Voerde. Die Suche nach einem Pächter für den Freibad-Kiosk war erfolgreich. Wer der künftige Betreiber ist – und wann Gäste gratis ins Freibad können.

Die ersten Vorboten des Sommers haben vor wenigen Tagen schon mal vorbeigeschaut und nicht nur für Hartgesottene wäre der Sprung in das kühle Nass eines Freibades da durchaus schon eine Option gewesen. Einige Freibäder wie etwa das im Hamminkelner Ortsteil Dingden öffneten bereits am Tag der Arbeit ihre Türen. Andere sollen Mitte dieses Monats folgen. Bis zum Start der Freibad-Saison in Voerde müssen sich die Badegäste noch ein wenig länger gedulden. Die idyllische Anlage an der Allee, die vor allem mit ihrem weiten Gelände, dem üppigen Baumbestand und dem heute seltenen 50-Meter-Bahnen-Schwimmerbecken punkten kann, wird in vier Wochen den Betrieb aufnehmen.

Pre-Opening am 31. Mai mit freiem Eintritt

Doch für den Start gibt es gleich zwei gute Nachrichten: Begonnen wird quasi mit einer Vor-Eröffnung, einem Pre-Opening am Freitag, 31. Mai, bei freiem Eintritt, wie Stadtpressesprecher Thorben Lucht auf NRZ-Anfrage mitteilt. Der reguläre Badbetrieb startet dann am Samstag, 1. Juni. Die zweite frohe Kunde: Die Stadt hat für den Kiosk im Freibad einen neuen Pächter gefunden. Und der ist in Voerde kein Unbekannter. Im Bewerbungs- und folgenden Auswahlverfahren zur Verpachtung der kleinen Verkaufsstelle im Freibad fiel die Wahl auf den Betreiber des Dorfgemeinschaftshauses „De alde School“ in Löhnen: Marcel Scheiring machte das Rennen.

Insgesamt 13 Bewerbungen hatte es gegeben, mit acht Interessenten führte die Stadt nach eigenen Angaben am Ende Gespräche. Marcel Scheiring habe durch „genaue Vorstellungen“ zum Verkaufsangebot, zur Einrichtung und Verkaufsanordnung des Kiosks und durch eine „nachvollziehbare Personaleinsatzplanung“ überzeugt, erklärt Thorben Lucht. Der neue Pächter hat zunächst für die nun anstehende Freibadsaison 2024 unterschrieben. Denn am Ende weiß Marcel Scheiring, Geschäftsführer der ClassRum UG, unter der – wie bei „De alde School“ – er auch den Kiosk betreiben wird, weiß angesichts noch fehlender Erfahrungswerte nicht, worauf genau er sich einlässt.

Kiosk-Betrieb im Freibad ist stark wetterabhängig

Zwar ist das Führen eines Büdchens für ihn, der in der Gastronomie tätig ist, „nicht meilenweit“ von dieser Tätigkeit entfernt. Vielmehr ist es die Sondersituation, die sich mit dem Kiosk-Betrieb im Freibad stellt. Das Geschäft, das er dort machen kann, beschränkt sich auf drei Monate und ist darüber hinaus stark wetterabhängig. Als Mitarbeiter und Bekannte ihn ansprachen, ob der Betrieb des Freibad-Kiosks für ihn nicht infrage käme, hatte Marcel Scheiring zunächst abgewunken. Der Grund: In der Ausschreibung hieß es, dass ein Verkauf ausschließlich in Richtung des Schwimmbadgeländes erlaubt sein soll. Für Scheiring war dies ein K.O.-Kriterium.

Schließlich signalisierte die Stadt, den Warenverkauf auch nach draußen, zur Straße „Allee“ hin zu prüfen. Scheiring warf seinen Hut in den Ring. Genau dies war für ihn die Bedingung, den Kiosk im Freibad zu betreiben, wie er im Gespräch mit der NRZ erklärt. Der 44-Jährige, der 2016 von Essen nach Voerde-Löhnen zog, ist „guter Dinge“, dass die Öffnung des Büdchens zur Allee entsprechend angenommen wird. Dabei denkt er an die vielen Radfahrer, die dort vorbeifahren, und die Bänke ringsherum, auf denen sich Spaziergänger rund um das nahe gelegene Wasserschloss Haus Voerde niederlassen.

Es muss nach Fritten riechen im Freibad.
Marcel Scheiring, - neuer Pächter des Kiosks im Voerder Freibad.

Was er mit einem Freibad-Besuch aus Kindheitserinnerungen verbindet? „Gute Laune, Pommes, Spaß“, sagt Marcel Scheiring, „es muss nach Fritten riechen im Freibad.“ Ergo darf dort seiner Meinung nach auch ein Kiosk nicht fehlen. Die obligatorischen Pommes wird es bei ihm genauso geben wie Bock- und Currywurst. Dazu noch Chicken Nuggets. Wer es lieber süß statt deftig mag, wird ebenfalls bei diversen Snacks und einem Kuchenangebot fündig. Eis darf im Freibad-Kiosk ebenfalls nicht fehlen – wie auch Softgetränke. Zigaretten dagegen werden nicht verkauft, das Gleiche gilt für Hochprozentiges, wie Scheiring ankündigt. Bier und Radler werden indes über die Ladentheke gehen.

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Über den reinen Warenverkauf hinaus möchte der neue Pächter des Büdchens daran mitarbeiten, das Freibadgelände als Veranstaltungsort zu nutzen. Diesen Wunsch hat der Förderverein Voerder Bäder geäußert. Scheiring hofft, schon in diesem Jahr das eine oder andere kleine Event organisieren zu können. Der 44-Jährige denkt da zum Beispiel an ein Konzert auf der Wiese oder eine Afterwork-Party, wofür er auch die kleine Sandstrand-Fläche vor dem Kiosk im Auge hat. Bei der Umsetzung helfen die Kontakte, die Scheiring über sein Kerngeschäft von „De alde School“ hat, wie er sagt.

Doch das ist erst einmal noch Zukunftsmusik, schließlich gilt es zunächst, das Büdchen pünktlich zum Saisonbeginn startklar zu machen. Da müsse noch „einiges getan werden“. Der neue Pächter, der neben seinen Mitarbeitern hin und wieder auch mal selbst hinter der Verkaufstheke des Freibad-Kiosks stehen wird, überlegt, vor dem 1. Juni ein „Soft-Opening“, eine inoffizielle Eröffnung hin zur Straße zu machen – als „ein Hallo, ,wir sind übrigens hier‘“.