Dortmund. Marcel Sabitzer sucht beim BVB nach seiner Rolle. Lars Ricken hat ihn gerüffelt. Trainer Nuri Sahin muss dringend eine Lösung finden.
- Marcel Sabitzer und der BVB - das ist derzeit eine schwierige Beziehung
- Sabitzer schwächelt und sucht eine Rolle bei Borussia Dortmund
- BVB-Sportchef Lars Ricken hat Marcel Sabitzer gerüffelt
Nun, in dieser Woche wird Marcel Sabitzer wieder ein rotes Trikot tragen, nämlich das der österreichischen Nationalmannschaft, und vermutlich wird ihm dieser Luftwechsel gelegenkommen. Donnerstag spielt Österreich in der Nations League gegen Kasachstan, am Sonntag gegen Norwegen; Sabitzer wird, wenn alles normal läuft, in der Startelf stehen. In der Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick zählt er zu den Schlüsselspielern. Und beim BVB?
Eigentlich soll der 30-Jährige bei Borussia Dortmund eine ähnliche Rolle einnehmen, stattdessen saß Sabitzer beim enttäuschenden 1:2 gegen Union Berlin bis zur 77. Minute nur auf der Bank. In den Wochen zuvor hatte ihn Trainer Nuri Sahin zwar spielen lassen, ihn dabei allerdings auf der rechten Außenbahn positioniert. Sabitzer fremdelte mit diesem Aufgabengebiet und beklagte öffentlich, dass er lieber im Zentrum auflaufen würde.
Marcel Sabitzer hat sich über seine BVB-Rolle beklagt
„Die Diskussion ist eigentlich schade, weil er bei uns eine extreme Wertschätzung hat. Ohne ihn wären wir in der vergangenen Saison wahrscheinlich nicht ins Champions-League-Finale gekommen“, sagte Lars Ricken daher nun bei Bild. „Nuri hat ja auch gezeigt, dass er ihn auf dem Platz haben will. Er hat dann vielleicht auf einer Position gespielt, die nicht seine stärkste ist“, ergänzte der Sport-Geschäftsführer und rüffelte: „Wichtig ist, dass gerade in so einer Situation die Einzelinteressen nicht der Hauptfokus sein sollten, sondern sich jeder in den Dienst der Mannschaft stellt und dann auch wirklich die Teamleistung das Entscheidende ist.“
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Im Sommer 2023 wurde Sabitzer für knapp 20 Millionen Euro vom FC Bayern München geholt in der Hoffnung, dass die erfahrene Kraft eine Führungsrolle einnehmen kann. Sportdirektor Sebastian Kehl bezeichnete ihn als „Box to Box“-Spieler, also als Fußballer, der eine Verbindung im Mittelfeldzentrum zwischen der Offensive und der Defensive herstellt. Und es gab Phasen, in denen Sabitzer dieser Erwartungshaltung gerecht wurde, vor allem in der Champions League trug er die Schwarz-Gelben bis ins Finale.
BVB: Pascal Groß ist gesetzt - und Marcel Sabitzer?
Nun aber hat Dortmund den Nationalspieler Pascal Groß, 33, verpflichtet, an dessen Platz im defensiven Mittelfeld nicht gerüttelt wird. In Berlin spielte Kapitän Emre Can neben Groß auf der Doppelsechs, Sabitzer musste auf die Bank.
Zufriedenstellen kann ihn diese Situation nicht. Daher wird es nun die Aufgabe von Nuri Sahin sein, seinen Profi so zu integrieren, dass er wieder die Führungskraft sein kann, die er sein soll. Sabitzer hat taktische Schwächen, manchmal schiebt er zu früh nach vorne, vergisst, die Defensive abzusichern. Doch der Mittelfeldspieler besitzt die Gabe, eine gegnerische Defensive durch seine beständigen Läufe nach vorne in Schwierigkeiten zu bringen. So soll er Österreich in dieser Woche helfen - und danach auch möglichst wieder dem BVB.