Das 1:0 fiel in eine Anfangsphase, in der der MSV mehr Druck machte und die ersten gefährlichen Aktionen hatte. Daran konnte die Gäste nach dem Rückstand zunächst nicht anknüpfen – es dauerte bis zur 19. Minute, ehe sie wieder gefährlich wurde. Dafür aber sofort mit Erfolg. Nach einer Ecke köpfte Elvis Fioklou-Toulan Kaan Atik an, der das 1:1 aber nicht mehr verhindern konnte.

Zerfahrenes Derby mit wenigen Chancen

Was folgte, war viel Stückwerk auf beiden Seiten. Es war ein hektisches, aber keinesfalls sehenswertes Derby in der ersten Halbzeit. „Es gehörte auch zu unserer Taktik, sie nicht ins Spiel kommen zu lassen“, sagte Styrums Trainer Ergin Yeter nach der Partie. MSV-Cheftrainer Daniele Autieri stellte vor allem fest, dass seiner Mannschaft „das Selbstvertrauen fehlt. Styrum stand tief und hat auf unsere Fehler gewartet.“

1. FC Mülheim - Mülheimer SV 07

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Nach dem Seitenwechsel meldete Sandro Garcia den MSV wieder an, Mohamed Bentaleb rettete für Styrum auf der Linie. Danach kamen die Hausherren immer besser ins Spiel, waren bissiger und gefährlicher. Michael Siminenko nahm aus rund 20 Metern Maß, de Cruppe lenkte die Kugel mit den Fingerspitzen ans Lattenkreuz.

Siminenko mit dem zweiten Traumtor des Tages

Wenige Zeigerumdrehungen später war der Torhüter dann machtlos. Siminenko legte sich den Ball 30 Meter vor dem Tor für einen Freistoß zurecht und zirkelte ihn über die Mauer in den rechten Winkel. Das zweite Styrumer Tor an diesem Nachmittag, dass Chancen zum Tor des Monats hätte.

Mit der Führung im Rücken drückte der FCM weiter, eine Flanke von der linken Seite nickte Siminenko zum mittlerweile verdienten 3:1 ein. Die endgültige Entscheidung vergab der Doppeltorschütze wenig später.

Und der MSV 07? Stellte auf zwei Stürmer um und Autieri und dessen Co-Trainer Kim Rolinger bewiesen bei den Wechseln ein glückliches Händchen. Joker Hamza Velica verkürzte in der 71. Minute nach Vorarbeit von Abdoulaye Sall auf 2:3.

Mülheimer SV 07: Ellmann wird ausgewechselt

Für die Schlussoffensive nahmen die Gäste ihren bis dato besten Torschützen Marvin Ellmann aus der Partie, versuchten es mit einer Dreierangriffsreihe. „Er war heute nicht so gut im Spiel. Klar kann man diskutieren, ob Marvin in der 90. noch einen macht, aber wir können uns nicht immer darauf verlassen, dass er noch ein Tor macht“, begründete Autieri die Auswechslung.

Gefährlich wurde der MSV in der Schlussphase jedenfalls nicht mehr, der letzte Schussversuch von Philipp Reis ging über das Gehäuse. Dann war Schluss, „Derbysieger, Derbysieger“, sangen die Styrumer Spieler.

„Ich bin sehr stolz auf mein Team. Jetzt sind wir die beste Mülheimer Mannschaft in der Bezirksliga und wollen auch bis zum Saisonende über dem Strich stehen“, sage Ergin Yeter nach den verdienten drei Punkten.

Mülheimer SV 07 nur noch zwei Punkte vor den Abstiegsplätzen

Daniele Autieri befand, „dass es heute ein bisschen unglücklich gelaufen ist“. Seiner Meinung nach war der MSV „die aktivere Mannschaft. Aber 15, 20 Meter vor dem Tor waren wir zu harmlos. Für mich gab es heute keinen klaren Sieger.“

Unter dem Strich steht aber, dass sich der 1. FC Mülheim auf drei Punkte von den Abstiegsplätzen abgesetzt hat, die vor der Saison mit ambitionierten Zielen gestarteten 07er haben noch zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

So haben sie gespielt

1. FC Mülheim – Mülheimer SV 07 3:2 (1:1)
Tore: 1:0 Atik (7.), 1:1 Fioklou-Toulan (19.), 2:1, 3:1 Siminenko (58., 64.), 3:2 Velic (71.).
FCM: Schmidt – Bröhl, Fezzani, Atik, Gümüs, Jabri (80. Özdemir), M. Bentaleb, Etengeneng (66. Ifeany), Siminenko (90. K. Bentaleb), Klesz, Olivieri (79. Malangi).
MSV 07: de Cruppe – Fioklou-Toulan (83. Adamowicz), Zuberovski (60. Zuberovski), Sall, Reis, Ellmann (75. Kporkpor), Kunz, Ognjanovic, Mharchi, Emrula (60. Velic), Garcia.