Essen. Essener Eishockey-Oberligist Moskitos Essen bezwingt die Füchse Duisburg vor 1900 Zuschauern am Westbahnhof mit 3:2. So lief das Ruhrderby.
Schon eine Stunde vor dem ersten Bully herrschte reges Treiben vor der Eissporthalle am Westbahnhof. Deutlich früher als bei anderen Heimspielen der Moskitos Essen drängelten sich Zuschauer an den Eingängen. Der Essener Eishockey-Oberligist erwartete nach den überzeugenden Auftritten zum Saisonstart eine große Kulisse zum Derby gegen die Füchse Duisburg – und wurde nicht enttäuscht. 1922 Zuschauer – Bestwert am Westbahnhof seit der Corona-Pandemie – verfolgten das erste Heimderby der neuen Saison und sollten ihr Kommen nicht bereuen. Die „Mücken“ besiegten den EVD verdient mit 3:2 (1:1, 2:0, 0:1) und verbuchten damit den vierten Sieg in Folge in der noch jungen Saison.
Damit haben die Moskitos elf von möglichen 15 Punkten aus den ersten Spielen geholt – was für ein Start. Ob der Herforder EV die Essener Erfolgsserie am Sonntag (18.30 Uhr, imos Eishalle) stoppen kann?
Moskitos-Stürmer Augstkalns spielt gegen Duisburg auf Bewährung
Die erste gute Nachricht für die Essener Fans gab es schon vor Spielbeginn.: Leistungsträger Edmunds Augstkalns, der in den Schlussminuten beim5:3-Derbysieg in Herneeine Spieldauer-Disziplinarstrafe wegen unsportlichen Verhaltens kassiert hatte, war gegen Duisburg trotzdem spielberechtigt. Der ESC hatte erfolgreich Einspruch eingelegt, der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) infolgedessen die Ein-Spiel-Sperre auf Bewährung ausgelegt.
Robin Slanina fehlt den „Mücken“ weiterhin aufgrund von muskulären Problemen, dafür zählten die Förderlizenzspieler Niclas Focks, Carl Konze (beide Krefeld Pinguine) und Philipp Seidel (Düsseldorfer EG) zum Aufgebot. Zwischen den Essener Pfosten startete erneut Stammtorhüter Bastian Flott-Kucis. Und bei den Füchsen? Da hütete in Fabian Hegmann ein ehemaliger Moskitos-Publikumsliebling das Tor. Sein erstes Gastspiel seit dem Wechsel an die Wedau.
Schon nach knapp zwei Minuten musste der EVD-Goalie erstmals hinter sich greifen: Die Gastgeber rissen die Spielkontrolle gleich an sich, Tim Lutz brachte die Scheibe nach einem schnellen Angriff in die Mitte, Kapitän Nicolas Cornett drückte sie über die Linie (3.) – 1:0 für Essen. Ein rasanter Start der Moskitos, der allerdings ein jähes Ende fand. Das erste Duisburger Powerplay verpuffte noch nahezu wirkungslos, doch dann schlugen die Füchse zurück: Nach einem Umschaltmoment war die Essener Verteidigung schläfrig, EVD-Routinier Martin Schymainski glich im Nachschuss aus (6.) – 1:1.
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Duisburg steigert sich, doch Moskitos übernehmen wieder Kontrolle
Danach waren die Gäste griffiger und arbeiteten sich rein in das erste Saisonduell mit Essen, ehe die „Mücken“ wieder das Kommando übernahmen. Enrico Saccomani gleich zwei Mal (3./16.) und die Letten Edmunds Augstkalns und Sandis Zolmanis mit einer Dreifach-Chance hatten teilweise beste Gelegenheiten für den ESC. Für die Führung vor der ersten Pause reichte es nicht – auch wenn der Gastgeber im Powerplay die Schlagzahl noch mal erhöht hatte.
Die Essener waren zwar spielerisch klar überlegen, in der Offensivzone aber immer wieder zu verspielt und verpassten die Abschlüsse im richtigen Moment. Geradlinigkeit? Fehlanzeige. Auch im Mittelabschnitt hatten die Moskitos die besseren Gelegenheiten – unter anderem durch Alexander Komov im Nachschuss (22.) und Saccomani (27.) im Alleingang. Als der Erfolg aber ausblieb, nachdem auch eine knapp einminütige doppelte Unterzahl ungenutzt blieb, schlug die Geduld allmählich in Unzufriedenheit um.
Zolmanis erzielt für die Moskitos das entscheidende 3:1
Das war in den Gesichtern von Zolmanis und Landsmann Elvijs Biezais, der sich bei seinem Penalty verzockte und an Hegmann scheiterte (37.), klar erkennbar. Dann durfte aber doch gejubelt werden: Die Scheibe sprang von der Bande hinter dem Duisburger Tor zurück, Alexej Dmitriev schaltete am schnellsten - und traf zum 2:1 (37.). 59 Sekunden später der nächste Jubelschrei am Westbahnhof: Zolmanis hatte zu viel Platz beim Abschluss und schnürte die Scheibe aus kurzer Distanz unter die Latte (38.) – ein wichtiger Doppelschlag. „Der ESC ist wieder da“, schallte es von den Rängen.
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Im Schlussdrittel ließen die Gastgeber fast nichts mehr anbrennen. In eigener Überzahl beschäftigten sie die Füchse fleißig in deren Zone – wenn auch ohne die letzte Konsequenz. In Unterzahl behielten sie damit ihre hundertprozentige Erfolgsquote im Penalty Killing. Ganz ohne Spannung blieb das Schlussdrittel nicht. EVD-Angreifer Michael Fomin verkürzte im Nachschuss, nachdem die Moskitos die Scheibe vor dem eigenen Tor nicht konsequent geklärt hatten (59.).
Dennoch durften die Essener Fans wie schon in der letzten Woche in Herne ihre „Derbysieger, Derbysieger!“ feiern.
So haben sie gespielt
Moskitos – EV Duisburg 3:2.
Drittel: 1:1, 2:0, 0:1. Tore: 1:0 Cornett (3.), 1:1 Schymainski (6.), 2:1 Dmitriev (37.), 3:1 Zolmanis (38.), 3:2 Fomin (59.). Strafminuten: Essen 10 – Duisburg 16. Zuschauer: 1922.
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