Moers. 3. Volleyball-Liga: 450 Zuschauer sind im Topspiel gegen Delbrück dabei. MSC verpasst knapp die Spitze. Dazu unser Matchball-Video.

Das Topspiel der 3. Volleyball-Liga endete am Samstagabend im Enni-Sportpark mit einem Hammer. Als solchen wies die Videowand den Matchball aus, den Ex-Nationalspieler Tim Broshog im Feld des entthronten Spitzenreiters DJK Delbrück versenkt hatte. Es war der Schlusspunkt eines guten Auftritts des Moerser SC, der beim 3:0 (25:18, 26:24, 25:22) die 450 Zuschauer in der Halle begeisterte - und sich von den Misstönen um Ex-Klubchef Günter Krivec (wir berichteten) nicht beeindrucken ließ. Zur Tabellenführung reichte es allerdings (noch) nicht. FCJ Köln ist nach dem 3:0 in Hannover weiter ein Punkt besser als die Mannen um Trainer Hendrik Rieskamp.

Ex-Nationalspieler Tim Broshog (15) hatte beim Moerser SC einen großen Anteil daran, dass die Heimpartie gegen Delbrück mit 3:0 gewonnen wurde.
Ex-Nationalspieler Tim Broshog (15) hatte beim Moerser SC einen großen Anteil daran, dass die Heimpartie gegen Delbrück mit 3:0 gewonnen wurde. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Tim Broshog vom Moerser SC: Wir stehen schon zurecht da, wir wir nun stehen

„Wir haben etwas zu viele Aufschlagfehler fabriziert. Und wir können sicher auch noch eine gute Leistung mal von Anfang bis Ende durchziehen“, übte Hammer-Schläger Tim Broshog seichte Kritik. Doch der ehemalige WM-Starter sieht seinen alten, neuen Klub auf einem guten Weg: „Die Saison ist zwar noch früh: Wir stehen aber schon zurecht da, wo wir nun stehen.“ Also auf Platz zwei, der nach vier Siegen in vier Spielen ein unerwartet zeitiges Erfolgserlebnis dokumentiert. 18 Partien folgen allerdings noch. Die nächste am kommenden Sonntag (16 Uhr) beim Brühler TV. Danach kommen dann die Junkersdorfer aus Köln zum vermutlich nächsten Gipfeltreffen nach Rheinkamp.

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Trainer Hendrik Rieskamp ignorierte den günstigen Blick aufs Tableau und stellte andere Dinge nach dem ansehnlichen Match gegen das Team aus dem Paderborner Land heraus. Eine Top-Mentalität etwa, als der zweite Satz ernsthaft in Gefahr geriet. Delbrück besaß bei 24:21 gleich drei Satzbälle. „Da haben die Jungs gezeigt, dass sie heute unter Feuer waren“, so Rieskamp. Einmal Lukas Schattenberg, ein Delbrücker Fehler, zwei Schmetterschläge von Tim Broshog und ein anschließender Moerser Monsterblock wendeten den Durchgang in ein 26:24. Das Publikum tobte.

Zuspieler Fabio Bertea (rechts) bei der Blockarbeit für den Moerser SC gegen den Delbrücker Caspar Finke.
Zuspieler Fabio Bertea (rechts) bei der Blockarbeit für den Moerser SC gegen den Delbrücker Caspar Finke. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Moerser SC: Trainer Rieskamp wird am Ende doch noch sauer

Durchgang drei schien geschmeidig in die Moerser Richtung zu laufen. Bei 22:15 wechselte Coach Rieskamp gleich drei Bankspieler ein. Der Siegesjubel kam verfrüht. Frederick Schmidt, Luis Bartsch und Niklas Pfersdorf wirkten einen Tick übermotiviert und leisteten sich leichte Fehler. Bei 24:21 schickte der hörbar stinkige Trainer dann Lukas Schattenberg und Tim Broshog zurück aufs Parkett, um nach 95 Spielminuten wirklich jubeln zu dürfen. Diagonalspieler Broshog vollstreckte den Matchball unabwehrbar in der Zone der Grün-Schwarzen.

Trainer Hendrik Rieskamp vom Moerser SC war über den unnötig spannenden Schluss des Topspiel doch etwas angesäuert.
Trainer Hendrik Rieskamp vom Moerser SC war über den unnötig spannenden Schluss des Topspiel doch etwas angesäuert. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Bemerkenswert: Die Moerser wussten den Krankheitsausfall von Punktegarant Lukas Lübke zu verkraften, der in der Vorwoche beim 3:0 in Lintorf noch zu den Aktivposten gezählt hatte. Dazu stand im jungen Mittelblocker Jascha Pricken von Beginn an ein Spieler auf dem Feld, der in der vergangenen Saison noch für die zweite MSC-Mannschaft in der Verbandsliga unterwegs war, davor lange für den Verberger TV in Krefeld. Offenbar scheint Coach Rieskamp da mal wieder ein großes Talent entdeckt zu haben.

MSC-Start-Sechs: Bertea, Ihde, Schattenberg, Pricken, Broshog, Wagner; Libero: Illmer - eingewechselt: Pfersdorf, Schmidt, Bartsch, Theviot