Hünxe. Die Übergangskita in Bruckhausen wird wohl nicht rechtzeitig zum Start des neuen Kindergartenjahres fertig. Ralf Lange (EBH) übte Kritik.

Die Versorgung mit Plätzen für die Kinderbetreuung war in der Hünxer Politik schon länger ein Thema. Schon im Februar hatte sich die Politik mit dem Vorschlag von Seiten des Kreisjugendamtes beschäftigen müssen, eine Übergangskita in Bruckhausen in Container-Bauform aufzustellen.

Denn für das kommende Kindergartenjahr war in der Gemeinde – durch Zuzüge aber auch durch Geflüchtete – ein weit höherer Bedarf an Betreuungsplätzen entstanden, als ursprünglich angenommen. So stimmte die Politik im Februar zu, eine Übergangskita mit zwei Gruppen beschränkt auf maximal drei Jahre auf der Rasenfläche am Albertus-Magnus-Weg 2-8 in Bruckhausen zu errichten.

Übergangskita wird vermutlich nicht rechtzeitig fertig

Wie Klaus Stratenwerth, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, nun in der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Liegenschaftsausschusses mitteilte, ist es wahrscheinlich, dass die Übergangskita nicht rechtzeitig zum Beginn des neuen Kindergartenjahres am 1. August fertig wird. „Die Eltern wurden darüber schon durch das Kreisjugendamt und den DRK-Kreisverband als Träger informiert“, erklärte er.

Schon auf der vorangegangenen Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Klimaschutz Ende April war das Thema kurz über eine Anfrage aufgekommen, weil einige Eltern aus Bruckhausen schon bei Politikern nachgefragt hatten. „Das ist ein enges Baufenster“, hatte Bürgermeister Dirk Buschmann schon da mit Bezug auf das ambitionierte Projekt verkündet. Der DRK-Kreisverband hat angekündigt, bis spätestens Ende nächster Woche den Antrag für die Kita einzureichen, der dann beim Kreis möglichst schnell geprüft werden soll.

Kritik in Richtung der Kreisverwaltung

„Wer hat die Verzögerung zu verantworten?“, wollte Ralf Lange (EBH) nach dieser Mitteilung wissen. Dabei kannte er die Antwort eigentlich schon und vermutete die Schuldigen im Kreishaus Wesel. „Es ist eine bodenlose Unverschämtheit, wie der Kreis hier agiert“, kommentierte das Hünxer Ratsmitglied. „Leidtragende sind jetzt die Eltern und Kinder in Hünxe.“

Klaus Stratenwerth versuchte, die Wogen zu glätten, in dem er auf den aktuellen Sachstand verwies: „Ich glaube, wir sind da jetzt auf einem guten Weg“, sagte er. Er geht davon aus, dass die Verzögerung bei der Errichtung der Kita in Containerbauweise, die nur als Übergang dienen soll, nicht all zu groß ausfallen wird, so dass die Kinder auch schnell dort unterkommen können. „Es werden gerade Gespräche geführt, um individuelle Lösungen für die Kinder zu finden“, erklärte er auf Nachfrage der Redaktion.

Das ist für die Übergangskita geplant

Die Containerlösungen, wie sie jetzt für die Übergangskita geplant sind, sind extra für Kindergärten konzipiert. Von innen soll man kaum merken, dass man sich in einem Container befindet. Durch die Übergangskita, die am Albertus-Magnus-Weg entstehen soll, könnte die Gemeinde Hünxe neun Plätze für Kinder unter drei Jahren schaffen und weitere 34 Plätze für Kinder über drei Jahren anbieten.

Mittelfristig werden in Hünxe dann wieder mehr Betreuungsplätze zur Verfügung stehen: So soll an der Kita in Drevenack ein Anbau für eine weitere Gruppe entstehen, der im Sommer starten soll. Auch am katholischen Kindergarten in Bruckhausen wird schon ein Anbau geplant, der aber nicht vor dem kommenden Jahr fertig werden wird.

Und schließlich soll ja auch noch die neue Kita in der Bruckhausener Brömmenkampsiedlung gebaut werden. Hier plant die Gemeinde eine Einrichtung mit mindestens drei Gruppen, die schon im Vorfeld von Politik und Anwohnern kontrovers diskutiert worden war. Auch deren Trägerschaft wird – wie bei der Übergangskita – beim DRK-Kreisverband Wesel liegen.

>>>Betreuungsbedarf in Hünxe

Im Februar hatte das Kreisjugendamt 194 Bedarfsanmeldungen für das kommende Kindergartenjahr in Hünxe erfasst, 109 davon für Kinder unter drei Jahren.

Zu diesem Zeitpunkt waren noch 20 Kinder unter drei Jahren ohne Betreuungsstelle, weitere 26 über drei Jahren. Von diesen kommt ein Großteil (14) aus Bruckhausen.