Voerde. Geister, Hexen, Vampire und Zombies – auf den Straßen von Spellen waren zu Halloween die Gruselgestalten unterwegs. Wer dafür verantwortlich war.
Dichter Nebel wabert über den Zimmermannsweg in Spellen. Aus dem Nebel dringen knarrende und knarzende Geräusche, das Heulen eines Wolfs ist zu hören. Wer sich mutig vortastet, kann nach einigen Schritten schemenhafte Gestalten ausmachen. Mit jedem Schritt werden sie deutlicher.
Und plötzlich steht man in einer Menagerie des Grauens: Ein riesiges Spinnennetz spannt sich von einer Hauswand über einen Vorgarten, an der Wand sind Spinnen von der Größe eines kleinen Hundes zu sehen. Zombies, Hexen und Gespenster werden langsam im Nebel sichtbar, umringen den Besucher von allen Seiten. Erleuchtet wird die Szenerie von blitzenden Lichtern und grausig grinsenden Kürbisköpfen.
Gruselspaß – auch für Kinder geeignet
Zum Glück ist das alles nicht echt, und wirkt, dank der doch recht netten Spukgestalten, die sich in den Nebelschwaden tummeln, zwar ein wenig gruselig, aber bleibt dabei doch meistens sehr kindgerecht. Kein Wunder. Schließlich ist Halloween hier vor allem eine Veranstaltung für die Kinder. Die tummeln sich, verkleidet als kleine Vampire, Geister oder Superhelden – schließlich muss ja auch jemand in den Horden der dreikäsehohen Untoten für Ordnung sorgen – zwischen Skeletten aus Plastik oder ebenfalls gruselig verkleideten Erwachsenen.

Verantwortlich für den ganzen Spaß ist federführend ein Mann: Torsten Rühl. Mit einer digitalen Karte hatte er schon im Vorfeld von Halloween auf die Aktion aufmerksam gemacht und begeisterte Mitstreiter gefunden. Selbst an Halloween selbst erreichten ihn noch Anfragen, ob er noch weitere Häuser auf der Karte markieren könnte. „Es ist einfach irre, wie die Nachbarschaft und die Menschen darüber hinaus mitmachen“, sagt der 52-Jährige. „Wir haben 65 Häuser zusammenbekommen.“ Und die meisten davon befinden sich in Spellen. „Einige haben sogar anhand der Karte ihre Route für den Abend zusammengestellt“, erzählt Rühl.
Gruselspaß in der ganzen Nachbarschaft – und darüber hinaus
Die Nachbarschaft am und um den Zimmermannsweg lädt zum Gruseln ein. Neben Torsten Rühls eigenem Haus, wo neben Schockeffekten auch Süßigkeiten auf die Kinder warten, haben auch zahlreiche Nachbarn ihre Häuser dekoriert. Am Drechslerweg können Kinder an einem Haus durch eine gruselige Garage laufen, es warten bei anderen Nachbarn Tunnel, Nebelmaschinen und jede Menge gruselige Gestalten.

Der dreijährige Ben hat sich am Haus von Torsten Rühl schon alles ganz genau angesehen. Jetzt sitzt er an einem Tisch unter einem Pavillon vor dem Haus und genießt die ersten eingesammelten Süßigkeiten. „Das ist das erste Mal das er Halloween so mitmacht“, sagt sein Vater Stefan. Die beiden waren auch schon in Lohberg beim „Spinnenhaus“ unterwegs. „Er hat bisher viel Spaß“, sagt Papa Stefan.
Der kostümierte Filius muss sich in der Zwischenzeit erstmal an den mit gruseliger Dekoration gefüllten Vorgarten von Torsten Rühl gewöhnen. Der freut sich derweil über das Lob vorbeikommender Passanten. „Das sind echt klasse aus“, sagt eine Frau, die vorbeikommt. „Guck mal da Mama! Das ist ja toll!“, ruft ein Junge, der mit Mutter und Schwester auf dem Zimmermannsweg unterwegs ist.
Kürbisburger-Verkauf für einen guten Zweck
Torsten Rühl, sonst in Spellen für Spezialitäten vom Grill – vom Burger bis zum Steak – bekannt, hat sich auch in seinem eigentlichen Metier etwas für Halloween einfallen lassen. Am Verkaufswagen, der auf dem Zimmermansweg steht, gibt es neben Würstchen auch Kürbisburger zu probieren. Allerdings will er sich damit nicht die Tasche füllen. „Alles, was wir hier an Gewinn machen, geht an die Oberstufe der Comenius Gesamtschule Voerde und an den Verein Gänseblümchen“, sagt Rühl.
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Für den Gruselspaß in Spellen rechnete er zu Beginn mit rund 500 Besuchern – natürlich abhängig vom Wetter. Dass es auch im kommenden Jahr wieder in Spellen einen Gruselspaß geben soll, steht für ihn jetzt schon außer Frage. „Und dann wird alles noch größer werden“, sagt Torsten Rühl.