Hünxe. Auf Höhe der Siedlung Stegerfeld ist ein Teil der Spundwand der Schifffahrtsstraße abgesackt. Diese Maßnahmen wurden zur Absicherung ergriffen.

Es sieht aus, als hätte die Spundwand des Wesel-Datteln-Kanals an einer Stelle einen mächtigen Schlag von oben bekommen – die Ursache für das Abrutschen ist allerdings unbekannt.

Wer an der Siedlung Stegerfeld im Hünxer Ortsteil Gartrop vorbeifährt, der nimmt von dem Schaden am Ufer des Wesel-Datteln-Kanals nur die Baumaschinen wahr, die hier neben der Straße an der Böschung des Kanals stehen. Erst vom anderen Kanalufer aus betrachtet, wird der Schaden offenbar. Das schwere Gerät wurde nach dem Absacken der Spundwand vor Ort eingesetzt, um ein weiteres Absacken zu verhindern. „Wir haben die Spundwand wasserseitig mit Betonklötzen gegen ein weiteres Abrutschen gesichert“, erklärt Michael Hussmann vom Außenbezirk Friedrichsfeld des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Westdeutsche Kanäle, das für der für den Abschnitt des Wesel-Datteln-Kanals zuständig ist.

Einige der Betonklötze, mit denen die Spundwand abgesichert wurde, sind ebenfalls noch an der Baustelle oben am Kanalufer neben der Gahlener Straße zu sehen.

Verursachte ein unachtsamer Kapitän den Schaden an der Spundwand?

In sozialen Netzwerken erklärten Benutzer in unterschiedlichen Gruppen, der Schaden an der Spundwand sei durch ein Schiff auf dem Kanal verursacht worden, das mit der Spundwand kollidiert sei. „Dafür haben wir keine Anhaltspunkte“, erklärt Michael Hussmann. Allerdings, so sagt er, seien solche Kollisionen mit der Spundwand auf dem Kanal keine Seltenheit. Auch wenn man eigentlich meinen sollte, die Fahrt über die Wasserstraße ohne Kollision mit dem Ufer sollte problemlos möglich sein.

Durch das Abrutschen der Spundwand wurde ein größerer Teil des Ufers in Mitleidenschaft gezogen.
Durch das Abrutschen der Spundwand wurde ein größerer Teil des Ufers in Mitleidenschaft gezogen. © NRZ | Florian Langhoff

Wenn es ein Schiff gewesen wäre, müsste es allerdings schon ein größeres Wasserfahrzeug gewesen sein, das an der Stelle auf die Uferbegrenzung des Kanals getroffen ist. „So eine Spundwand ist schon sehr stabil. Da richtet man mit einem kleinen Sportboot nichts aus“, sagt er. Allerdings könne man beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt keine Angaben dazu machen, wie es zu der Beschädigung der Spundwand gekommen ist.

Baumaschinen auch zur Absicherung der Ölpipeline am Kanalufer

Die Baumaschinen waren allerdings nicht nur im Einsatz, um die Spundwand abzusichern. Am Kanalufer verläuft an dieser Stelle auch eine Ölpipeline. Diese wurde ebenfalls gegen Beschädigungen durch das Absacken der Spundwand abgesichert. Zudem wurden an der betroffenen Stelle Fahrwassertonnen in den Kanal eingebracht, um die Stelle für den vorbeifahrenden Schiffsverkehr deutlich sichtbar zu markieren.

Eine ähnliche Maßnahme war in Hünxe zuletzt ergriffen worden, als eine gestohlene Baumaschine im November des vergangenen Jahres bei Hünxe in den Wesel-Datteln-Kanal abgerutscht war und schließlich mit einem Schiffskran geborgen wurde. Im April hatten Unbekannte bei Hünxe ein Auto gestohlen und im Kanal versenkt.

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