der äußeren Runderneuerung erhalten. „Eigentlich ist das jetzt nicht sofort nötig. Aber in vielleicht sechs Jahren schon“, erklärt Eiden die Gemengelage. Da könne man das besser jetzt angehen, wenn dann auch die Kirche eingerüstet ist. Natürlich vorausgesetzt, man bekomme Kupfer dafür. Denn das Dach soll auf jeden Fall wieder damit gedeckt werden.