Moers. Bei Fußball-Landesligist SV Scherpenberg könnte es gewichtige Personalveränderungen geben. Ex-Bundesligaprofi als Co-Trainer geplant.

Beim SV Scherpenberg wird das neue Jahr offenbar mit Veränderungen beginnen. So schien in den Tagen und Wochen vor Weihnachten jedenfalls der Plan von Klubchef Kay Bartkowiak. Der Vorjahres-Vizemeister der Fußball-Landesliga plant nach Informationen der Redaktion mit einem neuen Sportlichen Leiter. Und zwar mit Sven Schützek, aktuell noch Trainer beim Oberhausener Ligakonkurrenten Sportvereinigung Sterkrade-Nord. Der Moerser soll zwar erst offiziell ab 1. Juli ins Amt einsteigen, dürfte aber seine Arbeit im Hintergrund mit Blick auf die Spielzeit 2024/25 und das aktuelle Personal bereits in der seit einigen Tagen laufenden Winterpause aufnehmen.

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Kommen einige Ex-Scherpenberger zurück nach Asberg?

Derzeit coacht der Moerser noch die abstiegsbedrohten Nordler und wird dies, so ist aus Oberhausen zu hören, wohl auch bis zum Saisonende mit dem Ziel Klassenerhalt noch tun. Bei acht Punkten Rückstand auf Relegationsplatz 15 zweifelsohne ein Brett. Zuvor war Schützek bei der SV Hönnepel-Niedermörmter, bei Fichte Lintfort sowie beim GSV Moers in der Landesliga und Bezirksliga an der Seitenlinie aktiv. Im finalen Landesligaspiel des Jahres vor zwölf Tagen im Nordler-Park standen sich Sven Schützek und Scherpenbergs Trainer Ralf Gemmer noch als Konkurrenten gegenüber. Die Moerser Gäste siegten bekanntlich mit 3:2.

Ex-Profi Gregor Grillemeier hat nach 26 Jahren seinen Sportshop in Rumeln, der bis 2019 am Hamborner Altmarkt platziert war, zugemacht.
Ex-Profi Gregor Grillemeier hat nach 26 Jahren seinen Sportshop in Rumeln, der bis 2019 am Hamborner Altmarkt platziert war, zugemacht. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Besonders pikant an der Personalie, die beim zuletzt im Ski-Urlaub in Österreich weilenden Cheftrainer Ralf Gemmer keine Begeisterungsstürme hervorrief: Schützek luchste im Spätsommer den Scherpenbergern gleich fünf Spieler ab, darunter die als Doppel-Sechs in der vergangenen Saison überzeugenden Yunus Kocaoglu und Ibrahim Üzüm. Ob das Duo und auch die anderen Ex-Scherpenberger im kommenden Sommer den Weg mit zurück nach Asberg antreten würden, wird sich zeigen.

Ex-Bundesliga-Profi Gregor Grillemeier als Co-Trainer eingeplant

Aktuell führt Ralf Gemmer, der im Januar 2020 zum Verein gestoßen ist und in sein fünftes Jahr gehen wird, die Positionen des Cheftrainers und Sportlichen Leiters in Personalunion aus. Es sieht allerdings so aus, als würde Klubchef Kay Bartkowiak die sportliche Verantwortung nun gern auf mehrere Schultern verteilen wollen.

Klubchef des SV Scherpenberg und früher auch acht Jahre Trainer der ersten Mannschaft: Kay Bartkowiak.
Klubchef des SV Scherpenberg und früher auch acht Jahre Trainer der ersten Mannschaft: Kay Bartkowiak. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Das gilt offenbar auch bei der Arbeit auf dem Trainingsplatz. Beim aktuellen Landesliga-Siebten wird es, das scheint festzustehen, einen neuen Co-Trainer geben, der Chefcoach Gemmer in seiner Arbeit unterstützen soll. Ex-Profi Gregor Grillemeier steigt beim SV Scherpenberg ein. Der 64-jährige Duisburger spielte zwischen 1978 und 1991 in der Offensive für den MSV Duisburg, Rot-Weiss Essen, Arminia Bielefeld, Hertha BSC, Hannover 96 und für die Stuttgarter Kickers in der Bundesliga und der 2. Liga.

SV Scherpenberg zählt finanziell in der Landesliga zu den Top 3

Im Anschluss daran war Grillemeier bei einigen Duisburger Amateurvereinen als Trainer tätig, zuletzt aber längere Zeit ohne Job im Amateurfußball. Sein Enkel Luca Grillemeier (19) spielt seit Sommer als Außenstürmer beim SV Scherpenberg. Einige Landesliga-Partien hat sich Gregor Grillemeier auch schon angesehen, um sich ein Bild von der Mannschaft zu machen.

Trainer Sven Schützek will mit Sterkrade-Nord in der Rückrunde noch den Klassenerhalt schaffen.
Trainer Sven Schützek will mit Sterkrade-Nord in der Rückrunde noch den Klassenerhalt schaffen. © Oberhausen | Christoph Wojtyczka

Klubchef Kay Bartkowiak, der bekanntlich auch dafür sorgt, dass der SV Scherpenberg finanziell zu den Top 3 der Landesliga gehört, hält sich zu den möglichen Veränderungen rund um den Verein derzeit noch bedeckt. Gleiches gilt im Übrigen für Sven Schützek. Die Neuigkeiten haben allerdings nicht nur innerhalb der Mannschaft die Runde gemacht, als das Sportleiter-Thema auf der Weihnachtsfeier des Teams bei Sternekoch Sven Nöthel in Duisburg-Baerl am Samstag vor einer Woche angesprochen wurde. Auch bei manch einem Ligakonkurrenten ist die durchaus überraschende Personalienplanung schon durchgesickert.

MSV Moers war zuletzt 1980 in der Fußball-Oberliga

Langfristiges Ziel von Kay Bartkowiak ist es bekanntermaßen, einen Moerser Fußballverein wieder auf die Oberliga-Landkarte zu bringen. Zuletzt mischte dort der MSV Moers aus Meerbeck mit, bevor die Finanzmittel ausgingen und ein beispielloser Absturz in den vergangenen Jahren über die Landesliga bis in die Kreisliga C folgte. Vergangene Saison waren die Scherpenberger ihrerseits schon ganz nah dran, verspielten aber auf der Zielgeraden den scheinbar sicheren Oberliga-Sprung im Zweikampf mit dem Mülheimer FC 97.

Für Trainer Ralf Gemmer (links) und seine Crew läuft es in dieser Saison bisher eher durchwachsen.
Für Trainer Ralf Gemmer (links) und seine Crew läuft es in dieser Saison bisher eher durchwachsen. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

In dieser Spielzeit scheint der Aufstiegszug erneut ohne die seit Sommer 2022 in Asberg beheimateten Scherpenberger abzufahren, obwohl sich der Jahresetat dem Vernehmen nach schon auf Oberliga-Niveau bewegt. Nach bereits acht Niederlagen und stattlichen 47 Gegentoren in 21 Partien ist der Rückstand zur Konkurrenz schon enorm: zwölf Punkte auf Tabellenführer Blau-Weiß Dingden, acht auf die Sportfreunde Niederwenigern, die aber noch ein Nachholspiel in der Hinterhand haben, und fünf auf den als Aufstiegsmitfavorit geltenden und finanziell ebenfalls sehr gut aufgestellten Ex-Regionalligisten FC Kray.

Fokus liegt beim SV Scherpenberg schon auf der Saison 2024/25

Der Planungsfokus dürfte bei Bartkowiak und Co. demnach schon mehr auf der neuen Saison 2024/25 liegen. Die Scherpenberger wären übrigens die erste Moerser Mannschaft in der Oberliga seit dem Abgang des MSV Moers im Jahr 1980. Vor mehr als 40 Jahren spielten die Meerbecker damals allerdings in der dritthöchsten deutschen Fußball-Liga, als es noch keine eingleisige Dritte Liga gab. Mittlerweile ist die Oberliga Niederrhein „nur“ noch die fünfthöchste Spielklasse.