Duisburg. Wohnen in der Natur im Duisburger Süden: Das verspricht das Neubaugebiet Rahmerbuschfeld. Der Investor ist in Duisburg kein Unbekannter.

Der Vertrag mit der Stadt Duisburg steht schon, die Häuser sollen folgen: Wilma heißt der Investor, der aus dem Rahmerbuschfeld ein Neubaugebiet machen will. Das Unternehmen ist in Duisburg nicht unbekannt.

95 neue Häuser und Wohnungen und ein Supermarkt: Das sind die Pläne der Stadt für die bisherige Grünfläche an der Grenze von Duisburg-Rahm. Genauer: 56 Einfamilienhäuser sollen gebaut werden, darunter 44 Doppelhaushälften und zwölf frei stehende Häuser, außerdem 39 Wohnungen, verteilt auf zwei Mehrfamilienhäuser.

Investor Wilma baut in Duisburg – was ist das für ein Unternehmen?

Für die Wohnimmobilien hat die Stadt Duisburg bereits einen städtebaulichen Vertrag geschlossen mit der Wilma Wohnen West Projekte GmbH. Was ist das für ein Unternehmen?

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Es handelt sich um eine Tochterfirma der Wilma Immobilien Gruppe mit Sitz in Ratingen. Vor 85 Jahren in den Niederlanden gegründet, ist Wilma seit 1978 in Deutschland tätig. Seit 2019 gehört die Wilma Immobilien GmbH mehrheitlich der Investmentgesellschaft Aermont Capital. Bis dahin wurde die Gruppe als Familienunternehmen geführt. Heute beschäftigt Wilma nach eigenen Angaben 170 Mitarbeiter.

Wilma entwickelt aktuell Projekte für zwei Milliarden Euro

Bisher, so das Unternehmen, habe man 100.000 Häuser und Wohnungen gebaut. 500.000 Quadratmeter Wohnfläche befänden sich aktuell in der Planung, insgesamt handele es sich um Projekte für zwei Milliarden Euro.

2022 verzeichnete das Unternehmen nach Zahlen im Bundesanzeiger einen Umsatz von 214,5 Millionen Euro und einen Gewinn von 13,5 Millionen Euro. Wilma baut vor allem in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und Berlin-Brandenburg; in NRW zum Beispiel in Mülheim, Essen, Düsseldorf und Ratingen.

Auch in Homberg: Wilma baut nicht zum ersten Mal in Duisburg

In Duisburg hat Wilma bisher erst ein Projekt umgesetzt: Auf dem alten Sportplatz in Homberg werden zwischen Schwarzem Weg, Uettelsheimer Weg und Halener Straße aktuell 57 Häuser gebaut, vom frei stehenden Einfamilien- bis zum Reihenhaus.

Wilma baut aktuell an der Halener Straße in Duisburg-Homberg. So sollen die Häuser dort aussehen.
Wilma baut aktuell an der Halener Straße in Duisburg-Homberg. So sollen die Häuser dort aussehen. © Wilma Immobilien | Wilma Immobilien

Einige Häuser sind noch nicht verkauft, die Preise reichen von 519.900 bis 719.900 Euro. Doppelhaushälften bieten dort zum Beispiel fünf Zimmer über drei Etagen bei 142 Quadratmeter Wohnfläche und einem Grundstück von 214 m2. Ein Einfamilienhaus mit 170 m2 Wohnfläche und 377 m2 Grundstück verteilt auf fünf Zimmer und zwei Badezimmer auf zwei Etagen.

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Die Wilma-Häuser in Homberg sind KfW40-Häuser, beheizt werden sie über Fernwärme, die Dachflächen sind begrünt. Klimaschutz gehört laut Wilma zum Konzept: „Die Ziele des Klimaschutzes werden bei allen unseren Bauvorhaben mitgedacht“, heißt es auf der Homepage des Unternehmens. Das betrifft nach Wilma-Angaben auch Baumaterialien, Bauweise und Energiekonzepte.

Häuser und Wohnungen im Rahmerbuschfeld: Noch schweigt Wilma

Lässt sich das Konzept von Wilma für Homberg auch aufs Rahmerbuschfeld übertragen? Dazu will sich der Investor mit Verweis auf das noch laufende Verfahren noch nicht äußern. Der Ratsbeschluss fällt am 10. Juni, die Zustimmung gilt als sicher.

Auch dann aber könnte Wilma noch auf Hindernisse treffen: Die Bürgerinitiative Naturerhalt Rahmerbuschfeld hat mehrfach eine Klage gegen das Bauprojekt angekündigt.

>> DUISBURGS VERTRAG MIT WILMA: DAS GIBT ER VOR

  • Den städtebaulichen Vertrag hat Duisburg mit der Wilma Wohnen West Projekte GmbH geschlossen, einer Tochterfirma der Wilma Immobilien Gruppe.
  • Erschließung, bodenkundliche Baubegleitung sowie natur- und artenschutzrechtliche Maßahmen wird Wilma demzufolge auf eigene Kosten durchführen.
  • Weil das Neubaugebiet im Landschaftsschutzgebiet liegt und dafür eine Grünfläche bebaut werden soll, werden Kompensationsmaßnahmen fällig. Dafür wird Wilma 210.168 Euro an die Stadt Duisburg zahlen.