Moers. Tränen, Frust und Enttäuschung gab es beim SV Scherpenberg, der trotz eines 4:2 über Klosterhardt den Aufstieg in die Fußball-Oberliga verpasst.
Am Ende war die Enttäuschung mit Händen zu greifen. Torhüter Tobias Prigge saß noch einige Minuten nach dem Schlusspfiff konsterniert auf der Mittellinie. Abräumer Yunus Kocaoglu vergrub sein Gesicht hinter dem schweißnassen blauen Trikot. Und auch Cheftrainer Ralf Gemmer hatte Mühe, den soeben haarscharf verpassten Fußball-Oberliga-Aufstieg des SV Scherpenberg in Worte zu kleiden. Das 4:2 (2:0) gegen Arminia Klosterhardt reichte im finalen Match nur zu Platz zwei in der Landesliga. Meister Mülheimer FC kämpfte sich, auch mit etwas Glück, beim Tabellendritten Blau-Weiß Dingden zu einem 0:0. Am Höingsweg wurde enthusiastisch gefeiert, in Asberg ging die Mehrzahl der 400 Zuschauer geknickt nach Hause – oder zum Frustbier in die TVA-Vereinsgaststätte.
SV Scherpenberg: Bougjdi fällt erkrankt aus
Mit fünf Änderungen in der Startelf, allerdings ohne den erkrankten Spielmacher El Houcine Bougjdi, legte Scherpenberg eine engagierte Leistung gegen motivierte und vorn gefährliche Arminen hin. Yunus Kocaoglu per Distanzschuss (6.) und Nico Klotz mit einem Abstauber (41.) besorgten den Pausenstand. Die Gäste hatten bis dahin drei Hundertprozenter nicht genutzt.
Pech für Scherpenberg: Der als Mittelstürmer aufgebotene Tim Ramroth musste nach einem Zusammenprall mit Arminia-Torhüter Talha Bayram nach 32 Minuten verletzt vom Rasen: Verdacht auf Innenbandriss im rechten Knie.
Darius Strode wird bester Landesliga-Torschütze
Der eingewechselte Darius Strode machte mit seinen Saisontoren 21 und 22 nach der Pause schnell alles klar (56. und 60. Min.) – und sich zum Abschied nach Göttingen ins Studium auch noch zum besten Torjäger der Landesliga-Gruppe 2.
Defensive Nachlässigkeiten ermöglichten Klosterhardt noch zwei Ehrentreffer durch Deniz Erdem (71.) und Jan-Niklas Pia (82.). Kurz vor dem 4:2 war Fatih Gönül auf Gästeseite wegen einer seichten Notbremse, ein Halten am Trikot, noch des Feldes verwiesen worden.
Mülheimer FC reicht ein 0:0 in Dingden
In der Schlussviertelstunde beschäftigte die Spielerköpfe und die Mehrzahl der Zuschauer dann nur noch das Resultat aus Dingden. Doch es sollte im Live-Ticker bis zum Schluss bei einem 0:0 gegen Widersacher Mülheim bleiben – und mit dem möglichen Sprung in die Oberliga nichts werden.
„Es ist einfach schade. Wir waren so nah dran. Das tut verdammt weh“, erklärte Trainer Ralf Gemmer mit Tränen in den Augen. Der Coach musste nach seiner kurzen Ansprache nach dem Schlusspfiff im Spielerkreis erst einmal einige Spieler umarmend trösten.
Torwart Prigge: Das wird ein paar Tage schmerzen
Das galt auch für Torhüter Tobias Prigge. „Der verpasste Aufstieg wird alle ein paar Tage schmerzen, das ist sicher“, erklärte der Routinier und fügte trotzig an: „Und dann müssen wir in der neuen Saison eben noch geiler spielen.“
Kapitän Nico Frömmgen war nach dem Spiel auch nicht wirklich zu trösten: „Ein Punkt Rückstand bei nur vier Niederlagen in 26 Spielen fühlt sich schlimm an. Aber wir haben in der Rückrunde einfach zu viele Punkte liegen lassen.“
Im Kreispokal gegen GSV Moers am Pfingstmontag
Pfingstmontag haben die Scherpenberger noch die Aufgabe, im Spiel im Platz drei des Kreispokals mit einem Sieg über Bezirksligist GSV Moers in den Niederrheinpokal einzuziehen. „Dafür muss dann die Motivation wieder hoch sein“, so Keeper Prigge und Abwehrchef Frömmgen unisono.
SV Scherpenberg: Prigge – Willing, Frömmgen, Ansumana, Klotz (83. Stellmach) – Üzüm (85. Mende), Kocaoglu – Rieger, Özcan (80. Thülig), Meier (63. Totaj) – Ramroth (32. Strode).