Moers. Der Spielabbruch durch gewaltbereite Zuschauer gegen den Rumelner TV kommt MSV Moers teuer zu stehen. Das sagt Vereinschef Helmut Sandrock.

Helmut Sandrock hatte sich vor einigen Monaten mit seinen Mitstreitern auf die Fahne geschrieben, wieder positive Schlagzeilen mit dem in die Kreisliga C abgestürzten Ex-Fußball-Oberligisten MSV Moers zu schreiben. Das Heimspiel gegen den Rumelner TV IV am 17. September kam dem neuen Meerbecker Vereinsboss und ehemaligen Präsidenten des MSV Duisburg, der auch Turnierdirektor der Fußball-WM 2006 in Deutschland war, da natürlich alles andere als gelegen. Gewaltbereite Zuschauer hatten drei Gästespieler angegangen. Offenbar war auch kein geeigneter Ordnungsdienst seitens der Gastgeber vorhanden. Die in Scherpenberg ausgetragene Partie, die Rheinpreußen-Platzanlage wird bekanntlich weiterhin renoviert, wurde in der 67. Minute beim Stand von 0:0 abgebrochen und nun vor dem Kreissportgericht verhandelt.

Helmut Sandrock, seit einigen Monaten Vorsitzender des MSV Moers, war betrübt über den Spielabbruch bei der ersten Mannschaft gegen den Rumelner TV IV.
Helmut Sandrock, seit einigen Monaten Vorsitzender des MSV Moers, war betrübt über den Spielabbruch bei der ersten Mannschaft gegen den Rumelner TV IV. © imago | Huebner/Hufnagel

Spielwertung für MSV Moers ist wegen RTV-Rückzug nichtig

Die Meerbecker behalten zwar die drei Punkte, weil das Gericht es als erwiesen ansah, dass der RTV den Spielabbruch in der Schlussphase der Partie selbst herbeigeführt hatte, weil das Team nicht mehr weiterspielen wollte. Dennoch kommt das offiziell erst einmal mit 2:0 Toren und drei Punkten gewertete Match dem C-Ligisten teuer zu stehen. Der MSV wird allein deshalb von der Wertung nichts haben, weil die vierte Rumelner Mannschaft jüngst vom Spielbetrieb abgemeldet worden ist.

MSV Moers bestreitet Heimspiel gegen TV Kapellen II ohne Zuschauer

Der mangelhafte Ordnungsdienst rund um das erwähnte Abbruchspiel zieht eine Strafe von 500 Euro nach sich, das grob unsportliche Verhalten einiger Zuschauer kommt mit 1000 Euro obendrauf. Hinzu gesellen sich Verfahrens- und Schiedsrichterkosten.

„Diese Strafe umfasst mehr als zehn Prozent unseres Jahresbudgets für die Fußballsenioren-Abteilung und ist unseres Erachtens unverhältnismäßig. Wir haben noch nicht entschieden, ob wir gegen die Geldstrafe Einspruch einlegen. Überhaupt zeigen die Entwicklungen im großen wie im kleinen Fußball, dass wir mit Geldstrafen die Probleme nicht lösen. Unsere Sportplätze sind gesellschaftlichen Fehlentwicklungen ausgesetzt“, erklärte MSV-Vereinschef Helmut Sandrock gegenüber der NRZ.

Wie angekündigt war das folgende Meerbecker Heimspiel der ersten Mannschaft gegen den TV Kapellen II (6:2) am vergangenen Sonntag auf dem Aschenplatz an der Homberger Straße ohne Zuschauer ausgetragen worden.