Duisburg. In der Handball-Regionalliga beginnt am Sonntag gegen die Zweitliga-Reserve des Bergischen HC die neue Saison in Rheinhausen.
Mit gleich dreimal Molsner auf dem Spielberichtsbogen will der personell verjüngte OSC Rheinhausen am Sonntag (16 Uhr, Sporthalle Krefelder Straße) in die neue Saison der Handball-Regionalliga starten. Bei den Gastgebern ist Thomas Molsner zum dritten Mal als Cheftrainer an der Bank aktiv. Dazu werden seine beiden Söhne auf dem Feld mitmischen. Rückraumspieler Felix Molsner ist nach einer einjährigen Auszeit zurück im Hallenhandball-Geschehen. Sein älterer Bruder Maximilian steht weiterhin im OSC-Aufgebot.
OSC Rheinhausen verliert ein erfahrenes Trio
Mit den Abgängen von Christoph Enders sowie den ehemaligen Bundesliga-Werfern Patrik Ranftler (Düsseldorf) und Oliver Milde (Berlin) ging eine Verjüngung im Rheinhauser Team einher, die sich in der neuen Saison bezahlt machen soll. „Wir haben eine ordentliche Vorbereitung hingelegt. Die Jungs sind auch fit“, versichert OSC-Abteilungsleiter Klaus Stephan mit Blick auf Sascha Wistuba. Der Fachmann für Athletik-Training, wie Schulleiter Stephan übrigens an der Lise-Meitner-Gesamtschule in Rheinhausen aktiv, hat die Handballer konditionell in die Spur gebracht. Wistuba wird dazu als Co-Trainer an der Seite von Handball-Stratege Thomas Molsner arbeiten.
Letzterer kennt die Rheinhauser Handball-Verhältnisse aus zwei Trainer-Zeiten an der Krefelder Straße zuvor. Zuletzt war Molsner nach einer Negativserie im Frühjahr 2022 zurückgetreten. Nach einer Auszeit steht der ehemalige Bundesliga- und Zweitligaspieler von TuSEM Essen und Bayer 04 Leverkusen nun wieder an der Seitenlinie in der Verantwortung. Heißt genauer: Er soll den variabel einsetzbaren, ausgewogenen Kader mit 13 Feldspielern sowie den beiden Torhütern Julian Borchert und Julian Seemann so in die Spur bringen, dass der OSC möglichst nichts mit den Abstiegsplätzen am Hut haben wird.
OSC Rheinhausen will die Heimbilanz wieder aufbessern
Nach einem starken vierten Platz in der Saison 2022/23 lief der Ex-Bundesligist in der vergangenen Spielzeit bei 23:29 Punkten und Rang neun etwas unter Wert. „Unser Anspruch sollte es auf jeden Fall sein, die Heimbilanz wieder zu verbessern“, betont Thomas Molsner, „das sind wir unseren Fans schuldig.“ Immerhin kommen in Schnitt knapp 300 Zuschauern zu den Auftritten. Zuletzt gab es bei fünf Siegen auch sechs Heimniederlagen in 13 Partien.
Personell scheint Coach Molsner gegen die BHC-Reserve auf seine beste Formation zurückgreifen zu können. Rückraumspieler Fabian Büttner klagte zwar zuletzt ein wenig über muskuläre Probleme, sollte aber im linken Rückraum einsatzfähig sein. Neben Rückkehrer Felix Molsner gibt es in Kreisläufer Daniel Küpper Ventura (23), der Christoph Enders ersetzen soll, nur einen weiteren Zugang. Der 23-Jährige gehörte in der vergangenen Saison dem Aufstiegsteam des TV Korschenbroich an, das nun in der 3. Liga West unterwegs sein wird.
Handball-Regionalliga: Ohne Aufsteiger TV Korschenbroich ausgeglichener
Ohne Korschenbroich in der Spitzengruppe scheint das Rennen um die Topposition ziemlich offen. „Remscheid, die neu formierten Ratinger, Siebengebirge, Weiden oder auch Bonn mit neuem Trainer sind sicher Kandidaten für oben“, betont Klaus Stephan, „durch sehr viele personelle Veränderungen lässt sich derzeit aber nur schwer eine Prognose abgeben, wer in der Liga vorn oder eher unten zu sehen ist.“ Der OSC tendiert beim Saisonziel zur oberen Tabellenhälfte. „Wir wollen jedenfalls eine bessere Gesamtleistung abliefern als in der vergangenen Spielzeit“, so Coach Molsner, „das Potenzial dafür hat die Mannschaft.“
Das Treffen mit dem BHC II aus der vergangenen Saison, als bekanntlich ein Protest der Bergischen ein verlustreiches Wiederholungsspiel nach sich zog, dürfte im Team kein Thema mehr sein. „Für die Jungs steht nur der Sport und ein Auftakterfolg im Fokus“, hebt Klaus Stephan hervor. Zur Erinnerung: Das in der Hinrunde mit 34:32 gewonnene Match in der Sporthalle Wittekulle in Solingen wurde vier Monate später nach einem erfolgreichen Protest des BHC wiederholt - und vom OSC mit 34:40 verloren. 22 Sekunden vor dem Spielende bei noch einer BHC-Auszeit hatten die Unparteiischen im ersten Treffen auf einen falschen Ballwechsel zugunsten des OSC entschieden, der zu diesem Zeitpunkt mit einem Treffer in Führung lag.
Deutscher Handball-Bund passt seine Regeln nach Protest an
Das Verfahren ging bis zum Deutschen Handball-Bund (DHB) hoch, der die entsprechende Rechtsprechung neu definierte, weil dem BHC-Einspruch stattgegeben worden war. Die Regel besagt nun klar: Sind in der Endphase eines Spiels noch mehr als zehn Sekunden auf der Spieluhr vorhanden und liegt dann eine falsche Schiedsrichter-Entscheidung vor, wird ein Spiel wiederholt, wenn die falsche Entscheidung den (zu diesem Zeitpunkt knappen) Spielausgang beeinflusst hat.