Duisburg. Mit vier Niederlagen in Serie geht Handball-Regionalligist OSC Rheinhausen in die Herbstpause. So sieht Trainer Thomas Molsner die Lage.
Wie das Geschäft im Mannschaftssport so läuft, das weiß Thomas Molsner ganz genau. Nach nur sechs Saisonpartien als Comeback-Trainer beim Handball-Regionalligisten OSC Rheinhausen liegt es dem ehemaligen Bundesliga-Spieler von TuSEM Essen auch deshalb betont fern, ein vorschnelles Urteil über das erste Saisonviertel zu fällen. „Der Blick auf die Tabelle ist derzeit Unfug. Wir werden weder die Gespenster rufen, noch in Panik verfallen“, betont Molsner. Vier Niederlagen am Stück haben den OSC zwar vorerst in die Abstiegszone verfrachtet. Wichtiger als dieser momentane Fakt dürfte allerdings sein, am eigenen Selbstvertrauen zu arbeiten. Darum ist es seit gut drei Wochen beim verjüngten OSC nicht unbedingt zum besten bestellt.
OSC Rheinhausen: Trainer und Mannschaft müssen sich erst noch finden
„Natürlich müssen wir uns noch etwas zusammenfinden: Trainer und Mannschaft, Mannschaft und Trainer. Sascha Wistuba als mein Co-Trainer und auch ich haben andere Angriffsoptionen und auch neue Ideen für die Defensive im Kopf, an die sich die Mannschaft erst noch gewöhnen muss“, hebt Coach Molsner nach sechs Pflichtspielen hervor. Dazu seien auch die knapp sieben Wochen Spätsommer-Vorbereitung eigentlich nicht lang genug gewesen, um nach dem Trainerwechsel alle Vorhaben so umzusetzen, dass diese in den Partien sogleich fruchten.
Nach einer trainingsfreien Woche, in der die OSC-Handballer den psychologischen Reset-Knopf drücken sollen, startet die Vorbereitung auf das nächste Regionalliga-Spielepaket, das am 2. November (19.30 Uhr, Halle Margarethenhöhe am Lürmannwald) mit der Partie bei TuSEM Essen II eröffnet wird. Neben Übungseinheiten soll es zuvor auch einen internen Test gegen die eigene Verbandsliga-Zweite geben.
Das sind die bisherigen Torschützen des OSC Rheinhausen
So sieht die Torschützenliste des OSC Rheinhausen in der Handball-Regionalliga nach sechs Spielen aus: Fabian Büttner (23/4), Noah Adrian (22/11), Elias Eiker (21), Matthias Meurer (20), Felix Käsler (16), Felix Molsner (14), Max Molsner (11), Daniel Zwarg (9), Justin Kauwetter (8), Connor Wetteborn (2), Daniel Küpper Ventura (1), Benjamin Hrustic (1), Julian Seemann (1).
Rückraum des OSC Rheinhausen fehlt Selbstvertrauen
Auf die beiden Startsiege gegen Schlusslicht Bergischer HC II und beim Tabellendrittletzten MTV Rheinwacht Dinslaken folgte die Negativwende in der zweiten Halbzeit gegen die HSG Rafrath/Hand. Hier gab der OSC einen Sieben-Tore-Vorsprung aus der Hand und verlor nach einer desolaten zweiten Halbzeit. „Kopflos ohne Not“, wie Coach Molsner nach der 25:28-Niederlage zu Protokoll gab. Seit diesem Auftritt hat vor allem der Rückraum offensichtliche Schwierigkeiten, verlässlich für Erfolgserlebnisse zu sorgen - und grobe Fehler zu vermeiden.
Inwieweit der vermutlich längerfristige Knieverletzungsausfall von Daniel Zwarg eine Rolle spielt, lässt sich schwer abschätzen. Mit der Refrath-Pleite fehlt es bei den Rheinhausern jedenfalls an einer wichtigen Alternative im Rückraum. Fabian Büttner zeigte zuletzt beim 22:30 in Ratingen auf halblinks immerhin wieder aufsteigende Form. Stand damit aber allein auf weiter Flur.
OSC Rheinhausen: Elias Eiker spielt mit viel Licht und Schatten
Max Molsner konnte ebenso nur wenig Gefahr ausstrahlen wie auch Linkshänder Elias Eiker oder Justin Kauwetter. Gerade Eiker spielt bisher mit viel Licht und Schatten. Auf starke Offensivaktionen, die der Halbrechte zweifelsohne im Tank hat, folgen oft leichte Fehler. „Elias steht viel auf der Platte, deckt hinten gegen die gegnerische Königsposition des Halblinken. Da lässt er vielleicht auch auf Strecke zu viele Körner“, hebt Trainer Thomas Molsner hervor. Zu viel Risiko in ungünstigen Offensivsituationen sieht Molsner bei seinem Halbrechten aber nicht im Gepäck: „Elias soll und muss Schüsse nehmen.“ Zumal auch niemand eine Hundert-Prozent-Quote verlangt.
Auch das Spiel sowie die Abschlüsse über den Kreis sind verbesserungswürdig. Matthias Meurer kann sicher mehr als seine durchschnittlichen etwas mehr als drei Treffer beisteuern. Neuzugang Daniel Küpper Ventura vom Vorjahresmeister TV Korschenbroich, der seine Stärken allerdings eher in der Abwehr hat, bringt bislang nur einen Treffer auf die Habenseite. Bei Kreis-Riese Benjamin Hrustic, zwischenzeitlich allerdings auch erkrankt ausgefallen, liegt die Quote ebenso bei nur einem Tor.
OSC-Trainer Thomas Molsner: Nicht gleich die Köpfe hängen lassen
Vermutlich kommt die Herbstpause für den OSC Rheinhausen also gerade recht. Zumal Linksaußen und Siebenmeterexperte Noah Adrian zuletzt in Ratingen verletzungsbedingt auch nicht mitmischen konnte. Coach Thomas Molsner: „Es wäre fahrlässig und auch falsch, nach vier Niederlagen nun die Köpfe hängen zu lassen. Die Mannschaft hat trotz der Niederlage bei Interaktiv.Handball genau dies allerdings auch nicht gezeigt und über weite Strecken wieder als Einheit fungiert.“ Das sollte zumindest mal für eine gewisse Grundzuversicht sorgen.