Hünxe. Am Schulzentrum plant die Gemeinde Hünxe eine neue Sporthalle. Die wird nun teurer als geplant. So weit steigt der Preis und das ist die Ursache.

Es waren keine guten Nachrichten, die Heide Peisert, Bauleiterin vom Architekturbüro Störmer in Wesel, mit in den Hünxer Ausschuss gebracht hatte. Denn die Kosten für die Errichtung der geplanten 2-fach Sporthalle in unmittelbarer Nähe des Schulzentrums werden deutlich höher ausfallen, als ursprünglich geplant.

Der Grund dafür sind die gesetzlichen Vorgaben zum Umgang mit der Wärmeversorgung des Gebäudes. Denn ursprünglich hatte man geplant, sich die Wärme für die Sporthalle über die Gasheizung der benachbarten Sporthalle sicherzustellen. Genau das ist aber durch die neuen Vorgaben nicht mehr möglich. „Deswegen mussten wir einige Veränderungen vornehmen“, erklärte Heide Peisert.

Erneuerbare Energien für die Hünxer Sporthalle

Auf das Nebendach der Halle hat das Architekturbüro eine Luft-Wärmepumpe geplant, die für die Beheizung der Halle sorgen soll. „Es ist notwendig, dass wir eine riesige Belüftungsanlage einplanen“, erklärte Heide Peisert. Zudem soll nun eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach Strom erzeugen, um die neue Heizung mitzubetreiben.

Im Inneren der Halle wird die Wärme dann über Deckenstrahlplatten verteilt. Bei diesem System wird die Wärme durch Wärmestrahlung abgegebenen und man spart, selbst im Vergleich zu einer Fußbodenheizung, noch 30 Prozent Energie ein. Zudem ist über das System die Halle im Sommer auch kühlbar.

Das 3D-Modell zeigt, wie die Turnhalle von innen aussehen könnte, wenn sie fertig ist.  
Das 3D-Modell zeigt, wie die Turnhalle von innen aussehen könnte, wenn sie fertig ist.   © Architekturbüro Störmer | Architekturbüro Störmer

Die Umplanung zieht allerdings Folgekosten nach sich: Rund 330.000 Euro an Mehrkosten wird die neu geplante Wärmeversorgung der Sporthalle verursachen. Dazu kommen vermutlich rund 120.000 Euro für die Photovoltaik-Anlage. „Die könnte man allerdings später anschaffen. Wichtig ist, dass wir die technischen Voraussetzungen dafür schaffen“, betonte Heide Peisert. Mit den Kosten für die Errichtung weiterer technischer Anlagen, die von der Bauleiterin auf 50.000 Euro beziffert wurden, steigen damit die Kosten um rund 500.000 Euro auf insgesamt 5,8 Millionen Euro.

Dachbegrünung trotz Photovoltaik möglich

Wie die Architektin auf Nachfrage betonte, habe man auch alternative Wärmeversorgungen durchgerechnet, darunter auch eine, wie ursprünglich vorgesehen, Wärmeversorgung mit Gas. „Das ist auf die Zukunft gesehen keine Lösung“, betonte Heide Peisert. Es werde mittlerweile in der Ausführung durchgängig mit dem Heizungskonzept gearbeitet, das jetzt auch für die Sporthalle vorgesehen ist.

Das Modell zeigt den Blick aus dem „Turnschuhgang“ durch Glaselemente in die geplante Halle. Von hier aus könnten Zuschauer Sportveranstaltungen verfolgen. 
Das Modell zeigt den Blick aus dem „Turnschuhgang“ durch Glaselemente in die geplante Halle. Von hier aus könnten Zuschauer Sportveranstaltungen verfolgen.  © Architekturbüro Störmer | Architekturbüro Störmer

Übrigens sieht die neue Planung trotz der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach eine Dachbegrünung vor. „Wir wollen trotz PV-Anlage den ökologischen Wert eines Gründachs haben“, erklärte Heide Peisert. Auf dem Hauptdach und dem Vordach über dem Eingang zur Sporthalle soll es entsprechend Begrünung geben. „Die Sukkulenten auf dem Dach gedeihen trotz der Abdeckung durch die PV-Module“, erklärte die Bauleiterin.

Die gesamte Technik, die auf dem niedrigeren Nebendach der Sporthalle geplant ist, soll nach den Entwürfen des Architekturbüros hinter einer hochgezogenen Fassade verschwinden. „Der Baukörper wird dadurch viel ruhiger“, erklärte Heide Peisert. Auf dem Nebendach würde damit quasi ein Innenhof entstehen, der einen guten Zugang zu den technischen Einrichtungen bietet und damit eine Wartung einfach macht. Außerdem könnte man den Bereich mittels Kameras überwachen, um Vandalismus zu verhindern.

Lichtdurchflutete Sporthalle geplant

Positiv wirkten auch die 3D-Modelle von der Innenansicht der geplanten Sporthalle. Große Fenster sorgen hier für viel Tageslicht. Zudem entsteht mit Glaselementen zwischen dem sogenannten Turnschuh-Gang der Halle und der eigentlichen Sporthalle eine Tribünensituation, sodass hier Zuschauer den Sportveranstaltungen in der Halle folgen können.

Nachfragen gab es hier zur Farbe des Hallenbodens, der auf den computergenerierten Bildern fast schwarz wirkte und zur ebenfalls dunklen Fassade. Bei beiden sei die Farbe noch nicht gesetzt, betonte Heide Peisert. Da werde man mit Farbmustern vor Ort arbeiten. Die Ausschussmitglieder nahmen die Änderungen bei Planung und Kosten zur Kenntnis.

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