Essen. Rot-Weiss Essen hat sich gegen Sandhausen wieder von seiner guten Seite gezeigt. Kapitän Michael Schultz berichtet über eine Trainer-Vorgabe.

  • Rot-Weiss Essen bietet dem nächsten Topteam in der 3. Liga Paroli. Gegen den SV Sandhausen (1:1) zeigt RWE eine starke Leistung.
  • Kapitän Michael Schultz spielte mit einer gebrochenen Hand und war einer der besten Essener.
  • In der Halbzeitpause hat RWE-Trainer Christoph Dabrowski eine klare Ansage gemacht. Schultz erklärt, was er dem Team aufgetragen hat.

Als in der Länderspielpause die Nachricht vom Handgelenks-Bruch bei Michael Schultz die Runde machte, hingen die Fahnen an der Hafenstraße kurz auf Halbmast. Ein Spiel gegen den Tabellenführer Sandhausen ohne den RWE-Kapitän und Stabilisator in der Abwehr? Prost, Mahlzeit. Aber Tag für Tag kam mehr die Entwarnung: Erst die gut verlaufene OP, dann wurde die Hartmanschette Anfang letzter Woche angepasst - daraufhin konnte der 31-Jährige wieder ins Training einsteigen.

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Nach dem 1:1 gegen Sandhausen wollte der Ex-Kölner aus dem Thema gar kein großes Ding mehr machen: „Wenn ich sage, ich kann spielen, dann kann ich auch hundert Prozent spielen. Ich hatte genug Zeit, mich drei, vier Tage im Training dran zu gewöhnen, im Spiel hat es mich nicht behindert.“ Wie wichtig sein Mitwirken war, konnten alle im Stadion sehen. Nicht nur, dass er auf seine Nebenleute Tobias Kraulich und Rios Alonso die notwendige Sicherheit ausstrahlte, auf Schultz wartete auch die schwerste Aufgabe: Er musste Sandhausens Torjäger Dominic Baumann, der nicht nur durch sein opulentes Körpergewicht auffällt, an die Kette legen.

Rot-Weiss Essen - SV Sandhausen
Voller Einsatz: Michael Schultz (r.) und Rot-Weiss Essen hatten den SV Sandhausen am Rande einer Niederlage. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Rot-Weiss Essen: Schultz hat Respekt von Dominic Baumann

Was dem RWE-Kapitän vorzüglich gelang, wenn auch nicht immer mit astreinen Mitteln: „Ja, er ist ein geiler Stürmer, er trifft jedes Jahr, teilweise bei Mannschaften, die absteigen, zweistellig: Zwickau, Halle, wo auch immer - der trifft immer. Deswegen muss man gegen ihn ständig kontrollieren. Das gelingt nicht immer, in jeder Situation. So musste ich das eine oder andere Foul auch machen, sonst dreht er sich um einen rum. Aber das gehört dazu, das ist Dritte Liga.“

Ergebnis war, dass der Hochgelobte in der ersten Halbzeit nur zu einem gefährlichen Abschluss kam, der knapp am rechten Pfosten vorbeistrich, in der zweiten Hälfte war er fast gar nicht mehr zu sehen. Und wenn Baumann ausgeschaltet ist, verliert Sandhausen einen Großteil seiner Gefährlichkeit. Somit kam am Ende das 1:1 zustande, was einen wie Schultz vielleicht vor der Partie zufrieden gestellt hätte, aber nicht mehr nach diesen 90 Minuten. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und hätten gerne die drei Punkte mitgenommen. Ich halte normalerweise von diesen ganzen Statistiken nichts, aber wir müssten bei den Torchancen heute gegen den Tabellenführer klar vorne liegen, haben kaum etwas zugelassen. Gerade in der zweiten Halbzeit war es eine Topleistung von uns.“

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    Denn zur Pause lag man fast schon unverdient in Rückstand, da war die Traineransprache in der Kabine eindeutig: „Er verlangte von uns, dass wir ,all in‘ gehen, natürlich haben wir hinten ein bisschen mehr aufgemacht, aber die Verteidigung Mann gegen Mann auf dem ganzen Platz war gut. Wir sind den Gegner gut angelaufen, er hatte kaum kontrolliertes Aufbauspiel. Deswegen wären drei Punkte heute nicht unverdient gewesen.“ So sah es auch der Gegner, der in der Schlussphase nicht unbedingt mehr auf den Siegtreffer aus war. Schultz: „Das ist eine abgewichste Mannschaft, die dann einfach den Punkt mitnimmt und ihre Box gut verteidigt.“

    In Saarbrücken wartet auf Rot-Weiss Essen die nächste schwere Aufgabe

    Nun geht es am Sonntag (16.30) in den Ludwigspark nach Saarbrücken, da wartet keine leichtere Aufgabe auf Schultz und Co.: „Das ist ein ähnlich starker Gegner, mit viel Erfahrung und guten Einzelspielern. Da müssen wir jetzt dran bleiben, aber mit dem Auftritt von heute kann man da gewinnen. Wir wollen Konstanz in unsere Leistung bringen, dann sind wir zu solchen Spielen fähig wie heute oder wie gegen Cottbus. Dann sind wir richtig gut, das müssen wir jetzt hinkriegen.“

    Denn noch immer beträgt der Abstand zum ersten Abstiegsplatz (VfB Stuttgart II) nur ein Tor.

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