Düsseldorf. . Fast genau ein Jahr ist es her, als der Parkhaus-Wächter Augustino E. in Düsseldorf erstochen wurde. Die Kripo verfolgte jede mögliche Spur, fahndete sogar mit Hilfe der ZDF-Serie „Aktenzeichen XY-ungelöst“. Doch die Suche nach dem Täter blieb vergeblich. Der Mordfall wurde zu den Akten gelegt.

Ungefähr ein Jahr nachdem in einem Düsseldorfer Parkhaus der Wächter Augustino E. erstochen wurde, hat sich die Mordkommission längst aufgelöst. Und der einzige Sachbearbeiter, der zuletzt in den Akten nach irgendeinem Hinweis blätterte, gab schließlich auf. Der ungeklärte Mordfall ist zu den Akten gelegt worden.

Auf dem Friedhof liegt ein Mann, von dem bis auf den Mörder und vielleicht dessen Komplizen oder Auftraggeber, niemand weiß, warum er sterben musste. „Es gibt keinen einzigen Ansatz, um weiter ermitteln zu können“, berichtet Polizeisprecher Andreas Czogalla.

Keine DNA-Spuren festgestellt

Es ist selten, dass ein Mord in Düsseldorf wie dieser trotz umfangreicher Ermittlungen so viele Fragezeichen hinterlässt. Der Mörder hatte nicht einmal ein Gesicht. Es gab keine Zeugen des Verbrechens. Es wurden keine DNA-Spuren festgestellt, die Rückschlüsse auf eine bestimmte Person zuließen. Die Polizei war einem Phantom auf den Fersen, von dem sie nichts Definitives wusste.

Sie kannte noch nicht einmal das Motiv. Sie kann einen rassistischen, fremdenfeindlichen Hintergrund zwar nicht ausschließen. Doch bis auf die Tatsache, dass das Opfer aus Nigeria stammte, gibt es keinerlei Hinweis darauf. Auch sein privates Umfeld ist völlig unverdächtig. Der Parkhaus-Wächter selbst galt als unbescholtener Familienvater. Möglich, dass er bei seiner Runde im Kaufhof-Parkhaus an der Berliner Allee in Düsseldorf jemanden bei einer Straftat beobachtet hatte und deshalb getötet worden war. „Ebenso möglich ist auch, dass sich da irgendetwas hochgeschaukelt hatte. Aber wir wissen es nicht“, gab Polizeisprecher Czogalla zu bedenken.

Mitten in der Nacht

Es war mitten in der Nacht, als der Täter am 11. April 2011 gegen 0.25 Uhr auf den 41-jährigen Wachmann einstach und floh. Das Opfer brach auf der Parkhaus-Rampe zusammen und starb wenig später im Krankenhaus. Die Polizei schöpfte wenigstens Hoffnung, einen der beiden Männer ermitteln zu können, die sich auffällig Richtung Oststraße und dann Richtung Graf-Adolf-Straße entfernt hatten.

Videoaufzeichnungen von Überwachungskameras umliegender Geschäfte hielten diese Szenen fest. Zu erkennen ist u.a. ein auffällig kleiner Mann mit einer Tasche, der eine blaue Hose, eine dunkle Jacke und helle Schuhe trug. „Doch es gab auch nach unseren Veröffentlichungen keine konkreten Hinweise auf diesen Mann mit der Tasche. Er war auf den Bildern leider nur schemenhaft zu sehen“, sagte Czogalla.

Erst wenn sich neue Anhaltspunkte ergeben, wird der mysteriöse Mordfall wieder aufgerollt.