Essen. Oberligist ETB Schwarz-Weiß konnte Erwartungen nicht ganz erfüllen und schießt Jahr auf Platz neun ab. So bewertet Trainer Apfeld die Halbserie.

Mit anderen Voraussetzungen und einer hohen Erwartungshaltung aufgrund der fabelhaften Hinrunde 2022: So sei der ETB Schwarz-Weiß in das Jahr 2023 gestartet, sagt Trainer Damian Apfeld. Auf ganzer Linie erfüllen konnte der Oberligist die Erwartungen allerdings nicht. Die vergangene Saison schlossen die Schwarz-Weißen noch beachtlich auf Platz fünf ab, mussten im Sommer in Noel Futkeu und Marcello Romano allerdings laut Apfeld „zwei Leistungsträger besonderer Art“ ziehen lassen. Die Essener versuchten, die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen, vielen jungen Spielern Verantwortung zu übertragen.

ETB Schwarz-Weiß überwintert auf Platz neun

Bestätigt werden sollte der überzeugende Eindruck aus der Vorsaison. „Das ist uns nach jetzigem Stand in der Form einfach nicht so gelungen, wie wir uns das erhofft haben“, erklärt Apfeld. Der ETB überwintert im Tabellenmittelfeld auf Platz neun, konnte sich zuletzt immerhin wieder etwas von der Abstiegszone distanzieren, die sieben Punkte entfernt ist. Doch es wäre mehr drin gewesen für die Schwarz-Weißen. Nach der Hinrunde der Übergangssaison, wie die Spielzeit im Verein intern bezeichnet wird, herrsche „eine leichte, kleine Unzufriedenheit in uns“, erklärt Apfeld.

Weitere Brennpunkte zum ETB Schwarz-Weiß:

Die Gründe für die überschaubare Ausbeute sind vielfältig. Die wenigen erfahrenen Jungs, die noch zum Kader zählen, sind über weite Strecken des letzten Halbjahres ausgefallen: Offensivmann Prince Kimbakidila ist nicht wie erhofft im Sommer auf den Platz zurückgekehrt und fällt inzwischen seit mehr als einem Jahr verletzt aus. Fatih Özbayrak fehlte mit seiner Erfahrung als Strippenzieher auf und neben dem Platz die komplette Hinrunde. Seit Mitte Oktober muss der ETB dazu auf Innenverteidiger Arman Corovic verzichten.

ETB-Trainer Apfeld: „Vom Potenzial her wäre mehr drin gewesen“

Immerhin: Prince trainierte zuletzt schon wieder leicht, die anderen beiden sollen im Januar wieder einsteigen. „Am Ende konnten wir das in dem Fall nicht kompensieren und hängen jetzt ein wenig im Mittelfeld fest. Vom Potenzial her wäre schon der ein oder andere Punkt mehr drin gewesen“, meint Apfeld. Was auffällt: Gegen die Mannschaften, die hinter den Essenern in der Tabelle stehen, punktete der ETB konstant, musste sich nur dem SC St. Tönis (1:2) geschlagen geben. Gegen die Teams aus der erweiterten Spitzengruppe gab es für den Oberligisten dagegen kaum etwas zu holen, nur zwei Punkte sprangen heraus – gegen Straelen (1:1) am ersten Spieltag und in Baumberg (0:0).

Ein Routinier weniger im Team: Dominik Reichardt hat seine Karriere beim ETB beendet.
Ein Routinier weniger im Team: Dominik Reichardt hat seine Karriere beim ETB beendet. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

„Wir sind nicht so weit weg. Das hat man auch in einzelnen Spielen gesehen, aber uns fehlt einfach ein Stück“, analysiert Apfeld. „Wenn wir da diesen nächsten Schritt machen, dann werden wir am Ende auch mehr Punkte holen als in der Hinrunde.“ Ein weiterer erschwerender Faktor neben den Verletzungssorgen: Während der Hinrunde mussten die Schwarz-Weißen aufgrund der Umbauarbeiten und des oftmals nicht bespielbaren Rasens am Uhlenkrug immer wieder auf unterschiedlichen Plätzen in Essen trainieren, verschiedene Kabinen benutzen.

Hier lesen Sie das Hinrundenfazit der Spvg. Schonnebeck.

Ein richtiger Teamgeist konnte sich so nicht entwickeln. „Das muss man in so einer Betrachtung auch mit hinzuziehen: Welche Möglichkeiten haben wir gerade? Die sind gerade desaströs“, stellt Apfeld klar. Das letzte Spiel am Uhlenkrug bestritt der ETB Mitte Oktober. Geplant ist, dass der Restrundenstart am 11. Februar gegen den TVD Velbert wieder im schwarz-weißen Zuhause ausgetragen werden kann. Die Umbaumaßnahmen werden jedenfalls kein Problem sein. „Da sind wir voll im Zeitplan“, so der ETB-Coach.

Ich denke, dass wir in dieser Saison auch noch vereinzelte Heimspiele wahrscheinlich auf dem neuen Kunstrasen bestreiten werden.
ETB-Coach Damian Apfeld

Allein der Rasen könnte den Essenern einen Strich durch die Rechnung machen. „Ich denke, dass wir in dieser Saison auch noch vereinzelte Heimspiele wahrscheinlich auf dem neuen Kunstrasen bestreiten. Das könnte ich mir schon vorstellen.“ Egal, ob Kunst- oder Naturrasen: Elf Heimspielen in der Restrunde stehen nur sechs Auswärtsspielen gegenüber. „Wir sprechen von doppelt so vielen Spielen zu Hause“, sagt Apfeld. „Ich glaube, das wird uns dann auch ein Stück weit in die Karten spielen.“

ETB Schwarz-Weiß: Winter-Abgänge wahrscheinlich

Einen Winter-Neuzugang haben die Schwarz-Weißen bereits vorgestellt: Defensivallrounder David Leinweber wechselt an den Uhlenkrug. Für einen weiteren Zugang sei der ETB offen. Derweil hat Dominik Reichardt seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt. „Ich gehe davon aus, dass uns noch der ein oder andere Spieler verlassen wird aufgrund von wenig Spielzeit und mangelnder Perspektive“, so Apfeld. „Da könnte noch Bewegung reinkommen.“