Essen. Nach der 0:2-Niederlage beim VfL Bochum wirkt Borussia Dortmund ratlos. Verteidiger Nico Schlotterbeck warnt und appelliert.
Was war mit den Profis von Borussia Dortmund nur los? Eine wirkliche Erklärung dafür hatte niemand parat. Weder Trainer Niko Kovac, noch Torhüter Gregor Kobel, der mittlerweile in zuverlässiger Regelmäßigkeit vor die TV-Mikrofone tritt und Erklärungen abgeben muss. Der Schweizer presste bei Sky nach der 0:2-Blamage beim VfL Bochum aber nur eine rhetorische Frage hervor: „Was soll ich jetzt sagen?“
Deutlicher wurde da Innenverteidiger Nico Schlotterbeck, der harsche Selbstkritik übte und sich und seine Mannschaftskollegen in die Pflicht nahm. „Die Mannschaft muss aus den Pötten kommen, egal, welcher Trainer da steht“, sagte der Abwehrspieler. „Jeder einzelne muss sich anschauen und bessere Leistungen bringen und nicht auf andere schauen.“
BVB: Stark gegen Lissabon, desaströs gegen Bochum
Der 25-Jährige könne sich auch nicht erklären, warum die Leistungen der Borussen derart schwanken. Unter der Woche hatte der BVB Sporting Lissabon in den Play-offs der Champions League mit 3:0 geschlagen und damit den Einzug ins Achtelfinale sehr wahrscheinlich gemacht. Gegen Bochum, immerhin als Tabellenletzter in den 22. Spieltag gegangen, war zu stark.
„Gegen so einen Gegner musst du die Basics auf den Platz bringen“, forderte Schlotterbeck. „Wir können die gute Leistung nicht nur alle zwei Wochen bringen. Du musst sie alle drei, vier Tage bringen. Wir müssen das hinkriegen, sonst wird es eine Horror-Saison.“
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Derartige Aussetzer wie in Bochum, wo hoch bezahlte Fußballer wie Julian Brandt und Niklas Süle jeweils empörende Leistungen ablieferten, kämen zu häufig vor. Schlotterbeck: „Es ist das siebte oder achte Mal. Wir sind in einem Strudel drin. Das müssen wir schleunigst ändern. Ich versuche das auch.“ Dabei komme es auf die selbstkritische Auseinandersetzung mit der Gesamtsituation an.
Einen – inzwischen womöglich antiquierten – Vorschlag machte TV-Analyst Erik Meijer im Sky-Studio: „Zu meiner Zeit hat man die Kabinentür geschlossen, vier Kisten Bier mitgenommen und sich ausgesprochen. Und man kam erst raus, wenn die leer waren. Dann musste man aber das Auto stehen lassen.“ Schwächer als am Samstagnachmittag in Bochum dürften die Dortmunder nach so einer Aussprache vermutlich nicht spielen.
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