Moers. Eine starke erste Halbzeit reicht Blau-Weiß Dingden im Topspiel der Landesliga in Scherpenberg nicht aus. Das betrübt Trainer Jürgen Stratmann.

Eigentlich musste man Jürgen Stratmann am Sonntagnachmittag nur kurz auf seine Fußballschuhe schauen. Hier offenbarte sich bildhaft das Fazit des Fußball-Landesliga-Topspiels auf dem Kunstrasen des SV Scherpenberg. Passend zu den wild herumflatternden, ungebundenen Schnürsenkeln stellte der Cheftrainer des abgestürzten Tabellendritten Blau-Weiß Dingden durchaus zurecht fest: „In der zweiten Halbzeit haben wir irgendwie den Faden verloren.“ Folgerichtig stand mit dem 0:2 (0:0) beim neuen Rangdritten die zweite Saisonniederlage im Spielbericht.

BW Dingden: Andre Bugla vergibt gute Möglichkeiten

Und die hätte eigentlich überhaupt nicht sein müssen. Die Blau-Weißen hatten in Halbzeit eins vor allem durch Torjäger Andre Bugla genügend Chancen, zumindest mal mit einem Vorsprung in die Kabine zu gehen. Doch es mangelte in vielen Szenen gegen eine aufmerksam stehende Scherpenberger Defensive an Präzision. Kapitän Kevin Juch kam mit einem 25-Meter-Strahl an die Querlatte dem ersehnten 1:0 noch am nächsten (40.).

Der spielstarke Rechtsaußen Bugla meinte es in einigen Szenen bei aller Dribbelstärke zu genau, so dass die Gastgeber meist irgendwie noch ein blockendes Bein in die Schussbahn bekamen. Mittelstürmer Mohamed Salman mühte sich vor der Pause überaus engagiert, hatte in Innenverteidiger Nico Kuipers allerdings auch einen bulligen Gegenspieler zu bearbeiten. Der ehemalige Sterkrader gestattete dem 24-Jährigen bei aller körperlicher und spielerischer Klasse tatsächlich nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten.

Scherpenbergs Linksaußen Andre Rieger (in Schwarz), hier gegen Matties Volmering, traf für die Gastgeber zum 2:0
Scherpenbergs Linksaußen Andre Rieger (in Schwarz), hier gegen Matties Volmering, traf für die Gastgeber zum 2:0 © FFS | Oleksandr Voskresenskyi

Jan-Niklas Haffke hat Führungstor auf dem Schuh

Neben Bugla hatte auch noch Jan-Niklas Haffke eine gute Szene. Doch auch sein Schussversuch von der Strafraumgrenze wurde in höchster Not von Scherpenbergs Kapitän Nico Frömmgen entschärft. Dazu entpuppte sich der 50-jährige Torwartoldie Andreas Kossenjans, immerhin lange beim VfB Homberg in der Oberliga und Regionalliga aktiv, als aufmerksamer und gut mitspielender Torsteher.

Die insgesamt starke erste Halbzeit der Dingdener pulverisierte sich mit Wiederanpfiff. Scherpenberg nahm sich nun entschlossen, lauf- und zweikampfstark des Balles an und diktierte die Spielrichtung. Den ersten Einschlag verhinderte noch Innenverteidiger Robin Volmering mit einer Rettungstat im Strafraum gegen SVS-Torjäger Tim Falkenreck (64.). Zwei Minute später war dann Falkenreck nach einem tollen weiten Zuspiel von Neuzugang Nermin Badnjevic im Solo doch zur Stelle (66.).

BW Dingden: Beide Gegentore für Johannes Buers nicht zu verhindern

Auch das 0:2 (74.) von Linksaußen Andre Rieger, der mit einem Heber des agilen Ömer Akbel bedient worden war, war für Torsteher Johannes Buers nicht haltbar. „Die zweite Halbzeit hätte auch ein Stündchen dauern können: Wir hätten kein Tor gemacht“, befand Coach Jürgen Stratmann letztlich.

Blau-Weiß Dingden: Buers – Schneiders (87. Cakar), M. Leyking, R. Volmering (81. Gertzen), M. Volmering, – Gurny, Beckmann (74. Hoffmann) – Haffke (81. Hahm), Juch, Bugla (87. Landzaat) – Salman.