Am Niederrhein. . Das Warten auf den Spargel hat ein Ende, die Saison beginnt – endlich

Ja doch, im Supermarkt gibt es ihn schon ganz lange, eigentlich immer. Wenn er grün ist, kommt er meistens aus Peru, wenn er weiß ist, oft aus Griechenland. Ob er auch schmeckt – Geschmacksache.

Spargel vom Niederrhein suchte man in den Kühlregalen bisher vergebens. Einerseits, weil fast drei Viertel der heimischen Stangen ab Hof oder auf Märkten verkauft werden. Andererseits liegt es am Wetter. „Wir sind zwei Wochen im Rückstand“, sagt Franz Allofs. Natürlich weiß der Spargelbauer aus Geldern-Walbeck um die Ungeduld der Verbraucher, doch er sagt auch: „Wir machen schon viel, wir arbeiten mit Folien, aber wir können die Natur nicht überlisten.“

Spargel satt

Warum auch? Es geht doch auch so. Nun ist er wirklich da, ganz ohne Hilfsmittel, geradewegs so wie ihn die Sonne aus der Erde gelockt hat: der Spargel vom Niederrhein.

Das Land zwischen Rhein und Maas ist Spargelland. Im Kreis Kleve gibt es 55, im Kreis Wesel 17 Betriebe, zusammen haben sie eine Anbaufläche von 439 Hektar. „Jede zehnte Stange Spargel, die in Nordrhein-Westfalen geerntet wird, kommt vom Niederrhein“, rechnet Bernhard Rüb, Sprecher der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, vor. Zählt man noch den Kreis Viersen mit 37 Betrieben und 394 Hektar, den Rhein-Kreis Neuss mit 29 Betrieben und 263 Hektar sowie den Kreis Heinsberg mit elf Betrieben und 63 Hektar dazu, dann erhöht sich dieser Anteil eindrucksvoll. Natürlich reicht die Ernte vom Niederrhein noch lange nicht an die Erträge aus dem Kreis Warendorf und dem Kreis Minden-Lübbecke in Westfalen heran, doch festzuhalten bleibt: Spargel vom Niederrhein ist weit bekannt. Die Europäische Union beispielsweise führt den „Walbecker Spargel“ im Internet als eingetragene Marke – nur die offizielle Bestätigung auf Papier steht noch aus.

Und während die Mühlen der Bürokratie in Brüssel noch mahlen, dreht sich am Niederrhein alles um die Frage: Weiß oder Grün? Gekocht oder Gebraten? Denn leckeren Spargel gibt es genug, nicht bloß aus Walbeck – auch aus Alpen und Emmerich, Goch und Wesel. Guten Appetit.