Duisburg. In der Handball-Regionalliga steht das Team von Trainer Thomas Molsner im Heimspiel gegen den TSV Bonn über weite Strecken neben sich.
Die Zeit zwischen der Schluss-Sirene und dem Kabinengang war für Thomas Molsner nicht einmal eine Minute lang. Der Cheftrainer des Handball-Regionalligisten OSC Rheinhausen musste sich offenbar erstmal sammeln, um die enttäuschende Leistung und das verdiente 27:33 (11:14) gegen den TSV Bonn rechtsrheinisch einzusortieren. Das wiederum dauerte umso länger. „Ich spüre eine maximale Unsicherheit im Team, die ich mir nicht erklären kann“, befand Molsner nach mehr als 20 Minuten in der Umkleide, „die Mannschaft sollte aber auch das spielen, was der Trainer sagt.“ Letzteres implizierte, dass dies über weite Strecke nicht der Fall gewesen war.
OSC Rheinhausen schmerzt Ausfall von Daniel Zwarg
Nun schmerzt der Verletzungsausfall von Daniel Zwarg im Rückraum seit dem Dinslaken-Auswärtssieg. Doch die Heimpleite nur an einer nicht vorhandenen Alternative festzumachen, greift viel zu kurz. Es haperte gegen einen Kontrahenten, der ruhig und ohne großes Federlesen seinen Stiefel vor allem in der Offensive herunterspielte und im neunmaligen Torschützen Erik Weisleder die treibende Kraft als Spielmacher besaß, ungefähr an allen Ecken und Enden. Nach einer Fehlersalve von Rückraumspieler Elias Eiker lag der OSC schon in der Startphase umgehend 3:7 (10.) hinten. Bei 9:10 ergab sich genau einmal durch Max Molsner die Ausgleichschance. Danach segelte Bonn mit streckenweise acht Treffern Distanz ungefährdet durch die Partie.
Spannung kam im zweiten Durchgang überhaupt nicht mehr auf, auch wenn Coach Molsner durchaus Impulse zu setzen versuchte. Die Abwehr wechselte von 6-0 auf 3-2-1 und wieder zurück. Bonn scherte das nicht und spielte die bisweilen lasche OSC-Deckung immer wieder leicht auseinander. „Der Gegner hat sich mit jedem Angriff mehr Sicherheit aufgebaut“, stellte der Rheinhauser Trainer hinterher fest. Bemerkte aber auch: „33 Gegentore sind schlicht zu viel. Ich habe da teilweise eine A-Jugendabwehr bei uns gesehen.“ Man könnte auch schreiben: Beweglichkeit, Körperlichkeit und Energie waren nicht auf Regionalliga-Niveau.
OSC Rheinhausen ohne Lösungen in der Offensive
Die Offensive hatte über weite Strecken keine Lösungen parat. Es gab fahrlässige Fehler, zu schnelle Würfe, auch einige Lattentreffer, die aber nicht nur mit Wurfpech aus guten Positionen zu erklären waren. Fabian Büttner übernahm oft Verantwortung im Rückraum, hatte zu seinen sechs Treffern aber auch sieben Fehler in die Statistik gebracht. Ähnlich negativ sahen die Konten am Ende bei Elias Eiker und Felix Molsner aus.
Zwei verworfene Siebenmeter von Noah Adrian in der ersten Halbzeit schmerzten nicht nur der Mannschaft. Dem Linksaußen gelang hiernach nicht allzu viel. So blieben lediglich kleine Mutmacher. Rechtsaußen Felix Käsler setzte sich einige Male gut in Szene, Neuzugang Daniel Küpper Ventura durfte sich über seinen ersten Treffer im roten OSC-Dress freuen, wenngleich der Kreisläufer auch zweimal freistehend versiebte.
Dritte Niederlage für den OSC Rheinhausen in Serie
Unter dem Strich stand vor 180 wenig begeisterten Zuschauern in der Sporthalle an der Krefelder Straße eine verdiente Niederlage. Die dritte in Serie. Ob die erste sportliche Krise der Saison ausgerechnet am kommenden Samstag (17.30 Uhr, Gothaer Straße in Ratingen) beim Drittliga-Absteiger Interaktiv.Handball Düsseldorf/Ratingen gebrochen werden kann? Versteht sich von selbst, dass Trainer Thomas Molsner an seine Mannschaft felsenfest glaubt: „Es ist bei uns derzeit vor allem eine Kopfsache.“
OSC Rheinhausen: Seemann (1 Tor/ab 39. Min. Borchert) - Elias Eiker (6), Fabian Büttner (6), Felix Käsler (4), Matthias Meurer (3), Felix Molsner (2), Noah Adrian (1), Connor Wetteborn (1), Julius Kauwetter (1), Daniel Küpper Ventura (1)., Max Molsner (1), Kai Bekston.