Den Essenern gelang beim Tabellenvierten PSV Neustrelitz mit dem ersten Saisonsieg eine Riesenüberraschung. Samstag kommt der Sechste Gießen

Die Humänner strahlten vor Glück und wirkten sichtlich erleichtert. Endlich hat es geklappt. Und wie gut es funktioniert hat, das war aller Ehren wert und eine Riesenüberraschung. Volleyball-Zweitligist VV Humann gelang mit dem 3:2 beim Tabellenvierten PSV Neustrelitz nicht nur der erste Saisonsieg, sondern es war auch der erste Auswärtserfolg seit fast zwei Jahren. Der Bann ist gebrochen, der Anschluss ans Tabellenmittelfeld hergestellt.

Ein Sieg mit Signalwirkung für die Essener

Es ist ein Sieg mit Signalwirkung, der Mut macht für den Abstiegskampf. „Ein bisschen Ungeduld war bei den Jungs schon zu spüren“, räumt Trainer Christoph Bielecki ein. Der Tiebreak im Neustrelitz war der vierte, und das nach sechs Spieltagen. Immer nah dran und doch verloren, das kann einem irgendwann den Nerv rauben. „Aber die Mannschaft zeigt auch im Training immer eine überragende Einstellung“, lobt der Trainer, der erst zu dieser Saison eingestiegen ist und nun für sich feststellt: „So ganz falsch ist unser Weg offenbar nicht.“

VVH reiste als krasser Außenseiter nach Mecklenburg-Vorpommern. „Wir hatten nichts zu verlieren“, umschreibt es Bielecki. „Ein Satzgewinn wäre okay gewesen, hätten wir zwei geholt, wäre es schon eine Überraschung gewesen.“ Und so unbeschwert spielten die Essener auf, machten Druck und kaum Fehler. Dabei stand eine extrem junge Mannschaft auf dem Feld (Schnitt 19,5 Jahre), weil der erfahrene Kapitän Tim Dißmann fehlte. In der Liga ist nur das Stützpunkt-Nachwuchs von VCO Berlin jünger aufgestellt.

Ersten beiden Sätze gingen klar an Humann

Die beiden ersten Sätze gingen klar an Humann. Doch Neustrelitz kam zurück, wehrte allein vier Matchbälle im dritten Satz ab und erzwang den Tiebreak, wo es dann mit 3:7 und 8:12 gegen VVH zu laufen schien. Die Gäste waren jedoch nervenstark, glichen zum 14:14 aus, wehrten zwei Matchbälle ab und jubelten. „Die Jungs haben das beste Spiel der Saison gemacht und endlich konstant gezeigt, was sie drauf haben“, lobt Bielecki. „Aber noch höher einzuschätzen ist das fantastische Comeback im fünften Satz. Das zeigt Charakterstärke und ist fast mehr wert als der Sieg.“

Am Samstag kommt der Sechste TSV Giesen II (19.30 Uhr, Wolfskuhle), danach geht es gegen die Kellerkonkurrenz SV Lindow-Gransee und VCO Berlin.

PSV Neustrelitz – VV Humann 2:3 (16:25, 19:25, 29:27, 26:24, 16:18). VVH: Prions, Borchert (MVP), Schön, Tertünte, Schröder, Janscheidt, F. Bach, Redder, Voswinkel, Lüftner - N. Bach, Gökce, Wolschendorf (n.e.).

Allbau Volleys - TV Dingolfing 0:3 (17:25, 18:25, 20:25). Gegen die starken Gäste aus Bayern blieb das Team von Trainer Marcel Werzinger erstmals in dieser Zweitliga-Pro-Saison ohne Punkt- und Satzgewinn. Allerdings waren die #pottperlen personell gebeutelt: Neben den Langzeitverletzten L.Werzinger und Mäß fehlten Meiser und Rakow (Zweitspielrecht für VCO Münster) sowie Schreiner (krank). Strube, Zandecki und Juditzki waren angeschlagen. Am Wochenende stehen zwei richtungsweisende Aufgaben bei VCO Dresden und ESA Grimma Volleys an.

Volleys: Ferger, Juditzki, Strube, Mohr, Wiedeking, Schlotmann, Ossowski, Allzeit, Zandecki, Drölle (MVP).

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