Washington. Mit Spannung wird erwartet, wen Trump in seine künftige Regierung berufen wird. Diese Köpfe werden wohl Schlüsselrollen übernehmen.
In Donald Trumps Kosmos gibt es wenige Fixsterne. Der 45. und voraussichtlich 47. Präsident der Vereinigten Staaten umgibt sich mit einer Vielzahl von Beratern, Zuträgern und Vertrauten. Ihre Rolle und Wertigkeit bemisst sich an Kriterien wie Performance, Nützlichkeit und Loyalität. Wer versagt, kann leicht verglühen. Eine subjektive Übersicht über die Namen, die in oder am Rande seiner zweiten Präsidentschaft wichtig werden können:
Der Gesetzte
Vize-Präsident J.D. Vance hat sich als „attack dog” bei Trump höchsten Respekt erworben. Der 40-Jährige geriert sich als das intellektuelle Gehirn des Maga-Trumpismus. Unterlaufen ihm keine groben Schnitzer, kann er sich 2028 Chancen auf die Kandidatur für den Chef-Posten machen.
Der Familien-Clan
Nach dem Abtauchen von Ivanka Trump und Schwiegersohn Jared Kushner, die in der ersten Präsidentschaft wichtig waren, haben die ältesten Söhne Don Jr. und Eric führende Rollen übernommen. Don Jr. war maßgeblich an der Auswahl von J.D. Vance als Vize-Kandidat beteiligt. Auch Schwiegertochter Lara Trump stieg als Co-Chefin der republikanischen Parteizentrale im Ansehen des Familien-Patriarchen. Ob Gattin Melania Trump in ihrer zweiten Phase als First Lady ein Aktivposten wird, steht dahin. Die 54-Jährige meidet das Rampenlicht. Ob sie Einfluss auf ihren Mann hat oder ausüben will, ist nicht bekannt.
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Die Leute fürs Grobe
Steven Cheung hat an allen Wahl-Kampagnen von Trump und in seiner Regierung mitgewirkt. Er wurde zum stellvertretenden Kommunikationsdirektor im Weißen Haus ernannt. Cheung verteidigt Trump mit bitterbösen Kommentaren gegen jeden Anflug von Kritik. Tony Fabrizio war bereits 2016 bei Trump. Der Zahlenfuchs und Stratege ist wichtig in Fragen der Meinungsforschung. Boris Epshteyn, ebenfalls seit acht Jahren bei Trump, ist sein Allzweck-Berater in Rechtsfragen und Prozessen. Jason Miller ist seit 2016 einer der Chef-Erklärer der Trump-Politik. Dan Scavino ist „Mädchen für alles” mit Schwerpunkt soziale Medien. Vince Haley und Ross Worthington gehören zu den wichtigsten Redenschreibern.
Die Helfer im Parlament
Neben Mike Johnson, Sprecher des Repräsentantenhauses, haben Senator Lindsey Graham sowie die Abgeordneten Jim Jordan und Matt Gaetz direkten Zugang zu Trump. Auch die Senatoren Bill Hagerty, Tom Cotton und Marco Rubio sowie die Abgeordneten Elise Stefanik und Michael Waltz stehen bei ihm hoch im Kurs. Kevin McCarthy, der Ex-Chef des Repräsentantenhauses, macht sich Hoffnungen auf die Rolle des neuen Stabschefs von Trump. Tom Cotton, Senator aus Arkansas, hat Trumps Ohr, wenn es um Militärfragen geht.
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Die Joker
Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk, der reichste Mann der Welt, hat sich mit Millionensummen und aktiver Fürsprache auf seinem Kommunikations-Portal X einen Logen-Platz bei Trump gesichert. Musk soll Beauftragter für Bürokratieabbau und Regierungseffizienz werden. Robert F. Kennedy Jr., Ex-Präsidentschaftskandidat, bewirbt sich um die Rolle des obersten Gesundheitsaufsehers. Der Neffe der ermordeten Präsidenten-Legende John F. Kennedy ist umstritten, weil er ein erbitterter Impfgegner ist. Howard Lutnick leitet die Investmentfirma Cantor Fitzgerald und wurde von Trump persönlich ausgewählt, um gemeinsam mit Linda McMahon die Übergangsphase von der Wahl bis zur Amtseinführung im Januar zu leiten. Trump steht Lutnick, der einmal in dessen TV-Show „The Apprentice“ auftrat, sehr nahe. Er hat mehr als 10 Millionen US-Dollar für Trumps Kampagne gespendet.
Die grauen Eminenzen
Susie Wiles hat als oberste Wahlkampf-Managerin mit hoher Professionalität die Grundlagen für den Sieg gelegt und darf mit einer Belohnung, wie etwa dem Posten der Stabschefin, rechnen. Auch die bereits seit 2016 um Trump kreisenden Einflüsterer Corey Lewandowski, Kellyanne Conway und Stephen Miller bleiben einflussreich. Zu Sean Hannity (Fox News-Moderator) und Tucker Carlson (Ex-Fox-News-Moderator) unterhält Trump seit vielen Jahren eine enge Beziehung. Auch Steve Bannon, 2016 einer der wichtigsten Strippenzieher für Trump, steht weiter hoch im Kurs.
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Die Zuschläger
Kash Patel, Stabschef von Trumps letztem amtierenden Verteidigungsminister, wird als CIA-Chef gehandelt. Der erzkonservative Stratege kündigte an, dass eine neue Trump-Regierung gegen Journalisten vorgehen werde, die Joe Biden dabei geholfen hätten, die Präsidentschaftswahl 2020 zu „manipulieren”. „Wir werden euch verfolgen. Ob in einem Straf- oder Zivilgericht, das werden wir noch sehen.” Richard Grenell hatte während der ersten Trump-Administration mehrere Ämter inne, darunter das des US-Botschafters in Deutschland. Er greift zum Wohlgefallen Trumps jeden massiv in sozialen Medien an, der Kritik an dem 78-Jährigen übt. Grenell würde gerne Außenminister werden. Michael Flynn war Trumps erster Nationaler Sicherheitsberater. Er stolperte wegen einer Russland-Lüge. Der Ex-General, ein erklärter Verschwörungstheoretiker, wirkt seit Jahren als „Trump-Apostel” und wird als neuer Verteidigungsminister gehandelt. Für den wichtigen Posten des Justizministers bringt sich der Jurist Mike Davis in Stellung. Davis sagte vor Monaten, er würde „die Hölle auf Washington hinabregnen lassen”, Joe Biden und dessen Familie anklagen und alle Männer und Frauen begnadigen, die am 6. Januar 2021 das Kapitol gestürmt hatten.
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