Düsseldorf. . Vor beinahe acht Jahren wurde die 27-jährige Susanne Lucan in Unterbilk ermordet. Nun haben die Ermittler plötzlich wieder Hoffnung, den Täter überführen zu können: Sie haben Anhaltspunkte dafür, wo die Tatwaffe versteckt sein könnte. Am Mittwoch startet die Polizei eine große Suchaktion. Zum Einsatzort macht die Staatsanwaltschaft keine Angaben.
Siebeneinhalb Jahre nach dem brutalen Mord an der jungen McKinsey-Unternehmensberaterin Susanne Lucan in Unterbilk ist die Polizei auf eine heiße Spur gestoßen, die möglicherweise den Täter überführen könnte. „Wir haben Hoffnung, dass dieser Mordfall jetzt aufgeklärt wird“, sagte Staatsanwalt Christoph Kumpa der NRZ.
Konkret: Die Ermittler haben Anhaltspunkte dafür, wo die Tatwaffe versteckt sein könnte. Bereits am Mittwoch startet eine große Suchaktion. Zum Einsatzort machen Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium aus ermittlungstechnischen Gründen derzeit keinerlei Angaben.
Der mysteriöse Mordfall Lucan stellte die Kriminalisten bisher vor ein großes Rätsel. Die damals 27-Jährige wurde in der Nacht zum 20. November 2004 in ihrer Wohnung an der Benzenbergstraße 2a mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen. Vom Mörder fehlte jede Spur. Es gab keine Tatwaffe, keine Zeugen, keine Beweise, kein Motiv. Die junge Frau galt als unternehmungslustig, war bei ihren Kollegen beliebt und kümmerte sich auch viel um ihre Mutter Inge Meuter, die nur zwei Straßenecken entfernt ihre Wohnung hatte und zum Zeitpunkt der Tat Urlaub in Tunesien machte.
Damaliger Freund ist bislang der einzige Verdächtige
Der Letzte aus ihrem Umfeld, der sie lebend gesehen hatte, war der damalige Freund von Susanne Lucan . Wenige Stunden vor der Bluttat speisten beide gemeinsam in einem griechischen Restaurant. Danach, so der frühere 29-Jährige, hätten sie sich bei ihr den DVD-Film „Shrek“ angesehen. Sie sei in ihrem Bett eingeschlafen. Er habe sie noch zugedeckt und um 2.30 Uhr nachts die Wohnung verlassen, um seine neue, offenbar heimliche Liebespartnerin aufzusuchen.
Die Polizei glaubt ihm nicht. Sie bezweifelt, dass in der gleichen Nacht ein Unbekannter beim Opfer aufgetaucht sei und es getötet habe. Doch bisher reichten die Erkenntnisse der Ermittler für eine Anklage nicht aus. Der Verdächtige hat ein Alibi. Die neue Partnerin, die er inzwischen heiratete, bestätigte, dass er zum fraglichen Zeitpunkt bei ihr war.
Bis heute gibt es „keinen anderen Tatverdächtigen“, sagte Staatsanwalt Kumpa. Jetzt aber könnte es eine Wende geben. Ein akribisch arbeitender Kripo-Beamter im Präsidium nahm sich immer wieder die umfangreiche Mordakte vor und stieß dabei auf etwas, das „Hinweise auf mögliche Ablageorte des Tatwerkzeuges ergaben“, so die gestrige offizielle Mitteilung. Der Ermittler „kam auf eine Idee, die man früher nicht hatte“, erzählte Kumpa, ohne auf Einzelheiten eingehen zu wollen. Vermutlich verpackte der Täter die Waffe, bevor er sie versteckte. Damit besteht eine reelle Chance, die Fingerabdrücke des Mörders zu sichern. Die Staatsanwaltschaft hat deshalb angeordnet, morgen die in Frage kommenden Örtlichkeiten abzusuchen.
Mutter nicht erreichbar
Vielleicht erfährt Inge Meuter doch noch, wer ihre Tochter getötet hatte. Bis heute quält sie diese Frage. Die Staatsanwaltschaft hatte ihr zugesichert, sie zu benachrichtigen, wenn sich etwas Neues ergeben hat. Kumpa. „Aber ich habe sie heute nicht erreicht. Ich konnte nur auf ihren Anrufbeantworter sprechen.“