Minden. Handball-Zweitligist Tusem Essen hat beim Traditionsduell mit GWD Minden Sieg vor Augen. Das sind die Gründe, warum es nur zum 22:22 reichte.
In der Lübbecker Arena wusste keiner so recht, was er nach der Schlusssirene fühlen sollte. Es war eine recht ruhige, fast nachdenkliche Stimmung. Die Fans des GWD Minden waren froh über den Punktgewinn, wussten aber auch, dass ihre Mannschaft deutlich mehr hätte holen können. Und Gegner Tusem Essen dürfte nach dem 22:22 eher enttäuscht gewesen sein. Der Auswärtssieg war zum Greifen nah.
Beide Teams verbindet die Sehnsucht nach der Rückkehr in die 1. Bundesliga. Doch an einen möglichen Aufstieg ist für beide Traditionsklubs momentan nicht zu denken, dafür liegt noch zu viel Arbeit vor ihnen. Der Tusem wollte an die gute Form der letzten Wochen anknüpfen, wieder eine starke Abwehr stellen und im Angriff schnörkellos auf den Punkt spielen. Dies gelang zunächst auch gut.
Jonas Ellwanger gibt beim Tusem Essen sein Comeback
Zwar mussten die Gäste auf den verletzten Philipp Asmussen (Knochenabsplitterung) verzichten, dafür ist Kapitän Jonas Ellwanger nach seiner Verletzung zurück und kam direkt auf einige Einsatzminuten. In der Abwehr standen die Essener gut, allerdings mit Abstrichen: Torhüter Lukas Diedrich bekam im ersten Durchgang kaum eine Hand an den Ball. Anders sah es auf Mindener Seite auf. Yahav Shamir konnte einige Angriffe des Tusem entschärfen, sonst hätte der sich deutlicher absetzen können.
Minden tat sich im Angriff schwer, ließ sich immer wieder zu ungenauen Abschlüssen hinreißen. Aber auch die Essener hatte einige Ungenauigkeit im Angriffsspiel, weshalb die Partie phasenweise recht zäh wirkte. Immerhin sprang eine Zwei-Tore-Führung zur Pause heraus.
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GWD erhöhte danach etwas den Druck und sorgte beim Gegner teilweise für Hektik in der Offensive. So blieb es spannend und eigentlich warteten die heimischen Fans nur auf den Kipppunkt. Minden war drauf und dran das Duell zu drehen, scheiterte in den entscheidenden Momenten aber immer wieder an sich selbst. Als Max Staar den ersehnten Ausgleich für die Hausherren erzielte (17:17, 48.) schien der Moment gekommen. Die Stimmung in der Halle fand ihren Höhepunkt.
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Tusem Essen bleibt am Ende stabil, doch Minden hat starken Torjäger
Aber der Tusem blieb stabil und ließ sich nicht überrollen. Stattdessen setzte er sich sogar wieder ab. Nach dem 20:17 schien der Sack zu zu sein, doch an diesem Abend war zu keinem Zeitpunkt irgendetwas entschieden. Minden hoffte weiter – was sich auszahlen sollte. Der starke Toptorjäger Mohamed Darmoul sorgte mit seinen Treffern acht und neun für das 22:22. Der letzte Angriff der Essener blieb erfolglos.
„Wenn uns vorher jemand gesagt hätte, dass wir Unentschieden spielen, hätten wir den Punkt genommen. Wir hatten die Chance zu gewinnen, aber leider hat Darmoul am Ende richtige Entscheidungen getroffen“, sagte Tusem-Torhüter Arne Fuchs, der mit seinen Paraden Schlimmeres verhinderte.
So haben sie gespielt
GWD Minden – Tusem Essen 22:22 (10:12).
Tusem: Fuchs, Diedrich; Ellwanger, Wolfram, Wilhelm (2), Homscheid (6/5), Eißing, Szczesny (3), Seidel, Klingler (2), Neuhaus (3), Rose (1), Mast (2), Werschkull, Schoss (3).
Siebenmeter: 2/2 – 5/6. Strafminuten: 10 – 6. Zuschauer: 1337.
Spielfilm: 2:2 (5.), 4:5 (10.), 7:9 (15.), 9:11 (20.), 10:11 (27.), 10:12 (30.) – 11:14 (35.), 14:15 (40.), 15:17 (45.), 17:17 (48.), 17:20 (53.), 22:22 (60.).
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