Berlin. Nach dem Terror von Moskau meldet sich der IS erneut. Das BKA zählt Hunderte islamistische Gefährder in Deutschland. Die News im Blog.
- Terror in Russland: Bewaffnete Angreifer haben am Freitag einen Anschlag auf ein Konzert verübt
- Präsident Putin will „wissen, dass das Verbrechen von radikalen Islamisten begangen wurde“
- Nach dem Anschlag in Moskau werden der Justiz gefolterte Verdächtige präsentiert – Menschenrechtler zeigten sich entsetzt
- Der Kremlchef zeigte nach dem Anschlag mit dem Finger in Richtung Ukraine. Wird er den Krieg nun eskalieren?
- Für Militärexperte Masala ist derweil klar: Russland hat die Gefahr völlig unterschätzt
Es war einer der schwersten Terroranschläge in der Geschichte Russlands: Am vergangenen Freitag hatten vier Bewaffnete in der Konzerthalle Crocus City Hall bei Moskau um sich geschossen. Nach Angaben von Mittwoch wurden insgesamt 360 Menschen verletzt, 155 von ihnen mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Die Zahl der Toten stieg mittlerweile auf 143.
Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag für sich. Auch Kremlchef Wladimir Putin erklärte, dass Islamisten dafür verantwortlich seien. Andere russische Politiker unterstellten aber, diese könnten im Auftrag der Ukraine oder deren westlicher Unterstützer gehandelt haben. Beweise legen sie dafür nicht vor. Russland führt seit mehr als zwei Jahren einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
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Terror in Moskau – Aktuelle News vom 29. März: BKA listet Hunderte religiös motivierte „Gefährder“
11.21 Uhr: Aktuell sind in Deutschland nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) mehrere mutmaßliche Terroristen des zentralasiatischen Ablegers des „Islamischen Staates“, IS Provinz Khorasan (kurz: ISPK) in Strafverfahren als Beschuldigte geführt. Die Zahl der Beschuldigten in Ermittlungsverfahren, die dieser Regionalorganisation des IS zugerechnet werden, liege „im niedrigen zweistelligen Bereich“, teilte ein BKA-Sprecher auf Nachfrage unserer Redaktion mit.
Wie viele sogenannte islamistische „Gefährder“ dem ISPK zugeordnet werden, erfasst die Polizei laut BKA nicht gesondert. Anfang März zählten die deutschen Sicherheitsbehörden insgesamt 483 religiös motivierte „Gefährder“, also Personen der politisch motivierten Kriminalität, denen die Ermittler jederzeit eine schwere Gewalttat wie einen Anschlag zutrauen. „Von diesen sind 95 in Deutschland inhaftiert. 210 der Gefährder sind in Deutschland freizügig aufhältig, 178 befinden sich im Ausland“, teilte der BKA-Sprecher mit. Auch diese Gefährder im Ausland haben einen Deutschland-Bezug oder eine deutsche Staatsbürgerschaft, sind in der Vergangenheit etwa ausgereist, um sich in anderen Ländern beispielsweise dem IS anzuschließen.
Den Anschlag in Moskau vergangene Woche mit mehr als 140 Getöteten hat der „Islamische Staat“ für sich reklamiert. Fachleute und westliche Sicherheitsbehörden vermuten den IS-Ableger Provinz Khorasan hinter der Tat.
IS-Terroristen kündigen weltweit Anschläge an
0.41 Uhr: Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich erneut zu dem Anschlag mit mehr als 140 Toten bei Moskau bekannt und darüber hinaus weltweite Angriffe auf Juden und Christen angekündigt. In einer am Donnerstag veröffentlichten 40-minütigen Audiobotschaft fordert IS-Sprecher Abu Hudhaifah al-Ansari die „einsamen Wölfe“ der Bewegung auf, noch während des laufenden Fastenmonats Ramadan „Kreuzfahrer (Christen) und Juden überall anzugreifen und ins Visier zu nehmen“, insbesondere in Europa und den USA sowie im Herzen des jüdischen Staates und in Palästina. Veröffentlicht wurde die Botschaft über das IS-Medienportal al-Furkan. Al-Ansari erinnerte überdies an die Ausrufung des sogenannten IS-Kalifats vor zehn Jahren. Damals hatte die Miliz große Gebiete des vom Bürgerkrieg zerrissenen Syrien und des benachbarten Iraks unter Kontrolle. Mittlerweile haben die Extremisten ihr Herrschaftsgebiet wieder verloren. IS-Zellen sind aber in beiden Ländern weiter aktiv.
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Terror in Moskau – Aktuelle News vom 28. März:
BKA: IS-Strafverfahren „im niedrigen zweistelligen Bereich“
21.00 Uhr: Gegen den zentralasiatischen Ableger des „Islamischen Staates“, IS Provinz Khorasan (kurz: ISPK), der für den Anschlag in Moskau die Verantwortung übernommen hat, laufen auch in Deutschland Ermittlungen. Aktuell werden nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) mehrere mutmaßliche Terroristen von ISPK in Strafverfahren als Beschuldigte geführt. Ihre Zahl liege „im niedrigen zweistelligen Bereich“, teilte ein BKA-Sprecher auf Nachfrage unserer Redaktion mit.
Wie viele sogenannte islamistische „Gefährder“ dem ISPK zugeordnet werden, werde laut BKA nicht gesondert polizeilich i erfasst. Anfang März zählten die Sicherheitsbehörden 483 religiös motivierte „Gefährder“, also Personen der politisch motivierten Kriminalität, denen die Ermittler jederzeit eine schwere Gewalttat wie einen Anschlag zutrauen.
„Von diesen sind 95 in Deutschland inhaftiert. 210 der Gefährder sind in Deutschland freizügig aufhältig, 178 befinden sich im Ausland“, teilte der BKA-Sprecher mit. Auch diese Gefährder im Ausland haben einen Deutschland-Bezug oder eine deutsche Staatsbürgerschaft, sind in der Vergangenheit etwa ausgereist, um sich in anderen Ländern beispielsweise dem IS anzuschließen.
Terroristen unter Droge
17.34 Uhr: Die vier mutmaßlichen Attentäter von Moskau sollen nach einem Bericht der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass unter Drogeneinfluss gestanden haben. „Welche Drogen oder Psychopharmaka sie konsumiert haben, wird die Expertise feststellen“, meldete Tass am Donnerstag unter Berufung auf Ermittler.
Ermittler: Terror von der Ukraine finanziert
16.56 Uhr: Die russischen Behörden sind sich sicher, dass die Attentäter von Moskau große Geldbeträge und Kryptowährungen aus der Ukraine erhalten hatten. Die Mittel seien dann für die Vorbereitung dieses Verbrechens verwendet worden“, wie das Ermittlungskomitee im Online-Dienst Telegram erklärte.
Weiter hieß es in der Telegram-Botschaft des Komitees, es lägen nun „Beweise“ für die Verbindungen der Attentäter zu „ukrainischen Nationalisten“ vor. Dies habe die „Arbeit mit den inhaftierten Terroristen, die Untersuchung der bei ihnen beschlagnahmten technischen Geräte und die Analyse von Informationen über Finanztransaktionen“ ergeben.
Zudem erklärte das Ermittlungskomitee, einen weiteren Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Attentat festgenommen zu haben. Dieser sei an der Finanzierung des Anschlags beteiligt gewesen.
Russland gibt sich nicht mit einem Bekennerschreiben des „Islamischen Staates“ zufrieden. Früh gab Kremlchef Wladimir Putin die Devise aus, die Spur führe in die Ukraine; und dass er dort die Hintermänner sehe.
Viel mehr Opfer? Zahlreiche Menschen weiter vermisst
7.34 Uhr: Nach dem Anschlag bei Moskau werden immer noch zahlreiche Menschen vermisst. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf den russischen Nachrichten-Kanal Baza von mindestens 95 Personen. Demnach handele es sich dabei um Personen, die von ihren Angehörigen als vermisst gemeldet wurden, jedoch nicht auf der Liste der Verletzten oder Toten stehen würden.
Das russische Exil-Medium „Novaya Gazeta Europe“ sprach sogar von einer noch höheren Zahl an Vermissten. Demnach wären bei dem zuständigen Ermittlungskomitee bisher 143 Vermisstenmeldungen eingegangen, schreibt die Zeitung.
In russischen Telegram-Gruppen versuchen sich Angehörige unterdessen selbst bei der Suche nach den Vermissten zu unterstützen. Mehrere Gruppen seien mittlerweile zu diesem Zweck gegründet worden.
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Terror in Moskau – Aktuelle News vom 27. März: Zahl der Toten erneut nach oben korrigiert
18.00 Uhr: Die Zahl der Toten nach dem Anschlag bei Moskau wurde erneut nach oben korrigiert. 143 Menschen sollen dem Angriff laut aktuellen Informationen zum Opfer gefallen sein. Das geht aus einer Liste hervor, die der russische Zivilschutz am Mittwochabend veröffentlichte. Zuvor hatte das Gesundheitsministerium von 140 Toten gesprochen.
Mittlerweile 140 Tote bei Anschlag
17.49 Uhr: Nach dem schweren Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau ist die Zahl der Toten auf 140 gestiegen. Ein Verletzter sei in einem Krankenhaus gestorben, teilte die Gesundheitsbehörde des Gebietes Moskau am Mittwoch mit. „Die Ärzte haben alles Mögliche getan“, sagte Behördenleiter Michail Muraschko der Agentur Tass zufolge. Seinen Angaben nach liegen weiter 80 Opfer des Anschlags in Kliniken in Moskau und im Umland, darunter sechs Kinder. Bei vier Patienten sei der Zustand weiter sehr kritisch, sagte Muraschko. Nach Angaben von Mittwoch wurden insgesamt 360 Menschen verletzt, 155 von ihnen mussten in Krankenhäusern behandelt werden.
Masala über Terror in Moskau: „Man hat die Gefahr völlig unterschätzt“
15.50 Uhr: Welche Schlüsse lassen sich aus dem Anschlag auf die Konzerthalle bei Moskau ziehen? Militärexperte Carlo Masala sagt im Gespräch mit unserer Redaktion: „Russland ist nicht in der Lage, für die Sicherheit im Inneren zu sorgen. Es ist seit zwei Jahren komplett darauf fokussiert, diesen Krieg gegen die Ukraine zu führen. Dabei vernachlässigt es andere Bedrohungen. Das hat den Raum für diesen Anschlag geschaffen. Man kann jetzt nicht zugeben, dass genau das der Fall ist. Also verknüpft man den Terroranschlag mit der Ukraine, so wie Putin es am Montag in einer Fernsehansprache getan hat.“ Lesen Sie das komplette Interview: Masala über Terror: „Man hat die Gefahr völlig unterschätzt“
Ukrainischer Botschafter weist Verbindung der Attentäter zur Ukraine zurück
10.40 Uhr: Nach dem Anschlag auf einen Konzertsaal bei Moskau hat der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev die Vorwürfe Russlands zurückgewiesen, die Attentäter hätten Verbindungen zur Ukraine. „Russland versucht, die Ukraine des Terrorismus zu beschuldigen, (...) um die Welt von seinem täglichen Terror gegen die Ukraine abzulenken“, sagte Makeiev am Mittwoch dem Deutschlandfunk.
Die Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin, nach denen die Täter versucht hätten, in die Ukraine zu entkommen, bezeichnete er als „absurd“. „Sie können natürlich auch nach Japan fliehen, aber das ist etwas weit. Und die nächste Staatsgrenze ist die nach Belarus“, sagte er. Er hoffe, dass die westlichen Gesellschaften „dem russischen Regime keinen Glauben mehr schenken“.
Kollege über mutmaßlichen Täter – „Habe nichts seltsames bemerkt“
6.40 Uhr: Insgesamt elf Verdächtige hat die russische Strafverfolgung bislang im Zusammenhang mit dem tödlichen Angriff auf die Crocus City Hall festgenommen, darunter vier Männer, die sie als mutmaßliche Angreifer bezeichnet. Über die Männer ist bisher nicht allzu viel bekannt, abgesehen davon, dass es sich um tadschikische Staatsbürger handeln soll. Nun hat sich jedoch ein Kollege eines mutmaßlichen Angreifers gemeldet.
Einer der Beschuldigten, ein 19-Jähriger, der dem Haftrichter am Sonntagabend mit erheblichen Verletzungen vorgeführt wurde, soll drei Monate vor dem Angriff in einem Friseursalon außerhalb von Moskau gearbeitet haben. „Er galt als guter Friseur ... Ich habe nichts Seltsames an ihm bemerkt“, zitiert die britische Zeitung „The Guardian“ den Inhalber des Salons.
Ein weiterer der vier Hauptverdächtigen soll im Moskauer Vorort Krasnogorsk, in dem auch die Crocus City Hall liegt, in einer Fabrik gearbeitet haben, die Bodenbeläge herstellt.
Terror in Moskau – Aktuelle News vom 26. März: Suche nach Vermissten beendet
21.44 Uhr: Vier Tage nach dem Moskauer Terroranschlag ist die Vermisstensuche in der ausgebrannten und teilweise eingestürzten Konzerthalle eingestellt worden. „Ich kann mitteilen, dass es unter den Trümmern keine Opfer mehr gibt“, meldete der Chef des Katastrophenschutzes im Gebiet Moskau, Sergej Poletykin, am Dienstag. „Die Suchhundeführer haben ihre Arbeit beendet, die Retter haben ihre Arbeit beendet.“ 8000 Quadratmeter Fläche seien abgesucht worden, teilte der Gouverneur des Moskauer Umlands, Andrej Worobjow, mit. Etwa 1000 Kräfte des Zivilschutzes seien im Einsatz gewesen, schrieb er auf seinem Telegramkanal.
Weiterer Verdächtiger festgenommen
19.32 Uhr: Wenige Tage nach dem Terroranschlag bei Moskau ist ein achter Tatverdächtiger in Untersuchungshaft gekommen. Es handele sich um einen 31 Jahre alten russischen Staatsbürger, der in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kirgistan geboren sei. Das meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag unter Berufung auf das Moskauer Basmanny-Gericht. Dem Mann werde vorgeworfen, den Terroristen vor der Tat eine Wohnung vermietet zu haben. Vor Gericht soll der Mann allerdings abgestritten haben, dass er von den Anschlagsplänen wusste. Stattdessen habe er sie für normale Mieter gehalten.
Moskau: FSB macht westliche Geheimdienste für Terror mitverantwortlich
18.27 Uhr: Nachdem Wladimir Putin seine anfängliche Behauptung, die Ukraine sei für den Terrorangriff nahe Moskau verantwortlich, inzwischen teilweise revidiert hat, deutet der russische Geheimdienst FSB nun eine Mitverantwortung westlicher Geheimdienste an. FSB-Chef Bortnikow sagte, man glaube, dass westliche Behörden an der Vorbereitung des islamistischen Anschlags beteiligt gewesen seien. Die ukrainischen Geheimdienste seien sogar unmittelbar involviert gewesen.
Beweise gibt es dafür allerdings nicht. Vielmehr hatten die USA Russland kurz vor dem Anschlag noch vor einer möglichen Terrorgefahr gewarnt. Von Putin war dies jedoch als Propaganda diffamiert worden.
Ukraine in Anschlag involviert? Lukaschenko widerspricht Putin
16.47 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin macht zwar Islamisten für den Terroranschlag bei Moskau verantwortlich. Trotzdem hielt er am Verdacht fest, dass eine Spur in die Ukraine führte. Nun widersprach ausgerechnet ein enger Verbündeter: der belarussische Präsidenten Alexander Lukaschenko.
Die Angreifer im Konzertsaal bei Moskau haben seinen Angaben zunächst die Flucht nach Belarus versucht. Sie seien aber wegen der Grenzkontrollpunkte umgekehrt, erklärte Lukaschenko am Dienstag.
„Deswegen gab es keine Möglichkeit für sie, nach Belarus einzureisen. Sie haben das gesehen. Deswegen kehrten sie um und gingen zu dem Abschnitt an der ukrainischen-russischen Grenze“, erläuterte er und widersprach Putin.
CDU fordert mehr Befugnisse für Sicherheitsbehörden nach Anschlag bei Moskau
13.10 Uhr: Innenpolitiker der CDU haben nach dem Anschlag bei Moskau mehr Befugnisse für Polizei und Nachrichtendienste in Deutschland gefordert. Die deutschen Sicherheitsbehörden bräuchten ähnliche Ermittlungsinstrumente wie ausländische Geheimdienste in der Abwehr von Terroranschlägen, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstagsausgabe). NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) regte eine Debatte über eine längere Speicherung von Kommunikationsdaten an.
„Es konnten viele Anschläge vor allem deswegen vereitelt werden, weil die deutschen Behörden Hinweise von Nachrichtendiensten aus dem Ausland erhalten haben“, sagte Frei. „Doch dieses Informations-Geschäft der Nachrichtendienste beruht auch auf Gegenseitigkeit. Deshalb brauchen wir auch in Deutschland wirksame Instrumente wie die Onlinedurchsuchung oder die Auswertung der Videoüberwachung mit Mitteln der Gesichtserkennung und der Künstlichen Intelligenz.“ Dies sei nicht nur wichtig für die Terrorabwehr, sondern auch für die klassische Kriminalitätsbekämpfung.
Leseempfehlung: Anschlag bei Moskau – 15-Jähriger rettete zahlreiche Leben
13.07 Uhr: Einem 15-Jährigen ist es während des Anschlags bei Moskau offenbar gelungen, zahlreichen Menschen das Leben zu retten. Wie ihm das gelang, lesen Sie im verlinkten Artikel.
Zwei wegen Moskau-Attentats Beschuldigte hielten sich zuvor in der Türkei auf
13.00 Uhr: Zwei der wegen des Anschlags bei Moskau Beschuldigte haben sich nach türkischen Angaben zuvor in der Türkei aufgehalten und konnten ungehindert nach Russland reisen. Die beiden Tadschiken seien mit demselben Flug am 2. März von Istanbul nach Moskau gereist, es habe kein Haftbefehl gegen sie vorgelegen, hieß es am Dienstag in türkischen Sicherheitskreisen.
Die beiden Männer hätten sich in Istanbul in einem Hotel aufgehalten. Einer der beiden habe im Februar mehrfach Fotos aus Istanbul in Onlinediensten gepostet. Nach Informationen aus türkischen Sicherheitskreisen sagte er aus, dass er in die Türkei gereist sei, weil sein Visum für Russland abgelaufen sei.
„Wir gehen davon aus, dass die beiden sich in Russland radikalisiert haben, da sie sich nur kurze Zeit in der Türkei aufhielten“, sagte ein türkischer Beamter, der anonym bleiben wollte. Die beiden Männer mit tadschikischer Staatsbürgerschaft zählen zu den insgesamt elf Verdächtigen, die in Russland nach dem Anschlag inhaftiert wurden.
Medwedew über Beteiligte des Anschlags – „Alle töten“
6.30 Uhr: Nach dem wohl islamistisch motivierten Terroranschlag bei Moskau suchen die russischen Sicherheitsbehörden mit Nachdruck nach weiteren Drahtziehern. Die russischen Sicherheitskräfte hatten nach dem Anschlag bereits elf Verdächtige in der Region Brjansk südlich von Moskau festgenommen. Sieben der Männer, unter ihnen die vier mutmaßlichen Todesschützen, wurden inzwischen von Basmanny-Bezirksgericht in Moskau in Untersuchungshaft genommen.
Die vier mutmaßlichen Haupttäter waren schon am Sonntagabend vor dem Haftrichter erschienen. Dabei waren an ihren Körpern Verletzungen zu erkennen, die auf Folter durch russische Sicherheitskräfte hindeuten. Der frühere russische Präsident und heutige Vize-Chef des Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, äußerte dich unmissverständlich über seine Vorstellungen über die Zukunft der Attentäter und Beteiligten. „Sie töten? Natürlich, und das wird auch geschehen“, schrieb er auf Telegram. „Aber wichtiger ist, alle Beteiligten zu töten.“ Damit meinte er Auftraggeber und Helfer. „Alle töten.“
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Experten – Anschlag „bemerkenswertes Versagen“ russischer Behörden
4.30 Uhr: Der Anschlag auf die Crocus City Hall in Moskau ist ein „bemerkenswertes Versagen russischer Geheimdienste und Sicherheitskräfte“. Zu dieser Einschätzung kommt das renommierte Institute for the Study of War (ISW). Der Angriff und das Bekenntnis des IS zu dem Anschlag seien „in höchstem Maße konsistent“ mit dem vom Islamischen Staat bekannten Vorgehen. Beweise dafür, dass die Ukraine in den Anschlag verstrickt ist, gebe es weiter keine, schreibt das ISW und verweist derartige Behauptungen in das Reich der Verschwörungserzählungen.
Das Institut verweist im weiteren auf Berichte oppositioneller Medien in Russland, nach denen russische Geheimdienste offenbar den verantwortlichen IS-Ableger Khorasan (IS-K) eng überwachten. Auch habe demnach der russische Sicherheitsrat wenige Tage vor dem Angriff eine Warnung erhalten, dass der IS-K tadschikische Staatsbürger für einen Anschlag nutzen könnte.
Dieselben Medienberichte hätten zudem festgestellt, dass russische Sicherheitskräfte sehr langsam auf den Anschlag reagiert hätten. So seien die ersten Beamten erst eine Stunde nach dem Angriff an der Crocus City Hall eingetroffen, obwohl das Hauptquartier der Spezialpolizei OMON nur drei Kilometer von der Halle entfernt liegt.
Zahl der Toten steigt auf 139
4 Uhr: Die Zahl der Toten des Anschlags von Moskau ist auf 139 gestiegen. Von den über 180 Verletzten seien mehr als 50 bereits in häusliche Pflege entlassen worden, teilte Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa mit. 93 Menschen, unter ihnen fünf Kinder, würden noch stationär behandelt.
Bis Montagabend seien 75 Tote identifiziert worden. An einem improvisierten Gedenkort am Zaun des Geländes Crocus City legten trauernde Menschen weiterhin Blumen nieder.
Terror in Moskau – Aktuelle News vom 25. März: Wladimir Putin – Anschlag von Islamisten ausgeführt
19.30 Uhr: Der Terroranschlag bei Moskau ist nach den Worten von Kremlchef Wladimir Putin von Islamisten ausgeführt worden. „Wir wissen, dass das Verbrechen von radikalen Islamisten begangen wurde“, sagte Putin am Montagabend bei der Aufarbeitung des Anschlags vom Freitag, bei dem mindestens 139 Menschen ums Leben kamen.
Kreml-Sprecher schweigt zu Folter-Vorwürfen
15.15 Uhr: Nach dem Anschlag auf ein Moskauer Konzerthaus hat sich Kreml-Sprecher Dimitri Peskow am Montag zum Stand der Ermittlungen und die lange Reaktionszeit der Sicherheitsbehörden geäußert. Den Vorwurf, dass Spezialeinsatzkräfte erst eine Stunde nach Meldung der ersten Schüsse in der Crocus City Hall eingetroffen waren, bezeichnete er als „hysterisch und provokativ“. Stattdessen bezichtigte er die westlichen Staaten einer Teilschuld und monierte deren mangelnden Willen zur internationale Terrorbekämpfung.
Keine neue Aussage tätigte der Kreml-Sprecher über das Bekenntnis des Islamischen Staats (IS) zum Terroranschlag mit 137 Totdesopfern. Er wolle sich nach den Erkenntnissen richten, die russische Strafverfolgungsbehörden zu tage förderten.
Außerdem verweigerte er jeden Kommentar zu den Verhören der vier verhafteten Terrorverdächtigen. Diese waren am Sonntag mit teils gravierenden Verletzungen vor einem Moskauer Gericht vorgeführt worden. Das hatte international zu Foltervorwürfen geführt. Einem der Verdächtigen schien ein Ohr zu fehlen, während ein weiterer Terrorverdächtiger ihm Rollstuhl und mit Katheter der Presse präsentiert wurde.
Moskau berät über Sicherheit und Opferunterstützung
12.25 Uhr: Nach dem Terroranschlag nahe Moskau mit mindestens 137 Toten will Russlands Präsident Wladimir Putin noch an diesem Montag über weitere Maßnahmen beraten. Gegen Abend sei ein Treffen unter anderem mit Vertretern aus Sicherheitsstrukturen und anderen staatlichen Bereichen angesetzt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Es solle dabei auch um die Frage gehen, mit welchen Leistungen Opfer und ihre Angehörigen unterstützt werden können.
Putin äußert sich nicht zu IS-Bekenntnis zum Anschlag
11.40 Uhr: Der Kreml hat es am Montag abgelehnt, sich zum Bekenntnis der Dschihadistenmiliz IS zum Angriff auf einen Konzertsaal am Stadtrand von Moskau mit 137 Toten zu äußern. „Die Ermittlungen dauern an“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zu Reportern. „Es wurde noch keine kohärente Version vorgebracht. Wir sprechen nur über vorläufige Daten.“ Der russische Präsident Wladimir Putin plane nicht, den Tatort zu besuchen, fügte Peskow hinzu.
Maskierte Angreifer waren am Freitagabend in die voll besetzte Crocus City Hall im nordwestlich gelegenen Moskauer Vorort Krasnogorsk eingedrungen und hatten dort das Feuer eröffnet. Nach Angaben des russischen Ermittlungskomitees vom Sonntag wurden mindestens 137 Menschen getötet, darunter drei Kinder.
Kurz nach dem Angriff übernahm die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Verantwortung. Der russische Präsident Wladimir Putin stellte hingegen eine Verbindungslinie zwischen dem Angriff und der Ukraine her. Die Regierung in Kiew weist jegliche Verwicklung in den Angriff zurück.
Vier Verdächtige vor Gericht – Anzeichen für schwere Misshandlung
2.45 Uhr: Vier Verdächtige, die hinter den tödlichen Schüssen von Moskau stecken sollen, sind am Sonntag einem Moskauer Bezirksgericht vorgeführt worden. Die Männer im Alter von 19, 25, 30 und 32 Jahren sollen für den Tod von mehr als 130 Menschen verantwortlich sein. Sie alle sind tadschikische Staatsbürger. Ihnen droht lebenslange Haft.
Bilder und Videoaufnahmen der Anhörung zeigten die vier Männer, die Anzeichen teils schwerster Misshandlungen aufwiesen. Drei betraten den Saal mit geschwollenen Gesichtern, einer von ihnen hatte ein stark bandagiertes Ohr. Ein vierter Verdächtiger schien kaum bei Bewusstsein und wurde in einem Rollstuhl und unter medizinischer Aufsicht in den Gerichtssaal geschoben.
Laut Angaben des Gerichts gestanden zwei der vier Verdächtigen ihre Schuld. Wie freiwillig sich die vier zu den Vorwürfen äußersten, ist fraglich.
Die News vom 24. März: Höchste Alarmstufe in Frankreich – Haftbefehl gegen Verdächtige
Frankreich ruft nach Angriff bei Moskau höchste Alarmstufe aus
22.10 Uhr: Nach dem Anschlag auf einen Konzertsaal bei Moskau mit mehr als 130 Toten ruft die französische Regierung in ihrem Land die höchste Alarmstufe aus. Dies gab Premierminister Gabriel Attal am Sonntagabend im Onlinedienst X bekannt. Neben dem Angriff bei Moskau verwies er zur Begründung für die Anhebung der Gefahrenstufe auch auf „Bedrohungen, denen unser Land ausgesetzt ist“.
Haftbefehl gegen zwei Terror-Verdächtige beantragt
21.03 Uhr: Ein Gericht in Moskau hat am Sonntagabend den Antrag auf Haftbefehle für zwei mutmaßliche Akteure des blutigen Terroranschlags auf eine Konzerthalle erhalten. Das Ermittlungskomitee habe sie bereits informiert, dass gegen sie Anklage wegen des gemeinschaftlich verübten tödlichen Terroranschlags erhoben werde, berichtete die Staatsagentur Tass. Insgesamt waren nach der Tat elf Verdächtige festgenommen worden, vier von ihnen gelten als die Todesschützen.
Russische Rockband Piknik gedenkt der Opfer des Anschlags
19.51 Uhr: Die Mitglieder der populären russischen Rockband Piknik, deren Auftritt am Freitag von dem blutigen Terroranschlag bei Moskau verhindert wurde, haben vor der Crocus City Hall Blumen für die Opfer abgelegt. Nach einer Gedenkminute sprachen sie den Hinterbliebenen der 137 Toten ihr Mitgefühl aus, wie die Staatsagentur Tass berichtete. „Diese Gräueltat ist eine sinnlose, unvorstellbare Grausamkeit“, sagte Bandleader Edmund Schkljarski. „Dabei ist es nicht einmal eine Gräueltat, denn selbst Untiere tun so etwas nicht.“ Unter den Todesopfern war auch eine Assistentin der Band, wie Piknik mitteilte.
Fragen und Antworten – Wie wird sich Putin rächen?
17.35 Uhr: Der Terroranschlag wirft viele Fragen auf: Welche Ungereimtheiten gibt es? Warum griffen die Attentäter ausgerechnet jetzt an? Warum zeigt Putin auf die Ukraine? Und wie wird sich der russische Präsident rächen? Hier finden Sie Antworten auf diese Fragen.
Blumen als Zeichen des Mitgefühls
16.56 Uhr: Nach dem Anschlag bei Moskau hat es am Wochenende auch in Berlin Trauerbekundungen gegeben. An der russischen Botschaft unweit des Brandenburger Tors legten viele Menschen Blumen ab oder stellten Kerzen auf. Samstagmorgen lagen die ersten Sträuße – vor allem rote und weiße Rosen oder Nelken – am Zaun des Botschaftsgeländes. Im Laufe des Wochenendes wurden es immer mehr. Einige Menschen steckten rote Rosen an die Gitterstäbe des Zauns. Zwischen den Blumensträußen hatte jemand auch einen Teddybären gesetzt.
Terrormiliz IS veröffentlicht Video der Bluttat
16.13 Uhr: Nach dem Terroranschlag bei Moskau hat die Terrormiliz Islamischer Staat ein Video der Bluttat veröffentlicht. Der Propagandakanal Amak publizierte ein fast 90 Sekunden langes Video, das die Attentäter am Anschlagsort zeigen soll. In arabischen Untertiteln heißt es, Amak zeige „exklusive Szenen“ der „blutigen Angriffe auf Christen“.
Zu Beginn ist zu sehen, wie ein schwer bewaffneter Mann mit einem Sturmgewehr in einen Gang feuert, wo bereits viele leblose Körper auf dem Boden liegen. Die Kamera schwenkt daraufhin zu einem der mutmaßlichen Terroristen, der mit einem Messer auf eine Person am Boden einsticht. Daraufhin durchqueren vier Männer einen verlassenen Bereich der Crocus City Hall. Die Stimmen der mutmaßlichen Täter sind verzerrt. Laut arabischen Untertiteln sagt eine Person: „Töte sie ohne Gnade“ und „Wir sind angetreten für die Sache Gottes“.
Putin-Getreue für Wiedereinführung der Todesstrafe
15.48 Uhr: Innenpolitische Verbündete von Kreml-Chef Wladimir Putin haben sich nach dem Anschlag für die Wiedereinführung der Todesstrafe ausgesprochen. „Jetzt werden viele Fragen zur Todesstrafe gestellt. (...) Es wird eine Entscheidung getroffen werden, die der Stimmung und den Erwartungen unserer Gesellschaft entspricht“, sagte am Wochenende der Fraktionschef der Regierungspartei Geeintes Russland, Wladimir Wassiljew, in einem Video.
Die Todesstrafe ist in Russland seit 1996 per Moratorium ausgesetzt. Der Vizevorsitzende des Ausschusses für Sicherheitsangelegenheiten in der Duma, Juri Afonin, sagte am Samstag jedoch: „Es ist notwendig, die Todesstrafe wieder einzuführen, wenn es um Terrorismus und Mord geht.“
Bereits am Freitag hatte der frühere Staatschef und heutige Vizeleiter des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, im Onlinedienst Telegram erklärt: „Terroristen verstehen nur vergeltenden Terror (...) Tod für Tod.“
Zahl der Toten nach Terroranschlag steigt auf 137
15.30 Uhr: Nach dem Terroranschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall ist die Zahl der Toten laut Behörden auf 137 gestiegen. Das teilte das Staatliche Ermittlungskomitee nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass mit. Zuvor hatte das Komitee von 133 Toten berichtet und auch mitgeteilt, dass die Zahl womöglich noch steigen werde. Mehr als 150 Menschen wurden bei dem Anschlag zudem verletzt, viele davon befinden sich laut Behördenangaben weiter in kritischem Zustand.
US-Vize Harris – Ukraine nicht in Terrorattacke verwickelt
14.43 Uhr: Die US-Regierung hat Vorwürfe von Kremlchef Wladimir Putin zurückgewiesen, dass die Ukraine in den tödlichen Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau verwickelt gewesen sein soll. Dafür gebe es „keinerlei Beweise“, sagte US-Vizepräsidentin Kamala Harris in einem am Sonntag ausgestrahlten TV-Interview. Verantwortlich sei vielmehr die Terrormiliz Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK), sagte sie. Sie sprach von einem terroristischen Akt und einer „Tragödie“.
Lange Schlangen vor Gedenkort für Terroropfer
13.57 Uhr: Zwei Tage nach dem Terroranschlag haben Menschen in ganz Russland der Opfer gedacht. Viele Trauernde legten am Ort des Geschehens, der Crocus City Hall am nordwestlichen Stadtrand, Blumen oder Spielzeug nieder. Die Menschenschlange zu dem improvisierten Gedenkort am Zaun des Veranstaltungszentrums erstrecke sich über mehrere Hundert Meter, meldete die Nachrichtenagentur Tass mittags.
Der Sonntag war in Russland zum nationalen Trauertag ausgerufen worden. Auf den größten Leuchtreklametafeln der russischen Hauptstadt war eine brennende Kerze vor dunklem Hintergrund zu sehen. Außerdem standen dort das Datum des Anschlags, der 22. März, und der Schriftzug „Wir trauern“.
Meinungsstück von Jan Jessen – Jetzt droht die nächste Eskalation im Ukraine-Krieg
13.25 Uhr: Die russischen Sicherheitsbehörden waren nicht in der Lage, den Massenmord zu verhindern. Trotz einer expliziten Warnung von US-amerikanischen Geheimdienste. Politik-Redakteur Jan Jessen schreibt in seinem Leitartikel, dass jetzt möglicherweise eine neue Mobilisierungswelle bevorstehe, weil Präsident Putin auch vom eigenen Versagen ablenken möchte.
Folter bei Festnahme – Verdächtigem soll Ohr abgetrennt worden sein
12.20 Uhr: Die vier Hauptverdächtigen des Terroranschlags sind am Samstagabend zum Verhör in die russische Hauptstadt gebracht worden. Wie die Staatsagentur Tass berichtet, waren die vier Männer in einer streng abgesicherten Wagenkolonne aus der Region Brjansk im Süden des Landes, wo sie festgenommen worden waren, zum sogenannten Ermittlungsausschuss gefahren worden. In den kommenden Tagen solle vor Gericht ein Antrag auf Haftbefehl gestellt werden. Videoaufnahmen sollen zeigen, dass es bei der Festnahme der Verdächtigen auch zu Folter gekommen soll. So zeigt ein in Russland verbreitetes Video etwa, wie einem Mann ein Ohr abgeschnitten wurde. Unabhängig waren die Aufnahmen zunächst nicht zu überprüfen.
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Die Attentäter von Moskau verfolgen ein perfides Ziel
12.15 Uhr: Nach einem der schwersten Terroranschläge in der Geschichte Russlands dauern die Spekulationen über die Hintergründe der Tat weiter an. Warum griffen die Attentäter ausgerechnet jetzt an? Der IS-Ableger IS-Khorasan verübt seine Anschläge nicht als Reaktion auf konkrete Ereignisse. Attacken wie die in Krasnogorsk nahe Moskau werden mit zeitlichem Vorlauf vorbereitet. Lesen Sie hier, mit welchem Kalkül die Terrorgruppe IS-Khorasan in Moskau zuschlug.
Darum ignorierte Putin ausländische Geheimdienst-Warnungen
11.50 Uhr: Die US-Botschaft in Washington veröffentliche am 7. März auf ihrer Website einen dringenden Sicherheitshinweis. Ihr lägen Informationen vor, „wonach Extremisten unmittelbar bevorstehende Pläne haben, große Versammlungen in Moskau anzugreifen, darunter auch Konzerte“. Nach Angaben des Weißen Hauses haben die USA ihre konkreten Geheimdienstinformationen über die Gefahr islamistischer Attacken in Moskau mit der russischen Regierung geteilt. Doch Putin tat: nichts. Hier lesen Sie, warum Putin die Warnungen der ausländischen Geheimdienste zu einem bevorstehenden Terroranschlag ignorierte.
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Bestätigt ein Folter-Video Putins „ukrainische Spur“?
11.35 Uhr: Wer ist für den Terroranschlag auf die Crocus City Hall bei Moskau verantwortlich? Russlands Präsident Wladimir Putin spricht von einer angeblichen Verwicklung der Ukraine. Mit Blick auf vier der inzwischen festgenommenen Verdächtigen sagte er: „Sie haben versucht, sich zu verstecken und haben sich in Richtung Ukraine bewegt, wo für sie ein Fenster für einen Grenzübertritt vorbereitet worden war.“ Geodaten eines grausames Folter-Video bestätigen nun, dass die Verdächtigen offenbar tatsächlich auf dem Weg zu Grenze festgenommen wurden – was über die Hintergründe der Tat allerdings weiterhin wenig aussagt. Alle Details zu dem Folter-Video und der Festnahme der Terrorverdächtigen lesen Sie hier.
Sicherheitsexperten – Putin wird aus Angriff politisches Kapital schlagen
10.20 Uhr: Nach dem tödlichen Angriff auf eine Konzerthalle nahe Moskau rechnen deutsche Sicherheitsexperten damit, dass Präsident Wladimir Putin daraus politisches Kapital schlagen wird. „Putin wird diese Anschläge ausnutzen, um innere Säuberungen vorzunehmen und möglicherweise auch um noch mehr Brutalität und Unmenschlichkeit nach innen und nach außen zu rechtfertigen“, sagte der Militärexperte Nico Lange, Mitglied der Münchner Sicherheitskonferenz, der „Bild am Sonntag“.
Putin habe Warnungen vor Anschlägen ignoriert und die innere Sicherheit des Landes zugunsten des Krieges vernachlässigt, fuhr Lange fort. Das räche sich nun. „So oder so“ werde Russland zudem westliche Geheimdienste, die Ukraine und die Nato verantwortlich machen, „auch um vom Versagen Putins abzulenken“.
Ähnlich äußerte sich in der Zeitung der Politikwissenschaftler Thomas Jäger. Er rechne damit, dass Putin den Angriff mit über 130 Toten nutzen werde, um Russland „als bedroht darzustellen, als von Feinden umgeben, gegen die es mit aller Gewalt vorgehen muss“. Das bedeute, die Repression im Inneren zu verstärken und nach außen den Krieg gegen die Ukraine zu intensivieren. Gleichzeitig dürften die „Desinformationskampagnen gegen demokratische Staaten hochgefahren“ werden, vermutete der Lehrstuhlinhaber für Internationale Politik an der Universität Köln.
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CDU-Politiker: Anschlag zeigt Verletzlichkeit Russlands
9.30 Uhr: Der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Johann Wadephul (CDU), sieht Russlands Präsidenten Wladimir Putin durch den Anschlag auf einen Konzertsaal in Moskau geschwächt. Russland habe „seine Verletzlichkeit gezeigt“, sagte Wadephul dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. Er warnte, Putin könne versuchen, dem Eindruck von Schwäche durch noch massivere Angriffe auf die Ukraine entgegentreten.
Nach dem ausbleibenden Erfolg in der Ukraine und dem fast erfolgreichen Coup des getöteten Wagner-Chefs Jewgeni Prigoshin sei der Anschlag eine beunruhigende Nachricht für Putin, sagte der CDU-Politiker. „Man muss befürchten, dass er mit noch mehr Furor in der Ukraine antwortet.“
Wadephul verurteilte den Anschlag in Moskau als „verabscheuungswürdig“. Es zeige sich, dass die Gefahr islamistischen Terrors nicht gebannt sei. „Wir sind gut beraten, die eigenen Sicherheitsanstrengungen deutlich zu erhöhen.“
Was Piknik und Trump mit dem Terror von Moskau zu tun haben
8.15 Uhr: Nach dem brutalen Anschlag des Terrorkommandos in der Crocus City Hall bei Moskau dauert die Aufarbeitung der Hintergründe an. Warum suchten sich die Attentäter ausgerechnet diese Veranstaltungshalle als Ziel ihres Anschlags aus? Was hat die dort auftretende Band Piknik damit zu tun? Und warum wären vor einigen Jahren beinahe Trump und Putin gemeinsam in der Halle aufgetreten? Details zu den Verbindungen von Trump und Piknik zum Terror von Moskau lesen Sie hier.
Zahl der Opfer nach Terroranschlag in Russland bleibt bei 133
6.20 Uhr: Die Zahl der Opfer nach dem Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau ist zunächst bei 133 geblieben. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass am Sonntagmorgen unter Berufung auf das Katastrophenschutzministerium für die Region Moskau. Die Zahl der Verletzten stieg von 147 auf 152, darunter fünf Kinder. Viele der Verletzten sollen in kritischer Verfassung sein.
In der Nacht räumten schwere Maschinen Schutt auf dem Gelände. Es war befürchtet worden, dass weitere Opfer noch unter den Trümmern der schwer beschädigten Konzerthalle in Krasnogorsk nordwestlich von Moskau gefunden werden könnten. Die Aufräum- und Bergungsarbeiten sollten nach Behördenangaben mindestens bis Sonntagabend andauern.
IS verbreitet Video von Angriff auf Crocus City Hall
4.23 Uhr: Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hat ein mutmaßlich von den Angreifern gedrehtes Tatvideo veröffentlicht. Nach Angaben des US-Unternehmens Site, das auf die Beobachtung extremistisch-islamistischer Plattformen spezialisiert ist, wurden die rund anderthalb Minuten langen Aufnahmen im Onlinedienst Telegram in einem Kanal verbreitet, der vom IS-Propagandaorgan Amaq betrieben wird. Zu sehen und zu hören sind darauf mehrere mit Sturmgewehren und Messern bewaffnete Menschen, die offenbar in der Eingangshalle Crocus City Hall Schüsse abfeuern. Die Gesichter und Stimmen der Angreifer sind unkenntlich gemacht, um sie herum liegen zahlreiche leblose Körper, im Hintergrund ist Feuer zu sehen.
Der IS hatte sich bereits kurz nach der Tat zu dem Überfall bekannt. Die russischen Behörden gingen jedoch nicht auf dieses Bekenntnis ein. Vielmehr stellte Präsident Wladimir Putin in einer Fernsehansprache eine Verbindung der mutmaßlichen Täter zur Ukraine auf. Die Regierung in Kiew wies jegliche Verwicklung in die Angriffe zurück.
Strack-Zimmermann zu Anschlag bei Moskau: Es gab spezifische Warnungen
1.51 Uhr: Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, wertet den Terroranschlag mit mehr als 130 Toten nahe Moskau als „schweren Schlag“ für die russischen Sicherheitsbehörden. Es habe eine Warnung vor Anschlägen gegeben, „sogar spezifisch, was Konzerte angeht“, sagte die FDP-Politikerin. Es sei nicht nachvollziehbar, dass es keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen gegeben habe. Die Geheimdienste der USA und anderer westlicher Länder hatten bereits Anfang März vor einem drohenden Anschlag gewarnt.
Terror in Moskau – News vom 23. März: Selenskyj reagiert auf Vorwürfe von Putin
21.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Kreml-Chef Wladimir Putin vorgeworfen, nach dem Angriff auf einen Konzertsaal bei Moskau die „Schuld abwälzen“ zu wollen auf die . In seiner täglichen Videoansprache ging Selenskyj am Samstagabend auf Vorwürfe des russischen Präsidenten ein, dass die Angreifer auf den Konzertsaal Verbindungen zur Ukraine hatten: „Nach dem, was gestern in Moskau passiert ist, versuchen Putin und die anderen Bastarde natürlich nur, jemand anderem die Schuld in die Schuhe zu schieben“, so Selenskyj. Es seien immer die gleichen Methoden.
Russland vernimmt Hauptverdächtige
20.12 Uhr: Die vier Hauptverdächtigen nach dem Terroranschlag auf eine Konzerthalle in Moskau sind am Samstagabend zum Verhör in die russische Hauptstadt gebracht worden. Wie die Staatsagentur Tass weiter berichtete, waren die vier Männer in einer streng abgesicherten Wagenkolonne aus der Region Brjansk im Süden des Landes, wo sie festgenommen worden waren, zum sogenannten Ermittlungsausschuss gefahren worden. In den kommenden Tagen solle vor Gericht ein Antrag auf Haftbefehl gestellt werden. Ihnen allen drohe eine lebenslange Haftstrafe, hieß es bei Tass weiter.
Gefahr durch IS laut Faeser weiterhin hoch
19.46 Uhr: Bundesinnenminister Nancy Faeser (SPD) hält nach derzeitigem Stand Islamisten für den schweren Anschlag bei Moskau mit mehr als 130 Toten für verantwortlich. „Nach allem, was bisher bekannt ist, ist davon auszugehen, dass die Terrorgruppe „Islamischer Staat Provinz Khorasan“ den mörderischen Terroranschlag in der Nähe von Moskau zu verantworten hat“, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung“ (online Samstag).
Von dieser Gruppe gehe derzeit auch in Deutschland die größte islamistische Bedrohung aus, sagte Faeser. „Die Gefahr durch islamistischen Terrorismus bleibt akut.“ Erst am Dienstag hatte die Bundesanwaltschaft im Raum Gera in Thüringen zwei mutmaßliche Islamisten des IS-Ablegers festnehmen lassen. Sie sollen einen Anschlag auf das schwedische Parlament geplant haben.
USA verurteilen Terrorakt in Moskau
18.10 Uhr: Die US-Regierung hat den Terroranschlag bei Moskau aufs Schärfste verurteilt. Es handle sich um ein „abscheuliches Verbrechen“, teilte US-Außenminister Antony Blinken am Samstag mit. „Wir verurteilen den Terrorismus in all seinen Formen und stehen in Solidarität mit dem russischen Volk, das den Verlust von Menschenleben durch dieses schreckliche Ereignis betrauert.“ Den Angehörigen der Opfer spreche die US-Regierung ihr Beileid aus.
Trauer in Russlands Hauptstadt nach Terrorangriff
17.25 Uhr: Nach dem Anschlag mit mindestens 133 Toten hat sich am Samstag vor der schwer beschädigten Konzerthalle bei Moskau ein nicht enden wollender Menschenstrom zum Gedenken an die Opfer eingefunden. Nach russischen Medienberichten strömten Hunderte Bewohner Moskaus und des Moskauer Umlandes in Scharen zur Crocus City Hall, um Blumen abzulegen oder um Kerzen anzuzünden. Auch Spielsachen wurden am Zaun vor der Halle abgelegt, in der Angehörige des russischen Zivilschutzes weiter die Trümmer beseitigten und nach weiteren Opfern suchten.
Nach Angriff in Moskau: Ukraine wehrt sich gegen Putins Anschuldigungen
16.38 Uhr: Die vier Angreifer in dem Konzertsaal bei Moskau, die mehr als 130 Menschen getötet haben sollen, sind nach Angaben der russischen Regierung „alle ausländische Staatsbürger“. Das teilte das russische Innenministerium am Samstag mit, ohne allerdings die Nationalität der Verdächtigen bekannt zu geben. Russische Medien und ein Abgeordneter hatten zuvor berichtet, dass manche der festgenommenen Verdächtigen aus Tadschikistan stammten.
Das zentralasiatische Land grenzt an Afghanistan, dort ist auch die Islamisten-Miliz Islamischer Staat (IS) aktiv, die sich zu dem Angriff bekannt hatte. Allerdings gehen die russischen Behörden davon aus, dass die vier festgenommenen Angreifer auf der Flucht in die Ukraine waren und dorthin Verbindungen hatten. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte gesagt, für die Attentäter sei nach ersten Erkenntnissen dort ein Zeitfenster für ihren Grenzübertritt vorbereitet worden.
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR weist die Behauptungen deutlich zurück. Putins Anschuldigung, dass vier Täter nach dem Verbrechen am Freitagabend von Russland aus die Grenze zur Ukraine hätten überqueren wollen, sei eine „absolut falsche und absurde Aussage“, sagte HUR-Vertreter Andrij Jussow am Samstag laut ukrainischen Medien.
IS veröffentlicht Details zur Tat - und Fotos der angeblichen Attentäter
15.35 Uhr: Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat verpixelte Fotos der angeblichen Attentäter veröffentlicht. Der IS-Propagandakanal Amak veröffentlichte dazu am Samstag ein Bild mit vier Personen, deren Gesichter unkenntlich gemacht worden waren. Die Kämpfer hätten bewaffnet mit Sturmgewehren, Pistolen und Bomben Russland einen „schweren Schlag“ versetzt, hieß es in der Mitteilung. Der Angriff habe „Tausenden Christen in einer Musikhalle“ gegolten. Der IS bekämpft Anhänger des Christentums und betrachtet sie als Ungläubige.
Zahl der Todesopfer von Angriff bei Moskau steigt auf 133
15.08 Uhr: Nach dem Angriff auf eine Konzerthalle in einem Vorort von Moskau ist die Zahl der Todesopfer nach Angaben der Ermittler auf 133 gestiegen. „Die Zahl der bei dem terroristischen Attentat in der Crocus City Hall getöteten Menschen ist auf 133 gestiegen“, erklärte das russische Ermittlungskomitee am Samstag im Onlinedienst Telegram. Die Sucharbeiten würden fortgesetzt.
Putin spricht von ukrainischer Spur bei Anschlag nahe Moskau
14.23 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat von einer angeblichen Verwicklung der Ukraine in den Terroranschlag in Moskau gesprochen. Mit Blick auf vier von elf mittlerweile festgenommenen Männern sagte Putin bei einer Ansprache, die am Samstagnachmittag unter anderem im russischen Staatsfernsehen übertragen wurde: „Sie haben versucht, sich zu verstecken und haben sich in Richtung Ukraine bewegt, wo für sie ein Fenster für einen Grenzübertritt vorbereitet worden war.“ Zuvor hatte Russlands Inlandsgeheimdienst FSB bereits über Festnahmen in der Grenzregion Brjansk berichtet.
Die Ukraine, gegen die Russland seit mehr als zwei Jahren einen brutalen Angriffskrieg führt, hat Gerüchte über eine Beteiligung hingegen deutlich zurückgewiesen.
Terrorakt in Crocus City Hall: Putin nennt Angriff bei Moskau „barbarische terroristische Tat“
13.55 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat den tödlichen Angriff auf einen Konzertsaal bei Moskau als „barbarische terroristische Tat“ verurteilt. In einer Fernsehansprache sagte Putin am Samstag, alle Angreifer seien festgenommen worden und hätten versucht, in die Ukraine zu fliehen. Alle Verantwortlichen für den Angriff würden „bestraft“. Putin setzte für diesen Sonntag einen nationalen Trauertag an.
Nato-Sprecherin: Nichts kann Anschlag bei Moskau rechtfertigen
13.25 Uhr: Die Nato hat bestürzt auf den Anschlag bei Moskau reagiert. „Wir verurteilen die Anschläge auf Konzertbesucher in Moskau auf das Schärfste. Nichts kann solche abscheulichen Verbrechen rechtfertigen“, erklärte eine Sprecherin am Samstag. „Unser tiefes Beileid gilt den Opfern und ihren Familien.“
Anschlag auf Crocus City Hall in Moskau: Die Terror-Angst ist zurück in Russland
13.20 Uhr: Terrorangst, nicht nur in Moskau: Viele Russinnen und Russen erinnern sich nach dem Anschlag bei Moskau mit Schrecken an die Banden- und Clan-Kriege auf den Straßen der russischen Hauptstadt in den 90er-Jahren. An Schießereien, an Bombenanschläge. Nun scheint der Terror zurück. Zumindest an den Moskauer Metro-Stationen wird jetzt verschärft kontrolliert. Unser Korrespondent Jo Angerer über den Anschlag bei Moskau.
Experte von IS-Täterschaft überzeugt – „Putin hat versagt“
12.39 Uhr: Der Terrorangriff auf das Konzerthaus Crocus City Hall bei Moskau mit vielen Toten und Verletzten sorgt international für Entsetzen. Der Islamische Staat (IS) hat sich zu der Tat bekannt – doch Russland sät Zweifel an der IS-Urheberschaft. Für den Terrorismusexperten Peter R. Neumann vom Londoner King‘s College ist der Fall aber eindeutig. Das Interview mit dem Experten zum Terroranschlag bei Moskau lesen Sie hier.
Nach Anschlag in Moskau: Testspiel Russland gegen Paraguay abgesagt
12.11 Uhr: Nach dem Terroranschlag bei Moskau wird ein für Montag geplantes Testspiel von Russlands Fußball-Nationalmannschaft gegen Paraguay in der russischen Hauptstadt nicht stattfinden. Die Begegnung wurde nach dem Angriff am Samstag in einer Konzerthalle, bei dem mindestens 115 Menschen starben, abgesagt. Dies teilte der Verband Paraguays in den sozialen Netzwerken mit: „Als Zeichen des Respekts gegenüber dem russischen Volk und zum Schutz der körperlichen Unversehrtheit unserer Sportler“.
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Auswärtiges Amt aktualisiert Reisehinweise für Russland
11.55 Uhr: Nach dem tödlichen Angriff auf eine Konzerthalle nahe Moskau hat das Auswärtige Amt seine Reise- und Sicherheitshinweise für Russland aktualisiert. Das Ministerium rief am Samstag auf seiner Internetseite dazu auf, die „Gegend um den Anschlagsort großräumig“ zu meiden. Den Anweisungen der Sicherheitskräfte solle Folge geleistet werden. Von Reisen nach Russland werde „dringend abgeraten“.
Das Auswärtige Amt wies außerdem darauf hin, dass für die Städte Moskau und St. Petersburg die höchste Terrorwarnstufe gelte. Auf Flughäfen, Bahnhöfen, in der Metro und im gesamten öffentlichen Raum sei daher mit stark intensivierten Sicherheitsmaßnahmen zu rechnen.
Ermittler sprechen von 115 Toten bei Terrorakt in Moskau
11.05 Uhr: Nach dem Anschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall bei Moskau ist die Zahl der Toten laut Behörden auf 115 gestiegen. Beim Wegräumen der Trümmer in der Konzerthalle des Zentrums hätten Einsatzkräfte weitere Leichen gefunden, teilte das Moskauer Ermittlungskomitee am Samstag bei Telegram mit.
Taliban verurteilen Anschlag bei Moskau scharf
10.15 Uhr: Die in Afghanistan herrschenden Taliban haben den Anschlag bei Moskau mit Dutzenden Toten scharf verurteilt. Es sei eine „koordinierte, klare und entschlossene Haltung“ der Länder in der Region gegen Terror erforderlich, schrieb der Sprecher des Taliban-Außenministeriums, Abdul Kahar Balchi, am Samstag auf der Plattform X. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte auf einem ihrer Kanäle den Anschlag für sich reklamiert.
Russischer Geheimdienst: Angreifer von Moskau hatten „Kontakte“ in die Ukraine
10.20 Uhr: Die Angreifer auf die Konzerthalle in Moskau hatten nach Einschätzung des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB „Kontakte“ in die Ukraine und versuchten auch, nach dem Angriff dorthin zu fliehen. „Nachdem sie den terroristischen Angriff verübt hatten, wollten die Kriminellen die russisch-ukrainische Grenze überqueren“, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass den FSB. Dort hätten sie über „Kontakte“ verfügt.
Die ukrainische Seite hatte jedwede Verwicklung in den Angriff bestritten. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte den Angriff am Freitagabend auf die Konzerthalle im Moskauer Vorort Krasnogorsk für sich reklamiert.
Scholz verurteilt „schrecklichen Terrorangriff“ bei Konzert in Moskau
10.15 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den tödlichen Angriff auf einen Konzertsaal in Russland mit scharfen Worten verurteilt. „Wir verurteilen den schrecklichen Terrorangriff auf unschuldige Konzertbesucher in Moskau“, schrieb er am Samstag im Internetdienst X. „Unsere Gedanken sind mit den Angehörigen der Opfer und allen Verletzten.“
Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) übermittelte ebenfalls sein Mitgefühl und sprach von „furchtbaren Nachrichten aus Moskau“. „Mein Beileid gilt den Opfern und ihren Familien, die jetzt trauern und um die Verletzten bangen“, erklärte er in einer vom Bundeswirtschaftsministerium verbreiteten Pressemitteilung. Wichtig sei nun, „die Hintergründe schnell aufzuklären“.
Anschlag auf Konzert in Moskau: Wer ist die Terrorgruppe ISPK?
10.06 Uhr: Für den Terroranschlag bei Moskau zeichnen Anhänger des „Islamischen Staates“ verantwortlich. Genauer gesagt: die Splittergruppe „Islamischer Staat Provinz Khorason“, kurz ISPK. Es ist ein Ableger des global agierenden Netzwerks, das vor allem in Afghanistan seine Basis hat. Mittlerweile rekrutiert die Gruppe auch in anderen zentralasiatischen Ländern stark, vor allem Tadschiken schließen sich dem ISPK an. Die Hintergründe zu den mutmaßlichen Attentätern von Moskau und der Terrorgruppe ISPK lesen Sie hier.
Ermittler: Zahl der Todesopfer von Angriff in Moskau steigt auf 93
9.36 Uhr: Bei dem Angriff auf eine Konzerthalle in Moskau sind nach neuen Angaben der Ermittler mindestens 93 Menschen getötet worden. „Zum bisherigen Zeitpunkt beläuft sich die Zahl der Todesopfer auf 93“, teilte das Ermittlungskomitee am Samstagmorgen im Onlinedienst Telegram mit. Es sei damit zu rechnen, dass sich diese Zahl noch erhöhen werde.
Hofreiter warnt vor Verdächtigungen gegen Ukraine
9.35 Uhr: Der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter hat davor gewarnt, die Ukraine in Verbindung mit dem Terroranschlag in Moskau zu bringen. „Es kommt jetzt darauf, an die Tat aufzuklären und nicht den Falschmeldungen, die gezielt in Richtung Ukraine gestreut wurden, Glauben zu schenken“, sagte der Vorsitzende des Europaausschusses unserer Redaktion. Hofreiter berief sich auf Experten, die das Bekennerschreiben der Terrororganisation IS als echt einstuften. „Es wäre nicht der erste Anschlag in Russland durch Islamisten“, sagte er.
Elf Festnahmen nach Anschlag bei Moskau
9.31 Uhr: Nach dem Anschlag bei Moskau hat es nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB bisher elf Festnahmen gegeben. Das sagte FSB-Chef Alexander Bortnikow nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass am Samstag.
Mutmaßliche Attentäter sollen sich Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert haben
9.28 Uhr: Der Moskauer Abgeordnete Alexander Chinstein beschreibt in seinem Telegram-Kanal, wie es nach der Terrorattacke nahe Moskau zu ersten Festnahmen gekommen sein soll. Demnach sei ein mutmaßliches Fluchtfahrzeug der Attentäter im Gebiet Brjansk gestoppt worden. Weitere Verdächtige würden in einem Wald gesucht, teilte der vernetzte Politiker der Kremlpartei Geeintes Russland weiter mit.
Das Fahrzeug habe am Freitagabend bei einer Verfolgungsjagd der Polizei nicht angehalten, sei beschossen worden und habe sich dann überschlagen. „Ein Terrorist wurde auf der Stelle festgenommen, die anderen haben sich im Wald versteckt“, sagte Chinstein. Am frühen Morgen sei ein zweiter Verdächtiger festgenommen worden.
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Feuerwehr löscht Glutnester nach Anschlag auf Crocus City Hall
9.20 Uhr: Die Lage an der Crocus City Hall war am Morgen ruhig. Einsatzkräfte löschten Glutnester nach dem Großbrand, wie die Feuerwehr mitteilte. Nach dem kompletten Löschen sollten die Trümmer des eingestürzten Daches der Konzerthalle beseitigt werden. Polizei, Nationalgarde und Ermittlungskomitee nahmen die Schäden auf und sicherten Spuren.
Berichte über mehrere Festnahmen
9.01 Uhr: Nach dem Anschlag bei Moskau hat es nach Angaben des Parlamentsabgeordneten Alexander Chinstein zwei Festnahmen gegeben. Das mutmaßliche Fluchtfahrzeug sei mit Waffen im Inneren im Gebiet Brjansk gestoppt worden, teilte Chinstein in seinem Telegram-Kanal am Samstag mit. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf russische Quellen sogar von insgesamt elf Festnahmen.
Kinder unter den Toten
8.14 Uhr: Bei dem Terroranschlag im Veranstaltungszentrum Crocus City Hall im Nordwesten Moskaus sind auch mindestens drei Kinder getötet worden. Das teilte das Gesundheitsministerium des Moskauer Gebiets am Samstagmorgen mit. Demnach starben im Krankenhaus fünf Menschen an ihren Verletzungen, darunter die drei Kinder. Die Behörde rief die Menschen auf, Blut für die Verletzten zu spenden. Es wurden mehrere Stellen dafür eingerichtet.
Terroranschlag nahe Moskau: Putin steht schlecht da
8.10 Uhr: Der neuerliche Terrorakt gegen die Besucherinnen und Besucher der Crocus City Hall lässt Russlands Präsident Wladimir Putin schlecht dastehen. Der Inlandsgeheimdienst FSB wusste offenbar im Vorfeld nichts von den Terrorplänen – möglicherweise anders als US-Geheimdienste, die die Amerikaner in Russland schon vor zwei Wochen gewarnt hatten. Der Islamische Staat hat sich zu dem Anschlag mit mehr als 60 Toten und über 145 Verletzten bekannt, Experten halten das Bekennerschreiben für glaubhaft. Wenn es wirklich der IS war, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass Putin die innenpolitischen Probleme mit islamistischen Gruppen über dem Krieg gegen die Ukraine aus dem Blick verloren hat. Lesen Sie den gesamten Kommentar:Terroranschlag nahe Moskau: Putin steht schlecht da
Weißes Haus hatte Russen vor Terror gewarnt
4.24 Uhr: Die USA haben die russischen Behörden eigenen Angaben zufolge in diesem Monat exakt vor einem solchen Szenario gewarnt: Die US-Regierung habe Informationen über einen „geplanten Terroranschlag in Moskau“ gehabt, der sich möglicherweise gegen „große Versammlungen, einschließlich Konzerte“, richtete, sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Adrienne Watson.. Washington habe die Informationen mit den russischen Behörden geteilt.
Ermittler finden Waffenarsenal
4.12 Uhr: Die Ermittler haben Waffen und Munition in dem Gebäude sichergestellt. Das zeigte ein kurzes Video, dass vom Staatlichen Ermittlungskomitee Russlands am frühen Samstagmorgen veröffentlicht wurde. Zu sehen waren eine Maschinenpistole vom Typ Kalaschnikow und Gurte voller Magazine. Tütenweise sammelten die Ermittler die Hülsen verschossener Patronen ein.
Zahl der Toten durch Anschlag steigt auf 60
1.52 Uhr: Die Opferzahlen durch den Terroranschlag auf eine Konzerthalle in Moskau steigen an. Nach Behördenangaben wurden mittlerweile mehr als 60 Leichen geborgen. Rund 150 Menschen seoien verletzt worden - darunter auch kleine Kinder, berichtet der staatliche Sende TASS..
UN-Sicherheitsrat fordet Aufklärung der Attentats-Hintergründe
1.34 Uhr: Der UN-Sicherheitsrat hat nach dem „feigen und abscheulichen Terroranschlag“ in Moskau Aufklärung gefordert. Täter, Organisatoren, Finanziers und Sponsoren müssten zur Rechenschaft gezogen und vor Gericht gestellt werden, hieß es in einer am Freitagabend (Ortszeit) veröffentlichten Mitteilung des mächtigsten UN-Gremiums der Vereinten Nationen in New York. Alle Staaten seien aufgefordert, nach dem Völkerrecht und den einschlägigen Resolutionen des Sicherheitsrates aktiv mit der Regierung Russlands und anderen zuständigen Behörden zusammenzuarbeiten. Der Terrorismus stelle in all seinen Formen und Ausprägungen eine der schwersten Bedrohungen für den Weltfrieden und die internationale Sicherheit dar, hieß es weiter.
USA warnen Bürgerinnen und Bürger
0.03 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Terroranschlag bei Moskau hat die US-Botschaft in der russischen Hauptstadt eine Warnung für amerikanische Staatsbürger herausgegeben. Amerikaner sollten die Gegend um das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall meiden und den Anweisungen der Behörden vor Ort Folge leisten, hieß es in der Mitteilung vom Freitag. Die US-Regierung könne amerikanischen Staatsbürgern in Russland nur sehr eingeschränkt helfen. Derzeit bestehe vom US-Außenministerium eine Reisewarnung der Stufe 4 („Do not travel“).
Terror in Moskau – News vom 23. März: Experte hält Bekennerschreiben des IS für echt
- Der Terrorexperte Peter Neumann vom King‘s College in London hält das Bekennerschreiben der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zum Anschlag bei Moskau für echt. Das bestätigte Neumann am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
- Nach dem Anschlag auf eine Moskauer Konzerthalle steigt die Zahl der Verletzten weiter an. Das Gesundheitsministerium der Moskauer Region sprach in der Nacht zum Samstag von 145 Menschen, die in Krankenhäuser gebracht worden seien. Unter den Verletzten seien auch mindestens acht Kinder, hieß es.
- Russische Medien berichten, die Terroristen hätten Benzinkanister in ihren Rucksäcken dabei gehabt. Sie sollen das Benzin verschüttet und entzündet haben. Augenzeugen bestätigten die Berichte.
- Den Einsatzkräften In Moskau ist es bisher nicht gelungen, den Brand in der Crocus City Hall unter Kontrolle zu bekommen. Das Gebäude, in dem auch eine Konzerthalle mit Tausenden Sitzplätzen ist, steht auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern in hellen Flammen.
- Auf russischen Telegram-Kanälen kursieren Bilder von einem weißen Renault. Russische Behörden suchen demnach das Auto, mit dem möglicherweise an dem Anschlag nahe Moskau beteiligte Terroristen entkommen sind. Die IS-Nachrichtenagentur „Amaq“ berichtete, die Terroristen hätten sich „sicher zurückgezogen“.
- Der Islamische Staat hat die Terrortat in der Crocus City Hall für sich reklamiert. Die Dschihadistenmiliz schrieb am Freitag im Onlinedienst Telegram, IS-Kämpfer hätten „eine große Zusammenkunft ... am Rande der russischen Hauptstadt Moskau“ angegriffen.
- Die Ukraine hat nach eigenen Angaben „absolut nichts“ mit dem mutmaßlichen Terrorangriff in Russland zu tun. „Die Ukraine hat niemals terroristische Kriegsmethoden angewandt“, schrieb der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Mychailo Podoljak, am Freitagabend im Onlinedienst Telegram.
- Nach dem mutmaßlichen Terroranschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall in Moskau hat die Chefin des Föderationsrats, dem Oberhaus des russischen Parlaments, Valentina Matwijenko, den Drahtziehern mit Vergeltung gedroht.
- Das Auswärtige Amt hat sich auf X zu den Geschehnissen in Russland geäußert. Dort schreibt das Ministerium von Annalena Baerbock (Grüne) von einem „furchtbaren Angriff auf unschuldige Menschen“ und drückt den Familien der Opfer sein Mitgefühl aus.
- Die Zahl der Todesopfer bei dem mutmaßlichen Terroranschlag in Moskau ist auf 40 gestiegen. Von dieser Anzahl spricht der russische Geheimdienst FSB. Zudem seien ersten Erkenntnissen zufolge mehr als 100 Menschen verletzt worden, zitiert die Agentur Interfax die Behörde.
- Die USA sehen nach eigenen Angaben „derzeit keine Anzeichen“ für eine Verwicklung der in das Geschehen nahe Moskau. „Es gibt derzeit keine Anzeichen darauf, dass die Ukraine oder Ukrainer in den Schusswaffenangriff verwickelt sind“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag.
Mutmaßlicher Anschlag in Moskau: Was bisher bekannt ist
In einer Konzerthalle nahe Moskau sollen bisher unbekannte Angreifer während eines Konzerts der russischen Rockband „Piknik“ um sich geschossen haben. Auch von Explosionen wird berichtet. Es gibt viele Tote und Verletzte.
Die Konzerthalle in der Stadt Krasnogorsk (117.000 Einwohner), einem Vorort der russischen Hauptstadt, war mit insgesamt 6000 Gästen ausverkauft. Wer für die Tat verantwortlich ist, ist noch völlig unklar.
fmg/dpa/afp/epd/kna