Voerde. Beim Kreiskönigsschießen in Voerde sicherte sich die jüngste Teilnehmerin den Titel der Kreiskönigin. Warum es nicht ihre erste Teilnahme war.

681 Schützinnen und Schützen aus 26 Vereinen hatten sich zum Besuch des Kreiskönigsschießens beim BSV Germania Voerde angemeldet, und bei schönem Wetter herrschte am Sonntagnachmittag auf der Vereinsanlage am Breiten Deich reges Treiben. Zum Wettbewerb der Erwachsenen traten 22 amtierende Königinnen und Könige an, und auf den bunten Jugendvogel legten sogar 170 Kinder und Jugendliche an.

Dabei mussten noch am frühen, regnerischen Morgen Sitzgarnituren, Gläser und Besteck von der Jubiläumsfeier des BSV Germania am Samstagabend – der Verein feiert sein 275-jähriges Bestehen – vom großen Festzelt am Bahnhof zum Breiten Deich geschafft werden. „Wegen des Wetters haben wir ganz schön gezittert“, gestand Klaus Nedzollek vom BSV Germania und freute sich dann umso mehr, dass es zum Nachmittag hin aufklarte: „Jetzt sind wir alle glücklich, dass wir unseren Schützenschwestern und Schützenbrüdern ein schönes Fest bieten können.“ Allein mit 70 Helfern ist der BSV beteiligt und war noch dankbar, dass der Voerder Karnevalsverein die Kinderverköstigung mit Popcorn und Eis stellte und sich auch um Hüpfburg für die Kleinen kümmerte.

Die Preisträger an den beiden Vogelständen

Derweil legten die amtierenden Königinnen und Könige auf den Vogel an und schon mit dem fünften Schuss holte sich Philipp Kanka vom BSV 1856 Walsum um 15.15 Uhr den Kopf des Adlers in Leichtbauweise. Der rechte Flügel ging eine halbe Stunde später an Tobias Iser vom BSV Voerde-Holthausen und den linken Flügel trennte Melina Knötig vom DSV Hol Drop aus Dinslaken mit dem 32. Schuss vom Rumpf des Holzadlers ab.

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Damit die Jugend auf der nebenliegenden Schießanlage nachlegen konnte, gönnten sich die Erwachsenen gegen 16.30 Uhr eine halbstündige Pause. Nachdem Mala Schneider vom BSV 1856 Walsum den Kopf, Leni Bleckmann vom BSV Vivat Löhnen den rechten und Ben Minneken vom BSV Möllen den linken Flügel des buntbemalten Adlers gewonnen hatten, wurde der Jugendvogel ein wenig „getuned“, damit auch der Rumpf mit dem Luftgewehr zu schaffen war.

Alina Paus sicherte sich den Titel Kreiskönigin

So konnte es dann auf beiden Anlagen weitergehen. Bei den Erwachsenen waren ja sieben amtierende Königinnen und 15 Könige am Start, die in festgelegter Reihenfolge antraten. „Wir haben hier beste Laune. Jeder gönnt auch den anderen einen Sieg.“ kommentierte der amtierende König des BSV Germania, Heinrich Neuhaus, die Konkurrenz.

Alina Paus, die noch amtierende Königin des BSV Mehrum 1692, sicherte sich den Titel der Kreisköigin und wurde von ihren Vereinsmitglieder gefeiert.
Alina Paus, die noch amtierende Königin des BSV Mehrum 1692, sicherte sich den Titel der Kreisköigin und wurde von ihren Vereinsmitglieder gefeiert. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Und plötzlich fiel der Vogel, mit dem 82. Schuss! Wer hatte getroffen? Es war die jüngste im Wettbewerb, Alina Paus vom BSV Mehrum! Die 25-jährige konnte es kaum fassen und ließ sich feiern. Auf Schultern wurde sie durch das Schützenvolk getragen, das seine neue Kreiskönigin feierte. Überglücklich sagte sie dann: „Weil wir ja bei uns in Mehrum nur alle zwei Jahre um Königswürden schießen, konnte ich jetzt das dritte Mal hintereinander beim Kreisschießen dabei sein. Es war ein toller Wettbewerb.“

Ebenfalls ein junge Dame, die 15-jährige Jill Kurzel vom BSV Möllen, holte den Jugendvogelrumpf von der Stange und darf sich jetzt Kreisjugendkönigin nennen. Nach der Siegerehrung endete der Festtag beim BSV Germania mit einem Großen Zapfenstreich, bei dem alle anwesenden Vereine und Kapellen den Teilnehmern und neuen Königinnen ihre Ehre erwiesen.

Rund ums Schießen

Für die Erwachsenen floss kühles Bier und für gutes Essen sorgten die Firma Borggrewe und das Team Stepper. Eine Kuchentheke rundete das kulinarische Erleben ab.

Musikalische Schützenfeststimmung bereiteten von Voerder Seite die Tambourcorps Voerde, Möllen, die Spielgemeinschaft Mehrum / Löhnen sowie der Spielmannszug Spellen. Zünftige Blasmusik gab es von den Niederrheiner Gipfelstürmern aus Hünxe-Drevenack.