Moers. Am Samstagabend kommt es in der 3. Volleyball-Liga zum Topspiel: Der zweitplatzierte MSC erwartet in Rheinkamp Tabellenführer FCJ Köln.
Fünf Spiele, fünf Siege. Das hatte Hendrik Rieskamp nicht erwartet. „Wir sind immer noch Aufsteiger und stehen deutlich besser da, als man es hätte vorhersehen können“, sagt der Cheftrainer des Moerser SC mit Blick auf die aktuelle Tabelle der 3. Volleyball-Liga. Die weiße Weste der Adler nach fünf von 22 Partien wird allerdings nun ultimativ getestet. Am Samstag (19.30 Uhr, Enni-Sportpark) stellt sich der Tabellenführer FCJ Köln in Rheinkamp vor, in der Woche darauf muss der MSC beim derzeitigen Rangdritten USC Braunschweig ran.
Moerser SC trifft auf einen Meisterschaftsfavoriten
Gerade den aktuellen Gegner aus dem Domstädter Ortsteil Junkersdorf schätzt Hendrik Rieskamp hoch ein: „Wir treten gegen einen Meisterschaftsfavoriten an, der einige Spieler mit Erst- und Zweitliga-Erfahrung aufzubieten hat.“ Gleich vier ehemalige Moerser, die Rieskamp aus seiner Debütsaison 2018/19 beim MSC noch gut kennt, werden im blau-gelben Dress auflaufen. Der 32-jährige Außenangreifer Christian Gosmann fungiert bei den Kölnern dabei auch als Spielertrainer. Thiemo Schnorr ist Zuspieler und Kapitän, sein Bruder Sebastian ein Außenangreifer. Dazu gesellt sich in Mittelblocker Andreas Tins ein vierter Ex-Moerser auf Gästeseite.
Mit dem schon 35-jährigen gebürtigen Letten Valters Lagzdins steht zudem ein Libero mit Bundesliga-Erfahrung auf dem Parkett. Der Routinier spielte zusammen mit dem langjährigen Adler Marvin Prolingheuer für den badischen TV Bühl erstklassig. „Wir werden also schon eine ziemlich gute Leistung abrufen müssen, um zu bestehen“, bekräftigt MSC-Trainer Rieskamp.
MSC bald wieder mit Jan Lenkeit
Volleyball-Drittligist Moerser SC dürfte bald noch eine weitere personelle Alternative in den Heimspiel aufbieten können. Jan Lenkeit ist nach einem Bänderriss im Fußgelenk zurück im Training und wohl auch demnächst wieder spielfähig. Damit hätte Trainer Hendrik Rieskamp neben Tim Ihde, Jascha Pricken und Luis Bartsch noch einen vierten Mittelblocker im Aufgebot. Zuletzt beim 3:1 in Brühl am vergangenen Sonntag standen Ihde und Youngster Pricken in der Start-Sechs.
Routinier Lenkeit kam übrigens im Sommer 2023 vom Regionalliga-Konkurrenten VC Freudenberg aus dem Siegerland an den Niederrhein. Im Jahr zuvor war der Mittelblocker mit seiner Lebensgefährtin nach Korschenbroich gezogen und damit auch in Fahrweite des MSC.
Der sieht allerdings, dass sich seine Mannschaft gut nach vorn entwickelt: „Gerade im Aufschlag oder auch im Block haben wir uns verbessert. In Brühl zuletzt haben wir nach dem verlorenen ersten Durchgang die Sätze dominiert. Das war schon sehr gut.“ Ein Faktor ist dabei Jascha Pricken, einer von vier Neuzugängen. Der 20-Jährige fand vom Verberger TV aus Krefeld vor einem Jahr den Weg nach Moers. Nach einer Saison in der zweiten Mannschaft zählt er nun fest zur Ersten. „Jascha ist ein intuitiver Spieler, der das Blocken im Blut hat. Er kann sicher noch mehr“, sagt Trainer Hendrik Rieskamp.
Moerser SC: Coach Rieskamp traut Lukas Lübke die 2. Bundesliga zu
Dass Tim Broshog als ehemaliger WM-Teilnehmer und Nationalspieler viel kann, war von vornherein klar. Und doch muss sich der 36-jährige Mittelblocker nach seinem Volleyball-Kurz-Ruhestand in eine neue Position als Diagonalspieler finden. In Lukas Lübke haben die Adler hier einen Spieler auf der Position im Kader, dem Coach Rieskamp auf Sicht dazu die 2. Bundesliga auch zutraut.
Außenangreifer Niklas Pfersdorf hat sich beim MSC auch schon gut eingebracht. Der 25-jährige Zugang vom letztjährigen Drittligisten TV Hörde macht aber über ein verändertes Training auch eine Entwicklung durch. „Wir testen viele vorbereitende Übungsformen für neue Bewegungsabläufe. Niklas wird im Laufe der Saison in seinem Spiel sicher variabler sein“, hebt Hendrik Rieskamp hervor.
Moerser SC mit zwei unterschiedlichen Zuspieler-Typen
Ob Zugang Fredrik Schmidt gegen das Kölner Topteam am Samstag zum Zug kommt, wird sich zeigen. Bisher gab es für Coach Rieskamp keine Anhaltspunkte seinen Stamm-Zuspieler Fabio Bertea übermäßig viel vom Feld zu winken: „In Freddi haben wir einen anderen Typen als Fabio. Er kann schnelle Bälle spielen und bringt uns mehr Variabilität.“ Der MSC scheint jedenfalls gut aufstellt, um in der 3. Liga weiter vorn mitzumischen.