Essen. Handball-Zweitligist Tusem Essen empfängt Freitag die Eulen Ludwigshafen. Nach fünf sieglosen Spielen hat sich der Gastgeber einiges vorgenommen.

Es ist die bislang schwierigste Phase in dieser Saison für die Zweitliga-Handballer des Tusem Essen. Seit fünf Spielen warten sie nun schon auf einen Sieg und finden sich nur auf Tabellenplatz elf wieder. An diesem Freitag (Anwurf 20.30 Uhr, „Am Hallo“) trifft das Team auf die Eulen Ludwigshafen – und damit auf den ehemaligen Verein von Neuzugang Max Neuhaus.

Im Sommer war der Rückraumspieler aus Rheinland-Pfalz in das Ruhrgebiet gewechselt, um sich nach vier Jahren eine neue Herausforderung zu suchen: „Ich war bei den Eulen unzufrieden, weil ich leider nur wenig Spielzeit bekommen habe. Zudem hatte ich das Gefühl, dass sich daran so schnell nichts ändern würde. Daher habe ich früh den Kontakt zum Tusem gehabt und es hat mich gereizt hier neue Erfahrungen zu sammeln.“

Tusem Essen hat beste Abwehr der Liga, trifft das Tor aber zu selten

Vom Ruhrgebiet kannte der 24-Jährige zuvor noch nichts, obwohl er in seinem Leben bereits viel herumgekommen war. Geboren in Schleswig-Holstein, kurz in England und Niedersachsen gelebt, aber so richtig aufgewachsen im bayrischen Donauwörth. Ein Glück, dass er nur kurze Zeit in England lebte, sonst wäre es wohl nichts mit der Handballkarriere geworden: „In England spielt Handball keine große Rolle. Da wäre ich wohl eher Rugby-Spieler geworden“, sagt Neuhaus und lacht. Mittlerweile fühle sich der Betriebswirtschaftslehre- und Management-Student in Essen sehr wohl.

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Den Weg des Tusem hat er schon länger verfolgt, wusste daher auch um die großen Fußstapfen, die seine Vorgänger Eloy Morante und Justin Müller in Essen hinterließen. Doch Neuhaus wuchs schnell in seine Rolle hinein und konnte schon zu Saisonbeginn mit seinen dynamischen Vorstößen und präzisen Abschlüssen überzeugen. Immerhin gelangen dem Mittelmann bislang schon 34 Treffer, womit er aktuell der beste Feldtorschütze der Mannschaft ist.

Die Absprache muss stimmen: Dennis Szczesny und Max Neuhaus von Tusem Essen.
Die Absprache muss stimmen: Dennis Szczesny und Max Neuhaus von Tusem Essen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Als Team hat der Tusem allerdings einen Durchhänger. Er stellt die beste Abwehr der Liga mit den wenigsten Gegentreffern. So weit, so gut. Auf der anderen Seite haben die Essener aber auch die wenigsten Tore erzielt. „Das ist schwer zu erklären“, sagt Neuhaus, versucht es dennoch: „Wir hatten auch zu Saisonbeginn nicht den allerbesten Angriff, konnten durch unsere starke Abwehr aber in den entscheidenden Momenten den Gegner immer noch etwas auf Distanz halten. Das gelang uns zuletzt aber leider nicht mehr so. Wir sind eine junge Mannschaft und keine abgezockten Profis, die jedes Spiel mal eben locker herunterspielen. Wir wissen, dass wir für jedes Tor und jeden Sieg kämpfen müssen.“

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Gegner von Tusem Essen hat zuletzt dreimal in Folge gewonnen

Und gegen die Eulen Ludwigshafen soll es endlich wieder etwas zu Feiern geben. Neuhaus pflegt noch gute Kontakte in die alte sportliche Heimat, auch privat. So besuchte er dort in dieser Saison schon öfter ein Spiel und konnte sich ein Bild vom kommenden Gegner verschaffen: „Sie haben mit Mex Raguse und Jannek Klein zwei starke Rückraumspieler, die oft gefährlich sind und viele Tore werfen. Auf sie müssen wir natürlich aufpassen. Generell machen die Eulen viele Tore, sind aber auch in der Abwehr anfällig.“

Zuletzt hat der Tabellenneunte dreimal in Serie gewonnen, unter anderem Topteam Hamm mit 32:31 geschlagen. „Sie kommen mit breiter Brust und sind gut drauf. Sie werden sich für das Spiel gegen uns viel vorgenommen haben“, ahnt Max Neuhaus. Daher ist für die Rückennummer 37 des Tusem klar: „Wir müssen wieder mehr Emotionen in unser Spiel bekommen und mehr Leidenschaft auf die Platte bringen. Außerdem sollten wir uns gegenseitig noch mehr nach vorne pushen, um am Ende wieder als Sieger vom Feld gehen zu können.“

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