Aus den Niederlanden/Kreis Kleve. Die Corona-Krise sorgt zu Beginn der Ferien für mehr Gäste auf Campingplätzen in den Niederlanden und NRW. Auf diese Regeln müssen Camper achten.
Während der Corona-Pandemie ist der Urlaub im eigenen Land oder kurz hinter der Grenze bei den niederländischen Nachbarn gefragter denn je. Das legt zumindest ein Blick auf die Campingplätze in den Niederlanden nahe, wo traditionell besonders viele Menschen aus Deutschland Urlaub machen. Denn viele haben auf einem der rund 2000 Campingplätze in unserem Nachbarland bereits seit Jahren einen Dauerstellplatz.
Dank der jüngsten Lockerungen in den Niederlanden kann der Sommerurlaub im Campingwagen nun auch fast wie gewohnt stattfinden. In den vergangenen Wochen ist dafür eine der letzten Hürden gefallen: Nun sind die gemeinschaftlichen sanitäre Anlagen auf Campingplätzen in den Niederlanden wieder offen und das zwei Wochen eher als ursprünglich von der Regierung geplant.
Das Wochenende zum NRW-Ferienauftakt hat gezeigt: Es wir auch schon wieder deutlich voller auf den Plätzen. "Die meisten Gäste kommen bei uns traditionell aus Nordrhein-Westfalen", sagt Annette de Roos vom Campingplatz Vreehorst in Winterswijk. Inzwischen reisten die altbekannten Stammgäste an, aber auch neue. Einige von ihnen hätten sich während der Pandemie lieber für die Niederlande entschieden, statt etwa für Kroatien. "Und wir sind schneller ausgebucht. Alle sind froh, dass sie kommen können."
Regeln auf Camping-Plätzen in den Niederlanden
Die Stimmung sei gut, trotz der noch bestehenden Einschränkungen. Zu beachten sei vor allem der Sicherheitsabstand, so Annette de Roos. "Außer einer Personenbegrenzung im Schwimmbad gibt es weiter nichts bei uns zu beachten." Eine Mundschutzpflicht wie in Deutschland besteht in den Niederlanden nicht. Dennoch kämen viele Deutsche anfangs mit Mundschutz angereist, beobachtet Annette de Roos. "Den nehmen sie aber auch schnell wieder ab, sobald wir ihnen sagen, dass es keine Pflicht gibt."
Das erlebt auch Mark van Dam vom Camping Wieskamp, ebenfalls in Winterswijk. Nur einige Urlauber aus Deutschland ließen sich nicht davon beirren und tragen auch weiterhin Mundschutz. Mit dem Wochenende habe die Reisebewegung aus Nordrhein-Westfalen deutlich zugenommen, beobachtet der Betreiber. "Wir haben viele Deutsche Gäste, wie in der Saison zuvor."
Generell sei der Campingplatz sogar voller als normal. "Wir bieten Unterkünfte mit eigenen sanitären Anlagen an, das finden viele gut", sagt Mark van Dam. Zudem würden viele Niederländer lieber im eigenen Land bleiben. Doch seien die Wochen zuvor hart gewesen. "An Ostern und Pfingsten hatten wir gar keine Deutschen hier." Die Auslastung sei um 90 Prozent geringer als im Vorjahr ausfgefallen. Erst nach Pfingsten, als die Reisewarnung von deutscher Seite aufgehoben wurde, seien wieder mehr Urlauber über die Grenze gekommen.
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Corona-Regeln für Camping sind auch in NRW gelockert
Nicht nur im Nachbarland, auch in NRW selbst ist Camping-Urlaub so stark nachgefragt wie noch nie. Viele Camping-Plätze sind nach Angaben des Landesverbands der Campingwirtschaft in den Sommerferien schon ausgebucht. Wegen der Coronakrise wollen viele lieber Urlaub im eigenen Bundesland machen. Das ist auch recht problemlos möglich. Gäste sollten aber in jedem Fall im Voraus einen Standplatz reservieren, um noch eine Parzelle zu bekommen.
Auf den Plätzen müssen Urlauber die Corona-Regeln einhalten. So ist in geschlossenen Räumen ein Mund-Nasen-Schutz Pflicht. An Stell- und Campingplätzen muss zudem durch eine deutliche Abtrennung der nötige Mindestabstand eingehalten werden. Auf einigen Campingplätzen müssen Gäste deswegen damit rechnen, dass weniger Parzellen vermietet werden. In den Sanitäranlagen müssen laut Schutzverordnung Händedesinfektionsmittel, Flüssigseife und Einmalhandtücher zur Verfügung stehen. Außerdem müssen die Räume regelmäßig sauber gehalten und ausreichend gelüftet werden. Der Mindestabstand gilt auch hier.
In den Cafes und Restaurants auf den Campingplätzen gelten die gleichen Bestimmungen wie außerhalb des Platzes. Nicht alle Freizeiteinrichtungen auf dem Gelände haben geöffnet, das ist von Anbieter zur Anbieter unterschiedlich. Der Bundesverband der Campingwirtschaft (BVCD) hat seinen Mitgliedern empfohlen, die Hygiene- und Verhaltensregeln in die Platzordnung aufzunehmen. Bei entsprechenden Verstößen müssen Camper also damit rechnen, im schlimmsten Fall des Platzes verwiesen zu werden.