Düsseldorf. Düsseldorf scheint als Wohnort bei Fußballspielern sehr beliebt zu sein. So schaltete diese Woche Schalke 04 eine Annonce in einer Tageszeitung: Gesucht wird eine Villa oder ein Penthouse mit mindestens 250 Quadratmetern.

Superstar Raul hat zu Schalker Zeiten im Zooviertel residiert, Rudi Völler lebt in Oberkassel, Michael Ballack zog als Profi von Bayer Leverkusen in ein Haus in Meerbusch – Düsseldorf ist als Wohnsitz sehr beliebt bei den Spielern und Mitarbeitern großer Fußballclubs. Und zwar derart, dass neuerdings schon Annoncen mit Kaufgesuchen geschaltet werden. Kurios: In dieser Woche ließ Schalke 04 hochoffiziell eine Anzeige in einer Tageszeitung platzieren. Mit dem Inhalt, dass der Verein für ein „Mitglied unseres Profi-Teams eine Villa oder ein Penthouse mit mindestens 250 Quadratmetern Wohnfläche“ sucht; Preis: bis 3 Millionen Euro; bevorzugte Stadtteile: Oberkassel, Niederkassel, Golzheim, Carlstadt.

Gesuch von Horst Heldt

Das Gesuch soll laut Bild-Zeitung von Schalke-Manager Horst Heldt sein. „Bei mir ist vor kurzem zum wiederholten Male eingebrochen worden, deshalb halte ich grundsätzlich auf dem Markt die Augen offen“, sagte Heldt in dieser Woche. Mit der Anzeige selbst habe er aber konkret nichts zu tun.

Mehrere Anzeigen geschaltet

Fakt ist, dass die Schalker zurzeit mehrere Anzeigen geschaltet haben. In einer weiteren Annonce suchen die Königsblauen „für ein Mitglied unseres Teams und seine Familie ein Einfamilienhaus in Düsseldorf-Nord, Niederkassel, Ilverich, Strümp oder Ratingen mit mindestens 120qm Wohnfläche zur Anmietung“.

Und wieder über die Düsseldorfer „“, die schon die Drei-Millionen-Villa für die Schalker vermitteln will. „Wir arbeiten sehr viel mit Fußballern zusammen“, sagt Inhaber Christian Deussen. „Aber nicht nur mit Schalkern, sondern auch mit Spielern von Bayer Leverkusen oder Mönchengladbach.“

Überdurchschnittliche hohe Lebensqualität

Deussen glaubt auch zu wissen, warum die kickenden Stars nach Düsseldorf wollen. Die internationale Schule oder der Flughafen seien da nur zwei von vielen Aspekten. „Die Stadt verfügt eben über eine überdurchschnittlich hohe Lebensqualität“, so Deussen. „Wir haben eine tolle Kulturlandschaft. Hier werden die Bibliotheken nicht geschlossen, sondern eher neu eröffnet.“

Ärger hält sich in Grenzen

Nach dem Wirbel um die offizielle Suche nach einem Luxusheim sind die Fans der Königsblauen natürlich stinkig. Vor allem die aus dem Arbeiterviertel Schalke. Auch Gelsenkirchen sei eine schöne Stadt mit Lebensqualität, da müsse man nicht ins 40 Kilometer entfernte Düsseldorf ziehen, lautet der Tenor der „Daheimgebliebenen“. „Nach unserer Wahrnehmung hält sich der Ärger darüber allerdings in Grenzen“, versichert Schalke-Sprecher Thomas Spiegel. „Wir haben dazu bislang nur eine Mail bekommen. Und die kam aus Düsseldorf – ein Wohnungsangebot.“

Die Verantwortlichen der Fortuna können indes nachvollziehen, dass so etwas Unruhe bringt. „Die Fans sehnen sich nach Spielern, die sich mit ihrem Club identifizieren“, sagt Sprecher Tom Koster. „Ich glaube nicht, dass wir auf große Freude bei unseren Leuten stoßen würden, wenn wir in der aktuell schwierigen sportlichen Lage veröffentlichen würden, wer alles in Düsseldorf wohnt und wer nicht.“

Der Treueste wohnt in Korschenbroich

Wobei der beliebteste Düsseldorfer Kicker ein gutes Gegenbeispiel liefert. Andreas „Lumpi“ Lambertz ist der mit Abstand treueste Fortuna-Profi und hat sich in seiner mittlerweile langen Zeit im rot-weißen Dress nun wirklich nichts zu Schulden kommen lassen. Und wohnt – in Korschenbroich.

Übrigens: Horst Heldt, oder wer auch immer bei Schalke drei Millionen Euro fürs Wohnen ausgeben möchte, ist noch nicht fündig geworden. Immobilienmakler Deussen: „Es gibt ein paar Ansätze, aber zunächst muss sich die Lage erst einmal beruhigen.“