Dinslaken. Der Ausbau der Bahnstrecke wird das Dinslakener Stadtbild verändern. Überall sind hohe Schallschutzwände geplant. Die ersten Wände stehen nun.

Wann das Jahrhundertprojekt Betuwe-Linie, der dreigleisige Ausbau der Bahnstrecke zwischen Rotterdam und Genua, vollendet ist, ist noch nicht genau absehbar. In Dinslaken immerhin wird die Güterverkehrsstrecke schon sichtbar. An der Brücke Dianastraße ist zu sehen, wie der Ausbau das Stadtbild verändern wird: Dort hat die Bahn die erste Schallschutzwand errichtet.

Durch den Ausbau der Bahnstrecke sollen die Verkehre, so die Bahn, „entmischt“ werden – also schnelle Fernverkehrszüge von den langsameren Zügen des Güter- und Nahverkehrs getrennt werden – und die Kapazität der Strecke soll erhöht werden. Die Rede ist von rund 400 Zügen am Tag, die die Strecke passieren sollen.

Schallschutzwände auf der gesamten Strecke in Dinslaken

In Dinslaken ist mittlerweile ein vollständiger Schallschutz geplant: Die Bahn errichtet auf beiden Seiten der sechs Kilometer langen Bahnstrecke durch das Stadtgebiet Schallschutzwände – in den ersten Planungen sollte ein Bereich in Hiesfeld ausgelassen werden. Aussehen und Ausmaß der Wände werden nun an der Dianastraße erstmals sichtbar: Die Brücke wurde für das dritte Bahngleis erweitert, die dort installierten Schallschutzwände sind (ab Schienenoberkante) 4,5 Meter hoch. Zur Einordnung: Die Durchfahrtshöhe unter der Brücke selbst beträgt 2,8 Meter.

Ein Teil der Elemente der Schallschutzwand ist transparent gestaltet, der Rest in abgestuften Grün- und Grautönen. Das ist an allen Brücken sowie im Bereich des Bahnhofs so vorgesehen. Ansonsten sollen Teile der Schallschutzwände begrünt werden – etwa durch Rankhilfen oder Hecken. Die höchsten Schallschutzwände sind im Bereich der Holtener Straße sowie im Bereich zwischen der B8-Brücke und der Stadtgrenze zu Voerde geplant – mit bis zu fünf Metern Höhe auf der nördlichen (Holtener Straße) bzw. der südlichen Seite zwischen Hedwig- bzw Ursulastraße und Amalienstraße. Der Bahnhof selbst soll auf der Seite zur Innenstadt hin vier Meter hohe Wände bekommen – die allerdings auf dem ebenfalls vier Meter hohen Bahndamm stehen– und auf der Güterbahnhofseite drei Meter.

An der Hünxer bzw. Karl-Heinz-Klingen-Straße sind bis zu vier Meter hohe Schallschutzwände geplant, der Bau soll 2024 starten. Die Deutsche Bahn bemühe sich, die Schallschutzwände so früh wie möglich zu errichten – weil sie aber die Bauarbeiten behindern können, sei das nicht überall möglich. Für weitere Lärmminderung soll das „Besonders überwachte Gleis“ sorgen: Auf einer Gesamtlänge von rund 3,9 Kilometern wird dieses regelmäßig kontrolliert und geschliffen. Zudem ist zum Schutz der Wohnbebauung ein Erschütterungsschutz in Form von sogenannten besohlten Schwellen vorgesehen.

Mehr als 1000 Haushalte haben außerdem Recht auf passiven Lärmschutz – Schallschutzfenster oder Schalldämmlüfter. Laut Deutscher Bahn soll durch die Schallschutzmaßnahmen der Lärmpegel an der Bahnstrecke gegenüber dem aktuellen Zustand deutlich sinken.

>>Diese Sperrungen stehen an

Straßensperrungen: Bis Februar 2024 ist noch die nördliche Gehwegseite der Bahnunterführung an der B8 gesperrt und die Fahrbahn eingeengt. Von Februar bis Juli 2024 wechselt die Baustelle die Seite. An den Wochenenden 5. bis 7. Juli, 12. bis 14. Juli und 29. bis 21. Juli ist die Unterführung komplett gesperrt. Die Brücke soll komplett ersetzt und die Durchfahrtshöhe für Lkw erhöht werden.

Die Landwehrstraße wird zwischen Januar 2024 und 2027 für den motorisierten Verkehr gesperrt, die Holtener Straße bereits ab Dezember 2023.

Die Bahnstrecke ist vom 24. November (abends) bis 3. Dezember komplett und vom 4. bis 8. Dezember teilweise gesperrt. Auch vom 6. bis 19. Januar 2024 ist eine Vollsperrung vorgesehen, ebenso vom 14. Mai bis 14. Juni.

Sämtliche Schallschutz-Höhen sind auf der Homepage des Projekts auf emmerich-oberhausen.de zu sehen.