Essen/Unterhaching. Rot-Weiss Essen ist am letzten Tag der Sommer-Transferperiode fündig geworden. Joseph Boyamba kommt zu RWE. So wird in der Offensive geplant.
Der Wunsch von Christoph Dabrowski ist schnell in Erfüllung gegangen. Nach der 0:2-Niederlage am Sonntag bei der SpVgg Unterhaching hatte der Trainer des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen beklagt, dass ihm eine personelle Alternative für die RWE-Offensive fehle, die zuletzt zweimal ohne Torerfolg blieb. Er habe trotz Rückstands keinen zweiten Stürmer ins Spiel bringen können, monierte der nach der zweiten Saisonpleite verärgerte Dabrowski.
Nur einen Tag später sind die Essener bei der Suche nach einer Verstärkung fündig geworden. Joseph Boyamba hat am Montag einen Zweijahresvertrag an der Essener Hafenstraße unterschrieben. Das gab der Klub am Abend bekannt. Mit dem zwölften externen Zugang hat RWE die Kaderplanung nun endgültig abgeschlossen und seinen großen Umbruch vollzogen.
Rot-Weiss Essen: Boyamba ist kein klassischer Mittelstürmer
Der 28-Jährige Boyamba ist von seinem Profil jedoch nicht der Spieler, den einige am letzten Transfertag erwartet hätten. Boyamba wird zwar in seinem Spielerprofil als Stürmer geführt, fühlt sich aber auf dem offensiven Flügel am wohlsten. Dort spielte er zuletzt auch für die SV Elversberg. In der laufenden Saison kam der Deutsch-Kongolese für den Zweitligisten aber nur im DFB-Pokal über 36 Spielminuten zum Einsatz. In der Zweiten Liga saß er auf der Bank oder der Tribüne. In den Planungen der sportlichen Führung um Trainer Horst Steffen und Nils-Ole Book spielte der ehemalige Schalker und Dortmunder keine Rolle mehr.
Rot-Weiss Essen setzt auf Flügel-Power
Rot-Weiss Essen hatte sich deshalb schon vor einigen Wochen nach Boyamba erkundigt. Ein Transfer ließ sich jedoch erst realisieren, als sein Vertrag in Elversberg vor wenigen Tagen aufgelöst wurde. Der Kontakt zum Spieler und dessen Berater blieb bestehen. Obwohl die Essener in der vergangenen Woche in Kelsey Meisel einen weiteren Flügelspieler verpflichtet hatten, entschied sich RWE dazu, Boyamba unter Vertrag zu nehmen. In Ramien Safi, Dion Berisha, Kelsey Meisel und Joseph Boyamba haben die Essener nun jede Menge Flügel-Power vorzuweisen. Auch Lucas Brumme kann diese Position bekleiden.
Einen klassischen Mittelstürmer mit Qualitäten im Kopfballspiel hätte Rot-Weiss Essen zusätzlich auch gerne verpflichtet, ein Transfer ließ sich jedoch nicht mehr realisieren. Zu den Wunschkandidaten, die RWE absagten, gehörte auch Sturmtalent Julian Kania vom 1. FC Nürnberg. Der 22-Jährige zog einen Wechsel zum Essener Ligarivalen Arminia Bielefeld vor. Eine Notlösung wollten die RWE-Kaderplaner trotz der aktuellen Sturmflaute auf der Transfer-Zielgeraden nicht aus dem Ärmel zaubern.
Im Zentrum setzt RWE weiter auf Vonic
Im Sturmzentrum wird weiter auf den nach dem Unterhaching-Spiel scharf kritisierten Leonardo Vonic gesetzt. Die RWE-Verantwortlichen sind davon überzeugt, dass der 21-Jährige in seinem zweiten Seniorenjahr einen weiteren Entwicklungsschritt machen wird. Dabei soll auch Boyamba helfen. Der RWE-Plan: Mit einer dank Meisel und Boyamba höheren Qualität auf den Flügel-Positionen soll der Kroate besser in Szene gesetzt werden. Zudem hoffen die Essener auf eine Leistungssteigerung von Sommer-Zugang Manuel Wintzheimer, der aktuell mit Adduktoren-Poroblemen ausfällt.
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In Boyamba erhalten die Essener einen 1,72 Meter großen Offensivspieler, der seine Qualität im Profifußball bereits untr Beweis gestellt hat. 101 Einsätze (23 Spiele, zehn Tore) in der 3. Liga und 25 Spiele (drei Tore) in der 2. Bundesliga hat der gebürtige Troisdorfer vorzuweisen. Für Wattenscheid 09 und die U23-Mannschaften von Borussia Dortmund und Schalke 04 sammelte der schnelle Angreifer zudem 38 Treffer und 21 Assists in 127 Regionalliga-Spielen.
Rot-Weiss Essen: Dabrowski freut sich auf Zugang Jo Boyamba
„Jo Boyamba ist ein Spieler, der mit seiner Technik und seinem Dribbling unser Offensivspiel bereichern wird. Jo hat in seiner Karriere auf verschiedenen Positionen gespielt und ist in der Offensive flexibel einsetzbar. Wir sind von seinen Qualitäten überzeugt und freuen uns, dass er mit uns den gemeinsamen Weg in der 3. Liga geht“, sagt Cheftrainer Christoph Dabrowski.