Essen. Spitzenmannschaft, aber zu Hause noch sieglos: Tusem kann befreit zum GWD Minden fahren – das liegt auch an einem Neuen, der immer besser wird.
Auf dem Weg zu einem, sportlich gesehen, goldenen Oktober hat der Tusem Essen bereits die ersten Hürden genommen. Nach dem Heimsieg gegen TuS N.-Lübbecke feierte die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann einen souveränen 37:27-Erfolg im DHB-Pokal gegen die HC Gelpe/Strombach und könnte die Englische Woche nun mit einem weiteren Erfolg im Auswärtsspiel bei GWD Minden an diesem Sonntag (18.30 Uhr, Kreissporthalle Lübbecke) vergolden.
Der Tusem dürfte mit Selbstvertrauen nach Ostwestfalen reisen, denn die Entwicklung in dieser Saison verläuft bislang sehr positiv und für viele Beobachter schneller als vor der Saison erwartet. Zwar tat sich der Zweitligist unter der Woche im DHB-Pokal gegen den Regionalligisten in der ersten Halbzeit noch schwer, wusste jedoch im zweiten Durchgang zu überzeugen und hat nichts anbrennen lassen. Der Einzug in das Achtelfinale ist damit gesichert, am kommenden Montag wird der Gegner ausgelost.
Tusem Essen: Heim-Niederlagen haben für Hegemann nichts zu bedeuten
Doch nun richtet sich der Fokus erst einmal auf den Ligaalltag – und da wartet ein ordentliches Kaliber auf den Tusem. Der Erstligaabsteiger GWD Minden bittet zum Tanz und hofft auf seine ersten Heimpunkte in dieser Saison. Denn bislang musste sich das Team von Trainer Adalsteinn Eyjolfsson zweimal geschlagen geben, einmal gegen Hüttenberg (28:30) und einmal gegen Spitzenreiter Hamm (28:29).
„Das hat aber nichts zu bedeuten“, meint Essens Michael Hegemann, der sehr viel Respekt vor dem Gegner hat: „Wenn man den Kader sieht, dann ist das für mich individuell eine der stärksten Mannschaften der Liga mit dem wohl stärksten Mittelmann. Da kommt eine satte Aufgabe auf uns zu.“
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Mit dem Mittelmann meint der Tusem-Trainer den 25-jährigen Mohamed Darmoul. Der tunesische Nationalspieler hat bereits 25 Saisontore erzielt und strahlt nahezu pausenlos Gefahr aus. Ebenso gilt es für die Essener auf Rechtsaußen Max Staar (20 Saisontore) und Rückraumspieler Benedek Eles (19) zu achten. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit dem 43-jährigen Evars Klesniks, der im Jahr 2005 mit dem Tusem den EHF-Pokal gewann.
Tusem: Asmussen ist jetzt in Essen angekommen
Die Gäste aus dem Ruhrgebiet dürften jedenfalls mit breiter Brust anreisen. Immerhin stehen sie in der Tabelle zwei Plätze vor dem Elften und haben zuletzt gute Leistungen gezeigt. Ein Beispiel für die gute Entwicklung: Philipp Asmussen. Der Rückraumrechte kam im Sommer aus Rostock und hat ein paar Spiele gebraucht, um in Form zu kommen. Nun geht der 27-Jährige aber viele tiefe Wege und kommt durch seine Durchschlagskraft immer öfter zum Torerfolg. „Es ist natürlich noch ein bisschen Luft nach oben, vor allem anfangs war ich noch nicht so zufrieden. Aber da kommen auch äußere Umstände dazu, unter anderem habe ich ja meinen Lebensmittelpunkt neu gesetzt“, sagt das Nordlicht, das nun für den Tusem brennen will.
In seiner neuen Heimat sei er sehr gut aufgenommen worden, habe viel Unterstützung von seinen neuen Teamkollegen erfahren: „So langsam, kann ich sagen, bin ich angekommen“, sagt Asmussen. Und das merkt auch sein Trainer Michael Hegemann: „Er hat uns schon eine Menge gegeben und bildet mit Alexander Schoss zusammen ein gutes Duo. Er hat etwas gebraucht, aber er war vorher auch länger verletzt. Das darf man nicht vergessen.“
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