An Rein und Ruhr. Inwieweit führt die Landwirtschaft in Deutschland zum Stickstoffproblem in den Niederlanden? Ein Bericht des Umweltministeriums gibt Antworten.

Im Zuge der Bauernproteste in den Niederlanden kam auch die Frage auf, inwieweit die Landwirtschaft in Deutschland zum Stickstoffproblem in den Niederlanden beitrage. Die niederländische Natur- und Stickstoffministerin Christianne van der Wal kündigte an, die Zusammenarbeit mit der deutschen Seite verstärken zu wollen. Es sei für die niederländischen Landwirte frustrierend, dass in NRW lockere Auflagen für die Stickstoffemissionen gelten würden.

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Die Kritik veranlasste den SPD-Landtagsabgeordneten René Schneider eine Anfrage an die Landesregierung zu stellen, unter anderem mit der Frage, inwieweit sich wirklich die Emissionen aus NRW auf die Natura-2000-Gebiete in den Niederlanden auswirken. Aus einem Bericht des NRW-Umweltministeriums geht nun hervor, dass sich dies nicht messen lässt. Es gibt keine Erkenntnisse darüber, ob und in welchen Mengen Stickstoff aus der deutschen Landwirtschaft auf der niederländischen Seite niederschlägt. „Klar ist aber, dass Emissionen an der Grenze keinen Halt machen“, so René Schneider. Und klar ist auch: Beide Länder, Deutschland und die Niederlande, müssen bis 2030 per EU-Richtlinie ihre Emissionen in einem prozentualen Maße reduzieren, das nah beieinander liegt – bei den Stickoxiden sind es 65 Prozent in Deutschland und 61 Prozent in den Niederlanden, die das Ziel allerdings auf einer vergleichsweise deutlich kleineren Fläche erreichen müssen.

„Es kann nicht sein, dass auf der einen Seite strengere Regeln gelten als auf der anderen“, sagt René Schneider. Dies zeige, dass es eine europäische Lösung geben müsse. Wie in so vielen Bereichen der Landwirtschaft, sei es beim Tierwohllabel oder der Düngeverordnung. Es sei wichtig, „dass die Landwirte Planungssicherheit bekommen“.