Aus den Niederlanden. Laut einer Umfrage geben die meisten Menschen in den Niederlanden während der Corona-Pandemie ihrem König Willem-Alexander gute Noten.

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Die aktuellen Entwicklungen zur Corona-Epidemie in den Niederlanden im Überblick: Im Nachbarland haben sich inzwischen tausende Menschen infiziert. Nach Angaben der Behörden sind bisher 4.566 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben – 38.416 Menschen wurden positiv auf das Virus getestet (Stand 28. April).

10.609 Menschen werden oder wurden in den Niederlanden wegen einer Infektion mit dem neuartigen Virus bislang stationär im Krankenhaus behandelt - wie sich diese Zahlen auf Ebene der Städte und Gemeinden verteilen, lesen Sie hier.

Coronavirus in den Niederlanden: Die Nachrichten vom 29. April

+++ Regeln zum Campen in den Niederlanden +++

Langes Wochenende und keine Möglichkeit zu reisen – in Zeiten von Corona sind auch die Campingplätze von Beschränkungen betroffen. Das gilt auch für die Niederlande, wo traditionell besonders viele Deutsche Urlaub machen. Viele haben auf einem der rund 2000 Campingplätze in unserem Nachbarland einen Dauerstellplatz und fragen sich nun: Kann ich dort trotz Reisewarnung hinfahren?

Prinzipiell dürfen die Campingplätze in den Niederlanden öffnen, auch für solche Besucher, die keine Dauercamper sind. Das legt die Corona-Verordnung des Landes fest. Jedoch gibt es in den zwölf Provinzen und 25 Sicherheitsregionen sowie bei den Betreibern der Plätze große Unterschiede.

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In den touristisch besonders beliebten Provinzen am Meer, beispielsweise in Zeeland und Südholland, ist Camping weder für Kurz- noch für Dauerurlauber gestattet. In den an NRW grenzenden Provinzen Gelderland und Limburg haben die meisten, vor allem kleineren Campingplätze aber geöffnet. Auch die größeren Ferienparks von Roompot oder Landal haben hier unter Auflagen geöffnet.

Coronavirus in den Niederlanden: Die Nachrichten vom 28. April

+++ Kampagne für mentale Gesundheit während der Pandemie +++

Die niederländische Regierung startet eine Kampagne, um Menschen mit möglichen psychischen Folgen der Corona-Pandemie zu helfen. Im Radio und in den sozialen Medien werde Tipps gegeben, wie der Sender NOS berichtet. Die Corona-Pandemie könne psychische Probleme erzeugen oder noch verstärken. Deshalb promotet die Kampagne Videos mit Hinweisen im Netz sowie die Nummern von Hilfshotlines.

+++ Schüler und Studierende gegen Überwachung während Online-Tests +++

Politische Jugendorganisationen und Studierendenorganisationen haben sich in einem Brief über digitale „Überwachung“ während Online-Tests beschwert, wie die Tageszeitung „de Volkskrant“ berichtet. Einige Studierende würden mit Webcamps und spezieller Software davon abgehalten zu schummeln. Das habe einen zu großen Eingriff auf die Privatsphäre, so die Kritiker.

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Coronavirus in den Niederlanden: Die Nachrichten vom 27. April

+++ Königsgeburtstag zu Corona-Zeiten: „Koningsdag“ ist „Woningsdag“ +++

Zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren feiern die Niederländer den Geburtstag ihres Monarchen zu Hause und ohne traditionelle Volksfeste. Wegen der Corona-Krise waren die Feiern am Montag, dem „Koningsdag“, verboten worden.

Willem-Alexander, König der Niederlande, Maxima (2.v.r), Königin der Niederlande, und ihre Töchter, Prinzessin Ariane (l-r), Prinzessin Amalia, und Prinzessin Alexia feiern in dem Schloss Huis ten Bosch den
Willem-Alexander, König der Niederlande, Maxima (2.v.r), Königin der Niederlande, und ihre Töchter, Prinzessin Ariane (l-r), Prinzessin Amalia, und Prinzessin Alexia feiern in dem Schloss Huis ten Bosch den "Koningsdag". © dpa | Patrick van Katwijk

König Willem-Alexander, der am Montag 53 Jahre alt wurde, wünschte seinen Landsleuten dennoch einen „einzigartigen Königstag zu Hause“. „Feiert gemeinsam, aber mit Abstand“, sagte der Monarch in einer kurzen live ausgestrahlten Rede aus seinem Palast in Den Haag. Er rief dazu auf, sich auch weiter an die Corona-Regeln zu halten: „Haltet durch.“Die königliche Familie feiert den nationalen Feiertag zu Hause.“

Locker zeigte sich Willem-Alexander ohne Schlips, seine Frau Máxima (48) und die Töchter Amalia (16), Alexia (14) und Ariane (13) trugen fröhlich bunte Frühlingskleider. Ursprünglich sollten sie den 53. Geburtstag von Willem-Alexander in Maastricht feiern. Doch wegen der Corona-Krise wurde der Besuch abgesagt.

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Bei strahlendem Frühlingswetter hatte am Morgen das königliche Concertgebouw-Orchster in Amsterdam den Auftakt zum ungewöhnlichen „Koningsdag“ gegeben. In ihren jeweiligen Wohnungen hatten die Musiker das „Wilhelmus“, die Nationalhymne, angestimmt. Zum Abschluss des Tages sollten die Bürger am Nachmittag von ihren Balkonen, Wohnzimmern oder Vorgärten aus dem König zuprosten.

Der nationale Bund der Oranje-Vereine hatte „Woningsdag“ zum neuen Motto des „Koningsdag“ ausgerufen. Konzerte, Partys und sogar die traditionellen Flohmärkte sollten so viel wie möglich online stattfinden. 80 Prozent der Bürger haben Umfragen zufolge zwar Verständnis dafür, dass die Feiern abgesagt wurden, finden das alternative Online-Programm aber „nicht gesellig“.

2001 war das letzte Mal, das die königliche Familie am nationalen Feiertag zu Hause blieb. Damals war der Besuch in der östlichen Provinz Drenthe wegen der Maul- und Klauenseuche abgesagt worden. Die Volksfeste im Rest des Landes, die seit Anfang der 1960er Jahre Tradition sind, hatten aber stattgefunden.

+++ Menschen in Niederlanden während Coronakrise meist zufrieden mit König +++

Gute Noten in Krisenzeiten: König Willem-Alexander gelingt es offenkundig recht gut, den Niederländern in der Corona-Pandemie Mut zu machen. Das jedenfalls finden 72 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage, die kurz vor dem 53. Geburtstag des Monarchen an diesem Montag veröffentlicht wurde.

Zusammen mit Königin Máxima (48) bemühe sich Willem-Alexander, so vielen Menschen wie möglich zur Seite zu stehen, erklärten sie bei der Umfrage im Auftrag des TV-Infoprogramms „Een Vandaag“. Der König spiele eine verbindende Rolle und bringe Verständnis für die Probleme der Menschen auf.

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Royales Homeoffice: Maxima, Königin der Niederlande, arbeitet während der Coronavirus-Krise in ihrem Büro im Schloss Huis ten Bosch.
Von Anika Bloemers, Heiko Buschmann, Andreas Gebbink, Madeleine Hesse und Jan Jessen

Allerdings sind insgesamt 17 Prozent der rund 23 000 Teilnehmer der Umfrage zwischen dem 23. und 26. April nicht zufrieden mit ihrem König. Kritisch wird unter anderem angemerkt, seine öffentlichen Auftritte und Ansprachen wirkten ein wenig wie eine bloße Pflichterfüllung. Einige Befragte finden laut „EenVaandag“ auch, dass der König „in der Krise durchaus finanziell ein Scherflein beitragen könnte“.

Willem-Alexander feiert seinen Geburtstag, der in den Niederlanden traditionell als Königstag begangen wird, wegen der Corona-Pandemie notgedrungen zu Hause. Online wolle er aber einen Einblick in den Ablauf des Festtags mit Königin Máxima und den drei Töchtern im Königspalast geben, teilte der Hof mit. Normalerweise feiert die Familie den Königstag zusammen mit Tausenden von Bürgern öffentlich.

+++ Niederländische Regierung will KLM mit bis zu vier Milliarden Euro unterstützen +++

Die durch die Corona-Krise vor massiven Problemen stehende Fluggesellschaft Air France-KLM kann mit umfangreichen Staatshilfen rechnen. Der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire stellte am Freitag ein Hilfspaket in Höhe von sieben Milliarden Euro für Air France in Aussicht, die niederländische Regierung will der Partner-Airline KLM mit zwei bis vier Milliarden Euro unter die Arme greifen, so die Nachrichtenagentur AFP.

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Die Bundespolizei setzt weiterhin auf verstärkte Grenzüberwachung an der deutsch-niederländischen Grenze. (Symbolbild)
Von Anika Bloemers, Madeleine Hesse und Robin Kunte

Welche Form die Finanzspritze für KLM annehmen soll, war nach den Worten des niederländischen Finanzministers Wopke Hoekstra hingegen noch unklar. Durch die Corona-Pandemie sind die Passagierzahlen bei Air France-KLM massiv eingebrochen. Nach Angaben der französisch-niederländische Gruppe steht derzeit fast die gesamte Flotte am Boden.

+++ Nerze in niederländischen Farmen mit Corona infiziert +++

Die Behörden in den Niederlanden haben am Sonntag zwei Nerzfarmen im Süden des Landes abgeriegelt, nachdem bei den Tieren das Coronavirus nachgewiesen wurde. Landwirtschaftsministerium vermutet Ansteckung der Tiere durch Angestellte, meldet die Nachrichtenagentur AFP.

„Die Nerze haben verschiedene Krankheitssymptome, einschließlich Atembeschwerden gezeigt“, teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Eine Übertragung von Menschen auf die Tiere sei wahrscheinlich, weil mehrere Angestellte des Betriebs Symptome einer Erkrankung mit Covid-19 gezeigt hatten. Andere Fälle hätten gezeigt, dass wieselartige Tiere „für das Virus anfällig waren“, hieß es weiter.

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Die Gefahr einer Rückübertragung von Haus- oder Nutztieren auf Menschen bestehe nicht. „Die Übertragung von Mensch zu Mensch ist die treibende Kraft hinter der aktuellen Corona-Pandemie“, erklärte das Ministerium.

Trotzdem ließ Landwirtschaftsministerin Carola Schouten eine Straße in der Nähe der beiden Zuchtbetriebe schließen und riet, sich den Farmen nicht weiter als bis auf 400 Meter zu nähern. Nerzzüchter wurden angewiesen, Atemprobleme oder einen Anstieg von Todesfällen bei den Tieren den Behörden zu melden.

Die beiden Zuchtbetriebe östlich von Eindhoven liegen in Nordbrabant, einer der am stärksten vom Coronavirus betroffenen Regionen des Landes. In den Niederlanden ist die Zucht von Nerzen wegen ihres Fells ein umstrittenes Thema. Das oberste Gericht des Landes hatte 2016 entschieden, die Nerzzucht ab 2024 zu verbieten.

+++ Corona zwingt niederländische Schüler zu Atlantik-Überfahrt +++

Die Coronakrise hat 25 niederländischen Schülern eine abenteuerliche Atlantik-Überfahrt beschert. Am Sonntag kamen sie wohlbehalten auf dem Zweimaster „De Wylde Swan“ im Hafen von Harlingen in der Provinz Friesland an - gemeinsam mit drei Lehrern und zwölf Besatzungsmitgliedern. Unter Einhaltung der Corona-Abstandsvorschriften gingen die 14- bis 17-jährigen Schüler jeweils einzeln von Bord und zu ihren in Autos wartenden Eltern, wie der Sender NOS berichtete.

Familienangehörige sehen dabei zu, wie ein Schoner mit 25 niederländischen Jugendlichen, die aus der Karibik über den Atlantik nach Hause gesegelt sind, im Hafen von Harlingen eintrifft.
Familienangehörige sehen dabei zu, wie ein Schoner mit 25 niederländischen Jugendlichen, die aus der Karibik über den Atlantik nach Hause gesegelt sind, im Hafen von Harlingen eintrifft. © dpa | Peter Dejong

Anfang März waren die jungen Leute in Amsterdam ins Flugzeug gestiegen und wenig später auf der Karibikinsel Sint Maarten an Bord gegangen. Von Kuba aus sollte es später per Flugzeug zurück in die Heimat gehen. Dann brach die Coronakrise aus. „Ein Rückflug war nicht mehr möglich“, erzählt Christophe Meijer von der Organisation Masterskip, die Jugendreisen auf dem Schiff veranstaltet.

Dann also ein Aufenthalt auf Sint Maarten? Vielleicht gar für mehrere Monate? Das schien - auch angesichts des dortigen mangelhaften Gesundheitssystems - keine sehr beruhigende Perspektive. Vor der Crew und den Schülern aber lag der Ozean.„Uns war schnell klar: Der einzig mögliche Heimweg ist jetzt übers Wasser“, sagte Meijer der Deutschen Presse-Agentur. Mit Zustimmung der Eltern hieß es schließlich Ende März: „Segel setzen, Kurs Niederlande.“

Doch gelegentlich war die Stimmung wohl auch getrübt. „Das Boot ist wie ein Gefängnis“, sagte ein Junge dem niederländischen Sender NOS. „Man kann nirgendwo hin.“ Als das Schiff einen Zwischenstopp bei den Azoren einlegte, durften die Jugendlichen zwar nicht von Bord, aber endlich einmal zu Hause anrufen und auch mit Journalisten skypen.

+++ Saison-Abbruch: Kein Fußball-Meister in den Niederlanden +++

In den Niederlanden gibt es nach dem Abbruch der Fußball-Saison wegen der Coronavirus-Pandemie keinen Meister. Das entschied der Verband KNVB am Freitag nach einer Sitzung mit den Vereinen. Auch Auf- und Absteiger gibt es nicht.

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Ajax Amsterdam wird allerdings mit Blick auf den Einzug in die Champions League als Nummer eins gesetzt. Der Club lag mit AZ Alkmaar punktgleich an der Tabellenspitze, hatte allerdings die bessere Tordifferenz. AZ hat aber die Chance, über die Qualifikation die europäische Königsklasse noch zu erreichen.

Als weitere Europapokal-Teilnehmer sind nach dem aktuellen Tabellenstand Feyenoord Rotterdam, PSV Eindhoven und Willem II Tilburg vorgesehen. Die Entscheidung bedeute einen schweren finanziellen Schlag für den Profifußball, betonte der Verband. Über die Konsequenzen sei am Freitag mit den Vereinen beraten worden. Ministerpräsident Mark Rutte hatte am Dienstag Großveranstaltungen wie den Profi-Fußball bis zum 1. September untersagt.

(red. mit AFP, dpa und SID)

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