Ratingen. In der Handball-Regionalliga gibt es mit drei Personalausfällen bei Interaktiv.Handball in Ratingen für den OSC nichts zu erben.

Die Glanzzeiten der Ratinger Sporthalle an der Gothaer Straße, als vor Ort bisweilen Bundesliga-Handball der HSG Düsseldorf zu sehen war, sind längst passé. Gerade einmal 150 Fans wollten am Samstagabend den OSC Rheinhausen bei Interaktiv.Handball sehen. Die gut gelaunten Gästefans sahen dabei ein im Vergleich zur 27:33-Heimpleite gegen Bonn zuletzt durchaus verbessertes Molsner-Team. Doch beim gut besetzten Drittliga-Absteiger hätte wirklich alles passen müssen, um die vierte Niederlage in Serie zu verhindern. Beim 22:30 (12:15) reichten 40 ordentliche Spielminuten nicht aus.

OSC Rheinhausen: Trainer Thomas Molsner verändert Start-Sieben

Coach Thomas Molsner hatte seine Start-Sieben gegenüber Bonn verändert. Connor Wetteborn spielte für den verletzten Noah Adrian fachfremd Linksaußen, Benjamin Hrustic startete für Matthias Meurer am Kreis, Max Molsner wirkte zunächst als Mittelangreifer. Bruder Felix Molsner stand erkrankt nicht im Kader. Dazu waren mit Hannes Gangelhoff und Jan Steinhorst zwei Akteure aus der Verbandsliga-Zweiten mit im Aufgebot, die am Ende auch einige Spielminuten bekamen. Der OSC kämpfte sich nach dürftiger Startphase ins Match, auch wenn die Abwehr bisweilen löchrig wirkte. Vor allem gegen den durchsetzungsstarken Rückraumwerfer Luca Wenzel, der vor der Pause allein sechsmal einnetzte, schien kein Kraut gewachsen.

Verbessert: Rückraumspieler Fabian Büttner (links) war am Samstagabend in Ratingen mit neun Toren mit Abstand der treffsicherste Schütze beim OSC Rheinhausen.
Verbessert: Rückraumspieler Fabian Büttner (links) war am Samstagabend in Ratingen mit neun Toren mit Abstand der treffsicherste Schütze beim OSC Rheinhausen. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Der Torwartwechsel von Julian Seemann zu Julian Borchert ging nach einer Viertelstunde auf und sorgte auch dafür, dass die Gäste dank einiger Borchert-Paraden eine ganze Zeit lang im Spiel blieben. Dazu versuchte Coach Molsner, zu Beginn der zweiten Halbzeit seinen Innenblock unter anderem gegen den schwer zu verteidigenden Ratinger Kreis-Hünen Stanko Sabljic zu stärken. Das gelang nur bedingt. Neben dem treffsicheren Rückraum war auch der bessere Kreisläufer auf Interaktiv-Seite ein Faktor für den letztlich doch klaren, aber etwas zu hoch ausgefallenen Sieg.

OSC Rheinhausen hält bis zum 16:19 gut mit

Beim 16:19 in der 40. Minute hatte der OSC die Chance, bis auf zwei Tore heranzukommen. Elias Eiker, der weiter seine Form sucht, verpasste im Angriff mit einer von letztlich sechs Fahrkarten die letztmalige Chance, für Spannung zu sorgen. Danach zog Ratingen, recht clever und bisweilen auch mit einigen schönen Spielzügen durchsetzt, auf und davon. „Für uns war das angesichts der engen Personalsituation auch zuvor in der Trainingswoche eine Herkulesaufgabe, die wir gut angenommen haben. Für den Einsatz hat meine Mannschaft Anerkennung verdient“, lobte Trainer Thomas Molsner

Sah trotz klarer Niederlage eine bessere Leistung als im Heimspiel gegen Bonn vor einer Woche: OSC-Trainer Thomas Molsner.
Sah trotz klarer Niederlage eine bessere Leistung als im Heimspiel gegen Bonn vor einer Woche: OSC-Trainer Thomas Molsner. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Immerhin: Die Leistungskurve ging im Vergleich mit dem Bonn-Heimspiel ein wenig nach oben, spielerisch immerhin über 40 Spielminuten. Und das Team ließ sich gegen einen über 60 Minuten stärkeren Gegner auch nicht hängen. Nutzen für die Tabelle ergibt sich daraus freilich nicht. Vor der zweiwöchigen Herbstpause hat sich das Molsner-Team auf einem Abstiegsplatz festgesetzt. Die nächste Partie steigt am 2. November um 19.30 Uhr bei der zweiten Mannschaft von TuSEM Essen.

Rote Karte gegen Interaktiv.Handball in der ersten Halbzeit

Übrigens: Kurz vor Ende der ersten Halbzeit kassierte Ratingen eine Rote Karte für Tim Koenemann, der sich gegen den Kopf von Justin Kauwetter eine Bahnschranke erlaubte. Linkshänder Kauwetter konnte weitermachen, einen negativen Einfluss auf das Spiel der Gastgeber hatte der Spielausschluss nicht. Gleiches galt für die bisweilen störrische Spieluhr, die in der Endphase dann gar nicht mehr laufen wollte. Die technische Panne in der Halle an der Gothaer Straße dehnten den Handballabend auf stattliche 1:45 Stunde.

OSC Rheinhausen: Julian Seemann (14. bis 51. Min. Julian Borchert) - Fabian Büttner (9/4), Felix Käsler (4), Matthias Meurer (3), Elias Eiker (2), Connor Wetteborn (1), Justin Kauwetter (1), Max Molsner (1), Benjamin Hrustic (1), Kai Bekston, Daniel Küpper Ventura, Hannes Gangelhoff, Jan Steinhorst