Voerde. Der Schienenersatzverkehr soll bei gesperrter Bahnstrecke verbessert werden. Welche Züge während der Teilsperrungen fahren.

Mehr Verlässlichkeit, mehr Transportwege, weniger Autos und Lkws auf den Straßen, dadurch mehr Klimaschutz, die Bahnhöfe werden barrierefrei und es gibt weniger Lärm durch Schallschutzmaßnahmen – das alles, so Tobias Ott, Projektabschnittsleiter der Bahn, sei das Ziel eines dreigleisigen Ausbaus der so genannten Betuwe-Linie. Hinzu käme die Generalsanierung dieser für Bahn und Region wichtigen Strecke. Doch bis dieser Ausbau, diese Sanierung erfolgreich abgeschlossen ist, vergehen noch einige Jahre, in denen sich die Anwohner und Reisenden auf eine harte Zeit einstellen müssen. Denn es wird nicht ohne Sperrungen, ohne Lärm und Schmutz, ohne Verkehrsbehinderungen gehen. Bei einer Onlineveranstaltung konnten Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen stellen.

Die nächste Vollsperrung der Strecke steht bereits bevor – sie wird vom 14. Mai bis 14. Juni dauern. Zu dieser Zeit wird auch die Spellener Straße für den Auto-, Rad- und Fußgängerverkehr gesperrt. Grund dafür sind die Abbrucharbeiten an der dortigen Brücke. Man arbeite jedoch gerade mit der Stadt an einem Konzept, den Schülerverkehr zur Schule zu ermöglichen. Auch der reibungslose Einsatz von Polizei und Feuerwehr sei gewährleistet, antwortete Ott auf die Fragen der Bürger. In Folge der weiteren Arbeiten werden auch die Poststraße und Spellener Straße gleichzeitig gesperrt. Das könne Wochen dauern. Genaue Infos folgen. An der Poststraße soll der Fuß- und Radverkehr weitgehend durch einen Tunnel erhalten bleiben. „Wir versuchen, die Sperrmaßnahmen so optimal wie möglich zu gestalten, aber verhindern lassen sie sich nicht“, so Ott.

Ersatzhaltepunkt Friedrichsfeld ab November in Betrieb

Weitere Vollsperrungen auf der Bahn sind im November vorgesehen und in 2025 und 2026. Ab November 2024 wird auch der Ersatzhaltepunkt Friedrichsfeld, der derzeit im Industriepark errichtet wird, fertig sein. Wie bereits berichtet, entsteht dort ein barrierefreier provisorischer Bahnhof mit Wartehäuschen und Info-Center sowie Parkmöglichkeiten und SEV-Anschluss. Und nein, dort wird kein neuer Bahnhof errichtet, um den „Schandfleck im Ort“ abzubauen, wie ein Bürger anfragt. Wenn die Arbeiten am dritten Gleis abgeschlossen wären, verspricht Ott, dann würde auch der alte Halt Friedrichsfeld besser aussehen und funktionsfähiger vor allem aber barrierefrei sein.

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Schmutz und Staub seien während der gesamten Arbeitszeit nicht zu verhindern. Man versuche, die Belastung aber so gering wie möglich zu halten. Gleiches gelte für den Lärm, vor allem bei nächtlichen Ausbauten, die in der Bauzeit durchaus geplant seien. Hier würden die Anwohner zeitlich nah benachrichtigt und gegebenenfalls in Hotels untergebracht.

Insgesamt würden 4,1 Kilometer Schallschutzwände mit einer Höhe von vier Metern im Friedrichsfelder Planabschnitt verbaut. Transparente Elemente werden es im Bereich der Brücken sein, begrünte in allen anderen Bereichen. Wobei „begrünt“ nichts mit Naturbegrünung zu tun habe, die Wände seien lediglich in mehreren Grüntönen gehalten.

Mehrere Vollsperrungen im Jahr 2025

In 2025 werden die Bahnreisenden reichlich Geduld mitbringen müssen. Mehrere Vollsperrungen von Oberhausen bis Emmerich wird es geben, dazu wird über den Rest des Jahres eingleisig gefahren, was zu Zugausdünnung führen wird. So fährt der RE 19 die Gesamtstrecke von Arnheim bis Düsseldorf ohne Halt in Friedrichsfeld, der RE 5 und der RE 49 wird aber bis zum provisorischen Bahnhof Friedrichsfeld verkehren und ab dort Richtung Koblenz oder Wuppertal fahren. Die Eingleisigkeit gelte nur zwischen Friedrichsfeld und Wesel, war von der Deutschen Bahn zu hören.

Weitere Informationen

Informationen zu den Baumaßnahmen und Sperrungen sind unter www.emmerich-oberhausen.de. Der Kontakt läuft über kontakt@emmerich-oberhausen.de. Fragen zu den geänderten Fahrzeiten, zu den Fahrzeiten des Schienenersatzverkehrs sind unter www.zuginfo.de einzusehen. Das Häkchen bei den „Bauarbeiten“ setzen nicht vergessen.

Die Taktung des Schienenersatzverkehres würde sich für die Zeit der Vollsperrungen, aber auch zur Zeit der Eingleisigkeit erhöhen. Alle 20 Minuten verkehren Schnellbusse ohne Zwischenhalt von Oberhausen nach Wesel und von Duisburg nach Dinslaken und umgekehrt. Von Wesel nach Bocholt geht es mit allen Halten stündlich weiter. Die Lokalbusse sind einbezogen. Einmal stündlich geht es bis Emmerich und zurück. Auch habe man sich die Beschwerden der Reisenden angeschaut und versucht, die SEV-Situation zu verbessern. So führen Leitlinien von den Bahnhöfen zu den Haltestellen. Das diene zur besseren Orientierung der Reisenden. Ob Räder mitgenommen werden dürfen, war eine Frage. Im Prinzip nicht, doch hänge dies letztendlich vom Fahrer und der Auslastung im Bus ab.