Dinslaken. Markus Heine verwandelte zum dritten Mal sein Haus in Dinslaken zu einem Treffpunkt für Halloweenfans. So gefiel es Besucherin Birthe.
,,Süßes oder Saures!” ist wohl unverkennbar auch in diesem Jahr wieder das Thema im Gruselhaus auf der Dickerstraße 69 in Dinslaken. Gigantische Spinnennetzte, Nebel und übergroße Skelette mit leuchtenden Augen – das kleine Horrorbiotop ist das Werk des Dinslakeners Markus Heine, welcher schon zum dritten Mal sein Gruselhaus für alle Gespenster, Hexen und wandelnde Tote aus der Nachbarschaft öffnet. Im vergangenen Jahr besuchten rund 500 Kostümierte den leidenschaftlichen Halloweenfan.
Vor dem Spukhaus hat sich bereits eine lange Schlange an großen und kleinen Gruselgestalten gebildet – alle wollen sie zu der großen, prallgefüllten Schatztruhe in der Garage des Hauses, um ihre Tüten mit Süßem zu füllen und einen Blick auf die schaurig-schöne Dekoration zu werfen. Grabsteine am Wegesrand, wabernde Nebelschwaden, Fratzen mit glühend- aufgerissenen Augen; im Hintergrund erklingen dunkle, bedrohliche Töne aus den Lautsprechern. Der Horror ist vollkommen. Die Kostüme der vielen Schreckgestalten treten bei einem Kostümwettbewerb gegeneinander an. Ob die Imitationen des Horrorclowns ,,Es”, die Prinzessin mit dem blutdurchtränkten Kleid oder ein Vampir gewinnt, entscheiden Heine und seine Horrorhelfer in den nächsten Tagen.
Etwas Schönes für die Kinder
,,Habt ihr auch einen Spruch?” fragt Markus Heine die Kinder, die es vorbei an Lucifer dem Teufel, Heines Bruder, zur Garage geschafft haben. Er selbst ist Behüter der Schatzkiste als gruseliger Metzger mit Ledermantel und Zombiemaske und Beil, wahlweise trägt er auch eine blutige Motorsäge. Den Abend richtet er aus, um etwas Schönes für die Kinder zu veranstalten: ,,Ich arbeite viel und habe deswegen nicht viel Zeit”, erzählt er, doch die Gelegenheit ein solches Fest und damit ein Ereignis für die begeisterten Kinder auszurichten, hat er gern ergriffen. Auch, weil er als kleiner Junge selbst gerne um die Häuser zog. Für den Spuk hat er allerdings auch viel investiert, allein 700 Euro, um die Schatzkiste mit allerlei Süßem zu füllen.
Seine Mühe zahlt sich aus, denn sein Gruselhaus ist bei vielen der jungen Fratzen- und Geisterliebhaber zum Höhepunkt der alljährlichen Jagt nach Süßem geworden, auch die Eltern wissen Heines Engagement sehr zu schätzen, verlangten in diesem Jahr sogar nach einem Spendentopf für den Veranstalter. Dazu gehört auch die Dinslakenerin Birthe, die in diesem Jahr mit ihren drei Kindern, alle in LED-Skelette Kostümen, das Horrorhaus besucht. ,,Wahnsinn mit wie viel Hingabe Halloween hier zelebriert wird”, findet sie. Gefeiert wird aber nicht nur in der Hausnummer 69, sondern im ganzen Viertel sieht man blutrünstige Gestalten auf der Jagt nach Zucker. Der Regen stört dabei nur bedingt, vielmehr verschmiert er die Schminke im Gesicht der Kinder, was sie noch abschreckender macht.
Viele schöne Erinnerungen
Der 13-jährige Domenic, ein Hühnerreiter in einem aufgepusteten Hühnerkostüm mit ledernem Cowboyhut, hat seinen Spruch dem Outfit angepasst. ,,Süßes sonst gibst Hühnereier”, ruft er ausgelassen und bahnt sich seinen Weg durch den Vorgarten des Gruselhauses. Es ist seine erste Station des Abends, später fährt er mit seinen Eltern noch nach Lohberg um die Geisterjagd dort fortzusetzen.
Am schaurigsten Tag des Jahres hat Markus Heine etwas Wunderbares für die staunenden und begeisterten Kinder geschaffen, auch wenn sich einige, besonders die kleineren, durchaus fürchteten. Viele aber sammelten auf der Dickerstraße am Abend des 31. Oktobers besondere, in einigen Jahren noch vielbesprochene Kindheitserinnerungen und das ist weitaus mehr wert als eine Tüte Gummibärchen.