Düsseldorf. Die Stadt Düsseldorf hat Gebäude für die Unterbringung von Flüchtlingen und Obdachlosen angemietet. Wo sich die Einrichtungen befinden.
Der Ausschuss für Gesundheit und Soziales der Landeshauptstadt Düsseldorf hat in seiner Sitzung am Dienstag (28. November) die weitere Anmietung von Unterkünften für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine, Geflüchtete und Obdachlose beschlossen. Wie die Stadt am Dienstagabend mitteilte, sollen die neu-angemieteten Objekte die teureren Unterbringungen in Düsseldorfer Hotels ersetzen, die seit dem Ausbruchs des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vom Amt für Migration und Integration wegen der hohen Zahlen der unterzubringenden Personen genutzt wurden.
Neue Unterkünfte in Unterbilk und Heerdt
In der Elisabethstraße im Stadtteil Unterbilk sollen in einem ehemaligen Bürogebäude in Zukunft 130 Menschen untergebracht werden. Die neue Einrichtung ist dabei nach Angaben der Stadt als Unterkunft sowohl für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine, Flüchtlinge und Obdachlose nutzbar. Mit der auf 15 Jahre befristeten Anmietung des Hauses könne die Landeshauptstadt laut eigenen Angaben auf zwei bisher genutzte Hotels verzichten. Die monatlichen Mietkosten reduzieren sich dadurch um fast 50 Prozent, teilte die Stadt weiter mit
Zudem stimmte der Ausschuss stimmte der Anmietung eines Hauses an der Werftstraße in Heerdt zu. Auch dort ist die Laufzeit auf 15 Jahre ausgelegt. In diesem Gebäude ist Platz für insgesamt 148 Bewohnerinnen und Bewohner. Zusätzlich zur Unterbringung von Flüchtlingen und Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine prüft die Verwaltung derzeit, ob in dem Gebäude auch Raum für Künstlerateliers geschaffen werden kann. Mit der Anmietung des Hauses kann ebenfalls auf die Nutzung zweier Hotels verzichtet werden. Die Ersparnis für den Haushalt beträgt dadurch rund 45 Prozent, so die Stadt Düsseldorf weiter.
„Mit der Akquise dieser Unterkünfte können wir die Wohnsituation der untergebrachten Menschen verbessern und Kosten einsparen. Das ist nicht nur für Geflüchtete und Obdachlose eine gute Nachricht, sondern auch für den städtischen Haushalt. Wir verfolgen weiterhin die Strategie, dezentral, also im gesamten Stadtgebiet, Unterbringungseinrichtungen für die Betroffenen zu schaffen“, sagt Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Kommunale Unterbringung in der Landeshauptstadt
Nach aktuellen Zahlen der Stadt Düsseldorf sind zurzeit 2729 Asylsuchende in kommunalen Einrichtungen der Landeshauptstadt untergebracht (Stand November 2023). Dazu kommen 1408 Menschen im Bereich Obdach. Täglich nehmen bis zu 300 Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben, das Angebot der Notschlafstellen in Anspruch. Zudem müssen immer wieder Familien und Einzelpersonen, die ihre Wohnung nach einer Zwangsräumung verlassen mussten, ordnungsbehördlich untergebracht werden. Im Jahr 2022 gab es in Düsseldorf insgesamt 202 angekündigte Zwangsräumungen.
Darüber hinaus sind aktuell 2653 Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine in städtischen Unterkünften untergebracht. Aufgrund der niedrigen Leerstandsquote im Stadtgebiet ist die Stadt Düsseldorf nach eigenen Angaben weiterhin auf die Anmietung von Wohnraum angewiesen. Das Ziel sei daher mittelfristig, alle derzeit noch angemieteten Hotelunterkünfte durch günstigere und dauerhaftere Lösungen zu ersetzen.