Hünxe/Bottrop. Künftig will der Flugplatz Schwarze Heide zwischen Hünxe und Bottrop für Geschäftsflugzeuge attraktiver werden. Aber es gibt noch mehr Pläne.
Das vergangene Jahr brachte viele Veränderungen auf dem Flugplatz Schwarze Heide mit sich – unter anderem eine komplett neue Führungsspitze.
„Es war nicht immer alles einfach, aber am Ende ist alles gut gelaufen“, sagt Robert Kielholz. Er ist der neue Leiter der Verwaltung der Flugplatzgesellschaft Schwarze Heide. „Wir haben ein komplett neues Team hier in der Verwaltung“, erklärt der Mann, der reichlich Erfahrung im Aufbau von Organisationen mit an den Flugplatz bringt.
Veränderungen in der Verwaltung und der Gesellschaft
Der langjährige Geschäftsführer des Flugplatzes, André Hümpel, hat das Unternehmen verlassen. Gabriele Brinkmann von der Verwaltung ist in den Ruhestand gegangen. Die Geschäftsführung haben Martin Wiechers (Diag) und Andreas Bromkamp (Bromkamp Holding) übernommen. Bromkamp und Dr. Klaus Lesker (Diag) sollen in Zukunft die Mehrheit der Gesellschafteranteile übernehmen.
Damit läuft die Privatisierung des Flugplatzes. „Die Gespräche zu den neuen Gesellschafterverträgen laufen noch“, erklärt Robert Kielholz. In Zukunft soll die Mehrheit der Anteile bei den privaten Investoren liegen statt wie bisher bei den umliegenden Kommunen und dem Kreis Wesel. Nur die Stadt Bottrop und die Gemeinde Hünxe wollen eine Minderheitsbeteiligung der Gesellschaft behalten.
Flugplatz Schwarze Heide soll wirtschaftlich werden
Und das könnte sich in Zukunft für die Kommunen lohnen. „Das wichtigste Ziel ist es, den Flugplatz wirtschaftlich zu gestalten und zu stärken“, sagt Robert Kielholz. Bisher hatte der Flugplatz rote Zahlen geschrieben – rund 200.000 Euro im Jahr. Die Gesellschafter, zu denen neben den privaten Investoren und den genannten Kommunen momentan auch noch die Städte Dinslaken, Voerde und der Kreis Wesel zählen, glichen die Verluste aus. Für ein privatwirtschaftliches Unternehmen kann das natürlich kein Dauerzustand sein.
Der Flugplatz
Bislang hatten sich die Anteile am Flughafen auf die Stadt Bottrop (34 %), die Stadt Dinslaken (21 %), die Stadt Voerde (5 %), die Gemeinde Hünxe (5 %) und den Kreis Wesel (20 %) verteilt. Dazu kamen die Anteile der privaten Gesellschafter Dr. Lesker, Andreas Bromkamp und der Stremmer Sand&Kies GmbH (jeweils 5%).
Rund 50.000 Flugbewegungen finden jährlich auf dem Flugplatz statt, ein Großteil davon sind zurzeit Ausbildungsflüge der anliegenden Flugschulen. Zudem sind rund 100 Flugzeuge in den Hallen auf dem Gelände des Flugplatzes untergestellt.
Um das zu ändern, wird jetzt aber erstmal Geld in die Hand genommen. „Es ist dringend erforderlich, in die Zukunft des Flugplatzes zu investieren“, sagt Robert Kielholz. Erste Maßnahmen hat man dazu bereits angestoßen, mehrere Hunderttausend Euro investiert. Unter anderem wurde eine neue Flugverwaltungssoftware eingeführt, gerade beginnen Schulungen der Mitarbeiter zum Thema Brandschutz. Hier soll der Flughafen eine höhere Sicherheitsklasse erreichen. „Das dient dem Schutz der Piloten und aller Menschen auf dem Flughafen“, sagt Kielholz.
Mehr Business Flieger sollen ihren Weg zur Schwarzen Heide finden
Gleichzeitig ist diese Maßnahme eine der Grundvoraussetzungen dafür, dass der Flugplatz auch von größeren Maschinen häufiger angeflogen werden kann. Das ist der Plan für die Zukunft des Betriebes. Mit der 1500 Meter langen Landebahn ist genug Platz, damit auch Geschäftsreiseflugzeuge, sogenannte Business Jets, auf dem Flugplatz landen könnten.
Zudem möchte man den Flugplatz modernisieren und ausbauen und eventuell weitere flugaffine Betriebe am Standort ansiedeln. „Gespräche dazu laufen bereits“, erklärt Kielholz. Mit der Firma Extra Aircraft sitzt zum Beispiel ein Marktführer für Sportflugzeuge im Hochleistungsbereich direkt am Flugplatz, deren Maschinen zuletzt bei der Deutschen Motorkunstflug-Meisterschaft direkt am Flugplatz in Aktion bestaunt werden konnten.
Positiver Ausblick auf die Zukunft des Flugplatzes
„Wir sind mit den ansässigen Firmen und Vereinen vor Ort in engem Kontakt“, sagt Robert Kielholz. „Und wir blicken positiv auf die Zukunft.“ Denn man hat, auch wenn es in der Verwaltung einige personelle Veränderungen gab, das übrige Team halten können. „Unsere Mitarbeiter bringen sehr viel Erfahrung mit“, sagt Kielholz. Und bei allen Neuerungen hat man sich bemüht, das tägliche Geschäft davon möglichst wenig beeinflussen zu lassen – was, wie der Leiter der Verwaltung des Flugplatzes sagt, auch größtenteils gelungen sei.
Zudem gibt es schon die ersten positiven Entwicklungen. Für das Restaurant am Flugplatz hat sich unlängst ein neuer Pächter gefunden. „Der hat das Restaurant jetzt bis März geschlossen, weil er innen und außen aufwendig renoviert“, sagt Kielholz. Mittlerweile gibt es auch eine regelmäßige Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr aus Richtung Bottrop. Und in den kommenden Monaten soll sich schon einiges verändern. „Wenn man Mitte des Jahres hierherkommt, wird man sehen, dass sich schon einiges getan hat“, ist sich Robert Kielholz sicher. Und in Zukunft soll sich dann am Flugplatz noch viel mehr bewegen.
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