Mülheim. Er kam als Co- und ist jetzt Cheftrainer. Was Kim Rolinger zu seiner neuen Rolle beim MSV 07 sagt und wo er die bisherigen Probleme verortet.

Mitte Oktober kam Kim Rolinger als Co-Trainer zum Mülheimer SV 07. In dieser Woche ist das eingetreten, was viele damals schon munkelten: Der 41-Jährige ist zum Cheftrainer des Fußball-Bezirksligisten aufgestiegen, nachdem sich der Verein nach der 2:3-Niederlage im Derby beim 1. FC Mülheim von seinem bisherigen Coach Daniele Autieri getrennt hat.

Was er zu der Entwicklung sagt und wo seine Ansätze vor dem Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr, Saarnberg) gegen den SC Türkiyemspor Essen liegen, verriet er Marcel Dronia im Interview.

Kim Rolinger: „Ich wollte Daniele Autieri unterstützen“

Herr Rolinger, wie haben Sie die letzten Tage beim MSV 07 erlebt. War die Trennung von Daniele Autieri für Sie überraschend oder nach der Derbyniederlage ein Stück weit zu erwarten?

Ich habe damit nicht gerechnet. Es war eigentlich nicht mein Plan, als Chef aufzusteigen, weil ich Daniele unterstützen wollte, dass man zusammen aus dem Loch rauskommt. Wir verstehen uns privat sehr gut, haben selber zusammen gespielt. Und eigentlich hatte ich aktuell auch nicht die Kapazitäten, deswegen passte das eigentlich als Co-Trainer ganz gut. Aber man kann nicht alles planen, als Trainer ist man auch immer das schwächste Glied.

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Trotzdem haben Sie jetzt zugesagt, die Cheftrainerrolle zu übernehmen?

Ich habe ja vor drei oder vier Wochen gesagt, dass ich heiß darauf bin, wieder auf dem Platz zu stehen. Dann jetzt wieder auszusteigen, hätte dann auch nicht gepasst. Wir haben vereinbart, zu gucken, wie es sich entwickelt bis zum Winter. In der aktuellen Situation kann man sowieso nur von Spiel zu Spiel gucken. Im Fußball kann man ja nie irgendwas ausschließen. Es ist selbst im Amateurfußball so, dass man als Trainer immer kurzfristig denken muss. Die Aufgabe ist auf jeden Fall reizvoll, weil Potenzial da ist.

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Warum wurde das denn bislang nicht ausgeschöpft?

Das ist schwierig. Es ist breitgefächert, warum es bisher nicht so gepasst hat. Es war ein Stück weit auch fehlendes Spielglück. Zum Beispiel in Werden-Heidhausen: Da kriegen wir eine ganz dumme Gelb-Rote Karte. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit elf gegen elf da gewonnen hätten. In einem anderen Spiel geht der Torwart nicht hundertprozentig fit ins Spiel. Gegen Katernberg kriegen wir einen Sonntagsschuss rein und auch jetzt gegen Styrum trifft der den auch nur einmal in der Saison. Es sind im Fußball immer Kleinigkeiten, die da entscheidend sind. Daniele hat alles dafür getan, dass der größtmögliche Erfolg da ist, ihm kann man da keinen großen Vorwurf machen

Wo Kim Rolinger die Hauptbaustelle des MSV 07 sieht

Wie sieht Ihre Herangehensweise in den ersten Spielen jetzt aus? Gibt es Kleinigkeiten, die man verändern kann?

Als neuer Trainer kann man immer ein bisschen den neuen Impuls ausnutzen. Wir müssen möglichst schnell viele Punkte sammeln. Vielleicht gibt es Kleinigkeiten im taktischen Bereich aber wir müssen auch erstmal abwarten, wer überhaupt zur Verfügung steht. Fakt ist: Wir haben mehr als zweieinhalb Gegentore pro Spiel. Da weiß man, wo man anzusetzen hat. Nach vorne hin haben wir sehr viel Qualität, dass wir immer mal ein Tor machen können. Da muss aber auch mal ein Tor reichen. Dazu müssen wir aber auch die Tugenden und die Basics rausholen, die mannschaftliche Geschlossenheit – alles, was dazugehört.

Wenn Sie erst gucken müssen, wer zur Verfügung steht: Gibt es denn definitive Ausfälle?

Nikolas Schepe, unser Torwart fällt auf jeden Fall aus wegen Wadenproblemen. Jamie Fischer ist auch verletzt. Aber der Keeper aus der A-Jugend hat seine Sache am Sonntag überragend gemacht, hat ein Ding gegen Siminenko super rausgeholt. Dann kriegt er leider gleich den ersten Schuss oben unhaltbar in den Winkel.