Düsseldorf. Für wohnungslose und obdachlose Menschen bietet die Stadt Düsseldorf ganzjährig viele Notschlafstellen und Aufenthaltsorte an. Ein Überblick.
Die Temperaturen sinken in Düsseldorf aktuell Richtung Nullpunkt. Für viele wohnungs- und obdachlose Menschen, die auf der Straße leben, beginnt mit den kalten Monaten die härteste Zeit im Jahr. Die Stadt Düsseldorf verfügt nach eigenen Angaben in Zusammenarbeit mit den Trägern der Wohnungslosenhilfe jedoch über ein ganzjähriges und umfangreiches Angebot, um wohnungslosen Menschen Übernachtungsmöglichkeiten und Aufenthaltsorte anzubieten.
Dazu gehören laut Stadt die Tagesstätten und Notschlafstellen im Düsseldorfer Stadtgebiet. Wie die Stadt Düsseldorf mitteilt, müsse niemand in der Landeshauptstadt „draußen schlafen, denn die Stadtverwaltung bietet Menschen, die ohne festen Wohnsitz in der Stadt leben, Schlafstellen und Aufenthaltsmöglichkeiten“ an. Angesichts der bevorstehenden kalten Jahreszeit weist auch die Beigeordnete für Kultur und Integration, Miriam Koch, auf die Aufenthaltsmöglichkeiten und Notschlafstellen für obdachlose Menschen hin, die es in Düsseldorf gibt.
Dezernentin Koch mit Appell
„Kälte kann tödlich sein. Ich hoffe deshalb, dass möglichst alle von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen die zahlreichen Angebote der Landeshauptstadt Düsseldorf und der Träger der Wohnungslosenhilfe wahrnehmen. Niemand muss im Freien übernachten“, appeliert Dezernentin Miriam Koch angesichts des kalten Wetters in Düsseldorf.
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Die Stadt Düsseldorf sieht sich nach eigenen Angaben darauf vorbereitet, auf extreme witterungsbedingte Ereignisse kurzfristig reagieren zu können. Zudem hat das Amt für Migration und Integration Winterkleidung aus den Beständen des geschlossenen Düsselshare an die Sachspendenlager der Träger der Wohnungslosenhilfe verteilt.
Die Übersicht über bestehenden Angebote
Mit der Eröffnung der integrierten Notschlafstelle für Frauen, Männer und Paare an der Graf-Adolf-Straße 73 im Dezember 2019 hat die Stadt Düsseldorf dauerhaft 68 zentrumsnahe Plätze für Übernachtende eingerichtet. Nach Angaben der Stadt können dort auch EU-Bürgerinnen und Bürger ohne Anspruch auf sozialrechtlichen Leistungsbezug die Notschlafstelle nutzen. Dort dürfen auch Hunde mitgebracht werden, sofern sie keine Gefahr für andere darstellen, betont die Stadt weiter. Die Notschlafstelle ist ganzjährig täglich von 17.30 bis 8.30 Uhr geöffnet und bietet 66 Plätze. Von hier aus wird auch in die Notschlafstellen Harkortstraße, K13 (Franziska-Schervier-Haus) und Vogelsanger Weg weitervermittelt, teilt die Stadt mit. Die Notschlafstelle ist unter 0211/16 785843 erreichbar.
Die Notschlafstelle „Ariadne“ für Frauen und Mütter mit Kindern an der Friedrich-Ebert-Straße 55 wurde im Januar 2022 eröffnet und bietet 32 Übernachtungsplätze in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof. Wie die Stadt weiter mitteilt, gibt es dort neben der Notschlafstelle zudem noch eine Tagesstätte und eine dauerhafte Unterkunft für wohnungslose Frauen. Die Einrichtung ist unter der 0211-5806366. zu erreichen. Als neues Angebot in diesem Jahr bieten der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer Düsseldorf (SKFM) und die Awo gemeinsam das „Sleep In“ für Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren an.
Weitere Notschlafstellen
Die Notschlafstelle am Vogelsanger Weg bietet Platz für 50 Personen und ist täglich von 19 bis 7.30 Uhr geöffnet. Die Aufnahme erfolgt über die Notschlafstellen Graf-Adolf-Straße 73, Harkortstraße 27 und dem K13. Hunde dürfen mitgebracht werden.
Die Notschlafstelle an der Harkortstraße 27 (Nähe Hauptbahnhof), mit Tagesaufenthalt wird durch die Stadt Düsseldorf und der Wohnungslosenhilfe Franzfreunde betrieben und ist unter der 0211/8766688 erreichbar. Sie bietet Platz für 43 Männer. Hunde dürfen ebenfalls mitgebracht werden. Die Notaufnahme ist zudem ganzjährig immer für 24 Stunden geöffnet.
Die Nachtunterkunft im Franziska-Schervier-Haus (K 13) auf der Kaiserswerther Straße 13 wird ebenfalls von der Stadt Düsseldorf und den Franzfreunden betrieben und bietet Platz für 19 Männer. Die Öffnungszeiten sind täglich von 19.30 bis 8 Uhr, Telefon: 0211/60283500.
Die Notschlafstelle „Up Stairs“ der Düsseldorfer Drogenhilfe für Frauen und Männer befndet sich an der Erkrather Straße 18 und ist täglich von 21 bis 8 Uhr geöffnet. Die Aufnahme zur Übernachtung findet nach Angaben der Stadt Düsseldorf täglich von 21 bis 2 Uhr statt. Zu erreichen ist das „Up Stairs“ unter der 0211/301446330.
Der „Knackpunkt“ in der Grupellostraße 29 des Sozialbundes Katholischer Frauen und Männer ist für Mädchen und junge Frauen bis einschließlich 26 Jahre täglich von 21.30 bis 9.30 Uhr geöffnet und unter der 0211/359243 zu erreichen.
Aufenthaltsmöglichkeiten für Obdachlose - nicht nur in der kalten Jahreszeit
Die Einrichtung „Shelter“ an der Liefergasse 3 in der Düsseldorfer Altstadt, ist eine Kooperation von Stadt und Diakonie Düsseldorf. Hunde dürfen dorthin ebenfalls mitgebracht werden. Geöffnet ist die Stelle von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 9 bis 17 Uhr. Telefonisch erreichbar ist das „Shelter“ unter 0211/58687880.
Das Café-Bistro in der Fachberatungsstelle „Horizont“, Neusser Straße 37, ist ebenfalls eine Kooperation von Stadt und Diakonie Düsseldorf mit Tagesaufenthalt. Beratungszeiten sind dort laut Stadt von montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr. Das Café ist täglich von 8 bis 13 Uhr geöffnet und unter der 0211/3006430 zu erreichen.
Das „Café Pur“ an der Harkortstraße 27 ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und Samstag und Sonntag von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Beratungen für Obdach- und Wohnungslose finden dort von montags bis freitags, 10 bis 12.30 Uhr und mit Termin auch nachmittags statt. Wie die Stadt mitteilt, kann Post dort von 13.30 bis 15.30 Uhr abgeholt werden. Die Anzahl der Besucherinnen und Besucher ist auf maximal 23 Personen beschränkt. Telefonisch ist das Café Pur unter der 0211/5808645 oder 0211/5808642 zu erreichen.
Das „Café Kola“ an der Erkrather Straße 18 ist der Kontaktladen der Düsseldorfer Drogenhilfe für drogenabhängige Menschen. Er ist montags bis freitags von 8.30 bis 11.30 Uhr sowie 13 bis 20 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen von 10.30 bis 15.30 Uhr geöffnet und bietet Platz für maximal 10 Besucherinnen und Besucher à 30 Minuten, so die Stadt weiter. Telefon: 0211-301446320.
Das „Trebecafé“ der Diakonie an der Kölner Straße 148 für Mädchen und junge Frauen von 12 bis einschließlich 26 Jahren ist montags und dienstags von 10 bis 13 Uhr sowie donnerstags bis sonntags von 17 bis 20 Uhr offen und unter der 0211/6015333 erreichbar.
Beratungsmöglichkeiten in den Einrichtungen
Die Stadt betont, dass sich Obdachlose in allen Angeboten und Einrichtungen auch beraten lassen können und nach Möglichkeit in reguläre Obdachlosenunterkünfte oder in Facheinrichtungen der Wohnungslosenhilfe vermittelt werden. Bei manchen Betroffenen gelinge es anschließend sogar, sie in einer eigenen Wohnung unterzubringen, teilt die Stadt weiter mit.
Die wichtigsten Adressen für Menschen in Düsseldorf listet das Amt für Migration und Integration im Internet unter www.duesseldorf.de/amt-fuer-migration-und-integration/hilfen-fuer-obdachlose.html auf. Die Hotline zur Beratung für Obdachlose ist von montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr unter 0211-8996189 erreichbar. (cd)